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Verschlußsache Satan

Verschlußsache Satan

Titel: Verschlußsache Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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traute ihm sogar zu, dass er das Kloster stürmen würde. Ob die Frauen ihm allerdings etwas sagten, das stand in den Sternen. Sie waren einfach zu verbohrt und hatten ihr normales Denken verloren. So blieb ihr nichts anderes übrig, als an diesem verfluchten Ort zu warten und den Herrgott um Hilfe anzuflehen.
    Warten! Wie lange? Tage? Eine Woche? Wann war ein Mensch so entkräftet, dass er starb. Wie lange konnte er sich noch von brackigem Wasser am Leben halten, bis der Tod nach ihm griff?
    Christina hatte sich mit diesem Thema noch nicht beschäftigt. Sie würde es leider selbst herausfinden.
    Zum Glück war sie eine starke Frau, obwohl sie sich nur mühsam beherrschte. Aber sie schrie nicht. Sie brach nicht weinend oder jammernd zusammen und beschäftigte sich weiterhin gedanklich mit ihrem eigenen Schicksal.
    Dabei blieb sie auch nicht auf der Stelle stehen. Sie wollte und musste sich bewegen, um in der Kälte nicht steif zu werden, denn die kam noch als Feind hinzu.
    Sie bewegte ihre Beine. Es klappte. Sie konnte auch gehen. Den Durchmesser hatte sie nicht abgeschätzt, doch etwas anderes ließ ihre Augen weit werden.
    Der Grund war größer, als sie gedacht hatte. Viel größer als der Einstieg. Möglicherweise sogar doppelt so groß, aber da wollte sich Christina nicht festlegen.
    Sie ging mit kleinen Schritten. Sie drehte einen Kreis, dann noch einmal. Schließlich trat sie jede Stelle ab und wirkte dabei wie jemand, der den Boden untersuchte.
    Dabei fiel ihr etwas auf.
    Die meisten Stellen waren recht weich. Deshalb hatte sie den Sturz auch ohne Blessuren überstanden. Aber es gab einen Punkt am Boden, der sie störte.
    Unter der Oberfläche war es recht hart. Da spürte sie einen echten Widerstand, als hätte jemand etwas vergraben und nicht genug Erde aufgeschüttet.
    Die Panik war dahin. Sie dachte normal, und so erinnerte sich Christina wieder an das Feuerzeug, das sie auch als Nichtraucherin bei sich trug.
    Es verbarg sich in der rechten Tasche ihrer Kutte. Als sie es anfasste, da überkam sie irgendwie ein gutes Gefühl, und es huschte sogar ein Lächeln über ihre Lippen.
    Es war hier unten nicht zugig. Die Flamme würde relativ ruhig brennen. So war es auch. Als Christina das Feuerzeug anknipste, huschte Licht über den feuchten Boden hinweg. Sie sah die kleinen Vertiefungen und Mulden, die allesamt mit dunklem Wasser gefüllt waren. Mit der freien Hand tastete sie darüber hinweg, denn sie wollte an der Stelle nachfühlen, an der sie den Widerstand unter dem Boden gespürt hatte. Es musste nichts zu bedeuten haben, doch die Agentin wollte auf Nummer Sicher gehen. Vielleicht fand sie dort einen Gegenstand, der sich als Waffe oder auch als Hilfsmittel für eine Flucht eignete. Manchmal hatte das Schicksal seine Karten günstig gelegt.
    Sie fuhr mit der flachen Handfläche über den feuchten Boden hinweg, klopfte an verschiedenen Stellen und versuchte, den verborgenen Gegenstand abzutasten.
    Da war etwas.
    Ein paar Mal schon war die Flamme über ihre Haut gehuscht und hatte sie beinahe versengt. Sie löschte die Flamme und suchte im Dunkeln weiter. Christina hatte sich soweit alles eingeprägt. So konnte eigentlich nichts schiefgehen.
    Sie kratzte mit den Fingern den weichen Boden auf. Sie tauchte beide Hände hinein, wenn sie glaubte, dass sie tief genug gegraben hatte – und verharrte plötzlich starr auf ihrem Platz.
    Da war etwas.
    Sie hatte es gefunden.
    Es war hart. Sie hatte es auch anfassen können, ohne es zu zerstören. Jemand hatte etwas vergraben, und sie wollte jetzt wissen, was dieser Gegenstand genau war.
    Sie räumte hastig die weiche Erde zur Seite, drang tiefer und war dann sicher, den Gegenstand freigelegt zu haben.
    Erst jetzt nahm sie ihr Feuerzeug zu Hilfe.
    Die kleine Flamme huschte in die Höhe. Sie tanzte leicht hin und her und gab dabei eine recht große Lichtinsel ab. So sah sie auch das Loch, das sie mit den eigenen Händen gegraben hatte.
    Und sie sah noch mehr!
    Der Schrei blieb irgendwie in ihrem Hals stecken. Die Flamme zitterte stärker, denn Christina hatte nicht damit gerechnet, was sie nun zu sehen bekam.
    Es war eine mit langen Fingernägeln versehene skelettierte Hand!
    ***
    Die fünf Frauen waren auf dem schnellsten Weg wieder zurück in ihr Kloster gegangen. Sie hatten auf dem Weg dorthin nicht miteinander gesprochen. Jede wusste Bescheid. Sie hatten das getan, was hatte getan werden müssen.
    Erst als sie wieder hinter den schützenden Mauern verschwunden

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