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Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Verschlungene Wege: Roman (German Edition)

Titel: Verschlungene Wege: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Hüften. Dann trat er wieder einen Schritt zurück.
    »Was ist eigentlich bitte schön Apple Brown Betty?«
    »Was? Ach so, warte.« Sie brauchte ein wenig, bis sie wieder wusste, wo sie war. »Es schmeckt köstlich, du wirst schon sehen. Setz dich und gib mir eine Minute Zeit, dann kann ich es dir beweisen. Willst du Kaffee?«
    »Du hast doch gar keinen Kaffee.«
    »Um ganz ehrlich zu sein …« Sie ging einen Schritt zur Seite, um einen neuerlichen Körperkontakt zu vermeiden, und griff nach der Thermoskanne auf der Küchentheke. »Ich hab welchen mit hochgenommen.«
    »Du hast Kaffee da?« Jetzt war er an der Reihe, überrascht zu sein.
    »Schwarz mit Zucker, stimmt’s?«
    »Ja, danke.«
    Sie richtete den Nachtisch an und servierte ihn. »Das ist zwar kein Sex, aber durchaus ein gelungener Abschluss für so ein Essen.«
    Er probierte als Erster einen Löffel. »Wie habe ich das bisher bloß ohne ausgehalten?«
    »Das Rezept stammt von meinem Vater. Es war sein Lieblingsnachtisch.«
    »Der Mann hatte Geschmack.«
    Sie lächelte, spielte mit ihrem Nachtisch herum. »Du hast noch überhaupt nichts zu dem – zu diesem Vorfall oder wie auch immer man das nennen soll – gesagt.«
    »Soweit ich weiß, nennt man so was Mord.«
    »Ja, so sagt man wohl. Doch eine Theorie des Sheriffs besagt, dass ich mich a) in der Stelle geirrt habe und sie b) gar nicht tot war. Vielleicht habe ich das Paar ja bei einer Auseinandersetzung beobachtet, aber Mord war es nicht. Und deshalb wurde sie bisher auch noch nicht als vermisst gemeldet.«
    »Aber du siehst das anders.«
    »Oh ja. Ich weiß, was ich gesehen habe und wo ich es gesehen habe. Vielleicht hat man sie nur deshalb nicht vermisst gemeldet, weil sie niemandem wichtig ist. Oder … weil sie vielleicht doch aus Frankreich stammt.«
    Diesmal musste Brody lächeln. »Egal, wo sie her war, irgendjemand muss sie gesehen haben. Beim Tanken, beim Einkaufen, auf einem Campingplatz, in einem Motel. Wie gut kannst du sie beschreiben?«
    »Das habe ich dir doch schon erzählt.«
    »Nein, ich meine, könntest du sie einem Zeichner beschreiben?«
    »Du meinst, einem Phantomzeichner?«
    »In Angel’s Fist gibt es so jemanden nicht, aber zeichnen können hier mehrere. Ich dachte an den Doc.«
    »Doc?«
    »Er zeichnet mit Kohle. Es ist eine Art Hobby von ihm, aber er ist gar nicht mal so schlecht.«
    »Und ich brauche bloß das Mordopfer zu beschreiben und werde garantiert nicht untersucht?«
    Brody zuckte die Achseln. »Wenn du dem Doc nicht vertraust, können wir auch woandershin gehen.«
    »Ich vertraue dir.« Sie nickte viel sagend, als Brody die Stirn runzelte. »Ich hab dir ja gesagt, dass das für dich ziemlich viel Verantwortung bedeutet. Ich vertraue dir«, wiederholte sie. »Und deshalb bin ich bereit, es mit Doctor Wallace zu probieren. Wenn du mich begleitest.«
    Das hatte er ohnehin vorgehabt. Er wollte sich nichts von dem Fall entgehen lassen. Trotzdem runzelte er nach wie vor die Stirn, während er seinen Nachtisch auslöffelte. »Wenn du willst, dass ich mitkomme – wie willst du dann meinen Zeitaufwand entschädigen? Ich hab da schon so eine Idee, die was mit dem Weißwein in deinem Kühlschrank zu tun hat.«
    »Am Sonntag habe ich frei. Ich werde mich ums Abendessen kümmern.«
    Er kratzte den letzten Rest Nachtisch aus seinem Schälchen. »Ich vertraue dir. Ich werd mit dem Doc reden.«

12
     
    »Und, wie ist es gelaufen?« Linda-Gail stellte die Wanne mit dem abgeräumten Geschirr vor Pete auf die Theke und versetzte Reece einen Stoß mit dem Ellbogen.
    »Wie ist was gelaufen?«
    »Dein Date mit Brody gestern Abend.«
    Reece wendete die Burger, die sie für einen Tisch mit Teenagern grillte, die nach der Schule hergekommen waren. »Ich hab bloß für ihn gekocht. Als Wiedergutmachung für einen Gefallen.«
    »Du hast nur für ihn gekocht.« Linda-Gail warf Pete einen viel sagenden Blick zu. »Und du hast nicht vor, das auszunutzen?«
    »Sie liebt mich.« Pete ließ die Teller in die Spüle gleiten.
    »Die Ärmste kann nichts dafür.«
    »Nein, ehrlich. Wir müssen uns hier schwer zusammenrei ßen, in jeder Schicht.«
    »Du hast Kerzen gekauft«, erläuterte Linda-Gail. »Und Stoffservietten. Und eine gute Flasche Wein.«
    »Meine Güte.« Reece wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. »Kann man in diesem Ort denn gar nichts geheim halten?«
    »Nichts, was mir verborgen bliebe. Jetzt komm schon und verrat mir was. Mein eigenes Liebesleben ist genauso im

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