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Verschlußsache Satan

Verschlußsache Satan

Titel: Verschlußsache Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wirklich als stockfinster bezeichnen können. So aber gab es noch hellere Flecken, die sich auf dem Boden abmalten.
    Das Buschwerk und die Bäume erhielten in diesem fremden Licht einen etwas unheimlich anmutenden Glanz. Zumindest Doro, die auch in der Nacht des Öfteren den Weg gegangen war, fiel diese Szenerie auf. Sie hatte sich darüber nie Gedanken gemacht. In diesem Fall allerdings fühlte sie sich schon irgendwie bedroht, und aus diesem Grund hielt sie auch die Hand ihres Mannes fest.
    Nach dem Verlassen des Hauses hatten sie nichts mehr gehört. Allein die nächtliche Stille umgab sie, und Doro Newton empfand sie in dieser Lage als bedrückend.
    Eine frische Märzluft umwehte sie. Sie war nicht unbedingt kalt. Die Nähe des Frühlings war irgendwie zu ahnen, aber damit beschäftigten sich die Gedanken der blondhaarigen Pfarrersfrau nicht. Sie musste immer an die Geräusche denken, von denen sie aus dem Schlaf gerissen worden war. Sie waren auf der einen Seite fremd und auf der anderen irgendwie bekannt gewesen. Sie hatten sich tatsächlich angehört wie ferne Schüsse, nur irgendwie gedämpft. Durch Mauern oder Wände vielleicht, wie sie bei einer Kirche vorhanden waren.
    Schüsse in der Kirche!
    Als Doro daran dachte, bekam sie eine Gänsehaut. Für sie war die Kirche noch das alte Gotteshaus, wie man es früher ansah, und kein Raum, in dem geschossen wurde. Das wollte sie einfach nicht akzeptieren. Allerdings sah sie auch den Realitäten ins Auge. Sie hatte genug in den Gazetten über Entweihungen von Kirchen gelesen. Vielen Menschen fehlte der Respekt vor den Gotteshäusern. Kirchen wurden für Schwarze Messen missbraucht und sogar angezündet. Das gab es alles, denn den menschlichen Perversitäten waren keine Grenzen gesetzt.
    Erwin Newton merkte das Zittern ihrer Hand und zog sie noch enger an sich. »Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, Doro. Das werden wir schon klären.«
    »Ich kann es nur hoffen.«
    »Was gibt es schon in einer Kirche zu holen? Gerade in einer wie der unsrigen. Wir haben keine wertvollen Kunstschätze, Figuren, Bilder, was weiß ich. Und Bänke will der Dieb wohl nicht mitnehmen. Was sollte er damit anfangen, und wie sollte er sie transportieren?«
    »Das weiß ich alles, Erwin. Trotzdem bin ich misstrauisch.«
    »Jedenfalls habe ich bisher noch nichts Ungewöhnliches gesehen.«
    Da stimmte Doro mit ihrem Mann überein. Der Bau lag unverändert vor ihnen. Auch in der Dunkelheit konnten sie davon ausgehen, dass sich bei ihm nichts verändert hatte. Sie kannten dieses Bild beide zur Genüge. Es war irgendwie schaurig-schön, wenn die Wolken sich am Nachthimmel abzeichneten und wie Ungeheuer über der Kirche lagen.
    Vor dem Eingang gab es einen freien Platz. Vor kurzem erst waren dort halbrunde Sitzbänke aus Stein hingestellt worden. Hier konnten sich Menschen ausruhen und die Kirche betrachten. Aber es wurden auch Gemeindefeste auf dem Platz gefeiert. Er war für alle ein Ort der Begegnung. In dieser Nacht allerdings kam er Doro Newton unheimlich vor, als würde er aus dem Dunkel des Alls bedroht.
    Sie gingen auf die Kirchentür zu. Immer wieder schauten sie zu den Seiten hin, um etwas Ungewöhnliches zu entdecken, das auf die Geräusche hingewiesen hätte. Es gab einfach nichts.
    Die beiden gingen auf das Portal der Kirche zu. Sie nannten es nur Portal, weil es sich besser anhörte. Tatsächlich wurde der Eingang durch eine große Tür gebildet, die relativ hoch war und sich in ihrer Farbe dem Bauwerk aus Backsteinen anpasste. Sie hatten die Tür noch nicht erreicht, als der Pfarrer stehen blieb und auch seine Frau zurückhielt.
    »Da stimmt was nicht!«, stieß er hervor.
    »Wieso?«
    »Die Tür!«
    Doro’s Blick war mehr über die Fenster an der Vorderfront des Kirchenschiffes geglitten. In der Dunkelheit wirkten sie auf sie wie schmale, unheimliche Tore, die in andere Welten führten. Das Glas der Scheiben war in der Dunkelheit kaum zu erkennen, und sie waren auch noch alle heil, sodass sie schon hatte aufatmen wollen.
    Nun dachte sie über die Worte ihres Mannes nach. Er hatte noch bessere Augen als sie und festgestellt, dass die Eingangstür nicht verschlossen war.
    »Sie steht offen!«, flüsterte Doro.
    »Genau das meine ich.«
    »Du bist zuletzt in der Kirche gewesen.«
    »Stimmt genau.«
    »Und du hast die Tür wieder normal hinter dir zugezogen?«
    »Natürlich, Doro. Außerdem fällt sie von selbst ins Schloss. Das weißt du selbst.’
    »Dann hat jemand die Kirche

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