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Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Titel: Verschlungene Wege: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Alles neu, dachte er.
    Und er sah auch, dass sein Buch auf dem kleinen Tischchen neben dem Bett lag.
    Die Frau hatte beschlossen, sich wirklich hier niederzulassen, begriff er. Es würde nicht mehr lange dauern, bis es eine Vase mit Blumen und Bilder an den Wänden gab.
    »Ich hab dein Buch angefangen.« Sie suchte seinen Blick, und sein Herz geriet ins Stolpern.
    Die Frau hatte wirklich unglaubliche Augen.
    »Und, wie gefällt es dir?«
    »Ich find’s gut.« Sie umrundete die Theke, um sich neben ihn zu setzen, und legte die Serviette auf ihren Schoß. »Es ist spannend, und das tut mir gut, weil es mich von meinen eigenen Ängsten ablenkt. Ich mag Jack – er ist wirklich ein Pechvogel. Hoffentlich endet er nicht in diesem Grab. Aber Leah wird ihm schon auf die Sprünge helfen.«
    »Machen das Frauen? Männern auf die Sprünge helfen?«
    »Ich finde, wenn man kann, sollte man jedem auf die Sprünge helfen. Zumindest denen, die einem wichtig sind. Er ist ihr wichtig. Also hoffe ich, dass sie zusammenkommen.«
    »Und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende?«
    »Wenn Liebe und Gerechtigkeit nicht mal im Roman triumphieren dürfen, wo denn dann? Die Realität ist grausam genug.«
    »Mit Happy-End-Schmonzetten gewinnt man keinen Pulitzer-Preis.«
    Sie zog eine Schnute und musterte ihn. »Ist das dein Traum?«
    »Wenn es so wäre, würde ich heute noch für die Tribune arbeiten. Aber auch das Kochen von Schmorfleisch oder das Wenden von Burgern in einem Diner in Wyoming dürfte einem nicht gerade das lukullische Pendant des Pulitzer-Preises einbringen.«
    »Früher hatte ich auch noch diesen Ehrgeiz. Wollte wichtige Preise gewinnen und die damit einhergehende Anerkennung. Doch mittlerweile koche ich lieber Schmorfleisch.« Sie schwieg eine Minute. »Und wie siehst du das?«
    »Ich würde dir durchaus einen Preis verleihen.« Er schnitt sich noch ein Stück ab und nahm einen Bissen von einem großzügig gebutterten Brötchen hinterher. »Wo hast du die Brötchen her?«
    »Selbst gebacken.«
    »Hör auf.« Sein Erstaunen war nicht gespielt. »Einfach so mit Mehl?«
    »Das ist eine der Zutaten.« Sie reichte ihm den Korb, damit er sich noch eines nehmen konnte.
    »Ein ganz schöner Unterschied zu dem Tiefkühlbaguette, das ich normalerweise esse.«
    »Na hoffentlich. Ich bin nämlich ein ziemlicher Snob, wenn es ums Essen geht«, sagte sie, als er sie angrinste. »Bitte nimm’s nicht persönlich, aber lass mich raten, was du so vorrätig hast: Tiefkühlpizza, Dosensuppen und Chili, Frühstücksflocken, vielleicht noch ein paar Eier. Hot Dogs und ein paar von diesen Fertiggerichten für hungrige Singlemänner.«
    »Du hast die Cheeseburger vergessen.«
    »Stimmt, das typische Grundnahrungsmittel männlicher Singles. Und Makkaroni mit Käsepuder. Hm, lecker!«
    »Das hält Leib und Seele zusammen.«
    »Ja, genau wie Kleister.«
    Er spießte eine der kleinen Ofenkartoffeln auf und legte sie sich auf den Teller. »Und, hast du vor, mir auf die Sprünge zu helfen, Bohnenstange?«
    »Nun, ich werde dich ab und zu bekochen, was uns beiden zugute kommt. Ich könnte …« Sie brach ab und ließ die Gabel sinken, weil draußen eine kleine Explosion zu hören war.
    »Carls Lieferwagen«, sagte Brody gelassen.
    »Carls Lieferwagen.« Sie griff mit beiden Händen nach ihrem Weinglas. »Und ich fall jedes Mal wieder drauf rein. Ich wünschte, er würde das Ding endlich mal reparieren lassen.«
    »Da bist du nicht die Einzige. Schreibst du das Zeug eigentlich auf?«
    »Wie bitte? Welches Zeug?«
    »Deine Rezepte.«
    »Oh.« Sie zwang sich, nach ihrer Gabel zu greifen und etwas zu essen, obwohl ihr Magen verrückt spielte. »Doch. Ich war schon immer gut organisiert, bevor ich verrückt wurde. Ich habe einen ganzen Ordner mit Rezepten auf meinem Laptop und außerdem noch zwei Sicherungskopien. Warum? Willst du dich selbst mal an diesen Buttermilchbrötchen versuchen?«
    »Nein. Ich frage mich nur, warum du noch kein Kochbuch geschrieben hast.«
    »Ich hab drüber nachgedacht – irgendwann mal, wenn ich eine eigene Kochsendung habe«, sagte sie und grinste. »So was Hippes, Spaßiges, für eine junge, großstädtische Zielgruppe, die gern zu Dinner Partys und Sonntagsbrunch einlädt.«
    »Irgendwann mal heißt nie. Wenn du was willst, musst du’s auch tun.«
    »Bisher hat man mir noch keine Kochsendung angeboten. Aber das wäre auch nichts für mich.«
    »Ich meinte das Kochbuch.«
    »Oh. Daran hab ich schon eine

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