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Verschollen

Verschollen

Titel: Verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Benne
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nieder?«
    Kolron senkte den Kopf. »Unsere Männer zogen fast alle mit eurer Armee in die große Schlacht. Keiner kam zurück, Del-Sari, die geschickt wurden, um Nachricht zu bringen, blieben traurig im Wald sitzen, nachdem sie ihre Botschaften überbracht hatten, weil ihre Herren mittlerweile schon gefallen waren.«
    »Was ist geschehen? Wie ist die Schlacht ausgegangen?«, fragte Darius, sichtlich erschrocken.
    »Eine vernichtende Niederlage. Sie wurden eingekesselt, mehr als tausend Oger sollen die Nekromanten um sich versammelt haben. Aber die letzten Del-Sari, die aus dem Kessel gesandt wurden, berichteten, dass es euresgleichen waren, die die meisten töteten. Ich weiß nicht, ob die Geister der Del-Sari verwirrt waren, weil sie sahen, wie ihre Herren erschlagen wurden, aber sie alle berichteten von Paladinen auf Seiten der Oger. Könnt ihr mir das erklären?«
    Darius nickte düster. »Die Nekromanten haben meine Kameraden getötet und sich dann ihrer Leichname bemächtigt. Doch das Schlimmste ist, dass sie offenbar auch als Leichname noch immer die Zauber der Paladine nutzen können.«
    »Bei allen Vanari«, murmelte Kolron. »Welch furchtbarer Feind.« Eine Weile schwiegen alle betroffen, ehe der Hochlord von Neuem anhob. »Doch sagt, wohin seid ihr unterwegs?«
    »Wir wollen zurück nach Nephara. Ich muss Meister Johann vor dieser Gefahr warnen.«
    »Verstehe. Das kann aber auch ein Del-Sari für euch tun, wenn ihr wünscht. Lord Noldan sollte noch immer im Haus der Paladine zugegen sein.«
    »Das wäre sehr gut, je eher Meister Johann davon erfährt, desto besser. Wie weit ist es denn von hier bis Kreuzstadt?«
    »Kreuzstadt liegt drei Tagesmärsche im Norden. Wenn ihr euren Weg fortsetzt, solltet ihr schon morgen die große Straße erreichen.«
    »Wir hatten gehofft, dass ihr vielleicht Nobos für uns hättet, damit wir schneller dort sein könnten?«
    Kolron schüttelte den Kopf. »Wir haben keine Reittiere. Aber wenn ihr nach Osten geht, trefft ihr bald auf eine kleine Menschensiedlung am großen Fluss. Vielleicht werdet ihr dort fündig. Ich kann euch leider nur unseren Del-Sari und unseren Illusionszauber anbieten.«
    »Habt Dank, das ist schon mehr, als wir erhoffen konnten.«
    Kolron streckte seinen Arm aus und augenblicklich kam ein Del-Sari herbei geflogen und setzte sich darauf nieder. »Sagt mir nun, was ihr Meister Johann zu übermitteln wünscht.«
    Darius diktierte ihm eine kurze Botschaft mit den wichtigsten Fakten, die der Hochlord wortlos an den kleinen Vogel weitergab. Als er geendet hatte, flog der Del-Sari davon. »Meister Johann wird eure Botschaft noch heute erhalten.«
    »Ich danke euch. Wir sollten nun unseren Marsch fortsetzen, ehe die Oger bemerken, dass sie einem Illusionszauber aufgesessen sind.«
    »So lebt wohl. Mögen die Schwingen der Vanari über euch wachen.« Kolron verneigte sich leicht.
    »Möge euer Volk gedeihen und bald wieder in alter Stärke erstrahlen.« Auch Darius verneigte sich. Dann machten sich alle an den Abstieg.
     
    In gedrückter Stimmung marschierten sie weiter nach Osten. Die Schlacht war verloren, Hunderte von Toten zu beklagen. Wie sollte es nun weitergehen? Vor allem fragte sich Tristan, ob sie unter diesen Umständen tatsächlich zur Erde zurückkehren und Nasgareth seinem Schicksal überlassen konnten. Er fürchtete sogar, dass sein Vater sich weigern könnte, überhaupt zurückzukehren und Svenja opfern würde, um lieber hier viele Leben zu retten.
    Aber würden sie überhaupt noch eine Hilfe sein? Wenn eine ganze Armee gegen die Nekromanten nicht bestehen konnte, was sollten sie dann ausrichten? Obwohl die anderen wohl ähnliche Fragen beschäftigten, sprach niemand, alle waren tief in die eigenen Gedanken versunken.
    Als der Abend dämmerte, sahen sie die Lichter von Häusern zwischen den Bäumen und erreichten kurz darauf die Siedlung, die Kolron ihnen beschrieben hatte. Sie lag auf einer Anhöhe und war von einem Palisadenzaun umgeben. Sie mussten den Ort halb umrunden, ehe sie zu einem Stadttor kamen. Von dort führte eine schmale, schlecht befestigte Straße gen Norden und folgte dabei einem breiten Fluss, der das Dorf auf der anderen Seite des Hügels umrundete. In der Nähe des Tores war eine Anlegestelle, wo einige Frachtkähne festgemacht waren.
    »Das ist der Nassoja«, überlegte Darius laut, während er nach Norden blickte. »Die Straße führt also nach Kreuzstadt, wie Kolron gesagt hat.«
    »Sieht nicht so aus, als seien die hier

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