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Verschollen

Verschollen

Titel: Verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Benne
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Wänden, die Tunnel selbst aber waren in Dunkelheit gehüllt.
    Hastig tippte Jessica auf ihre Male und ließ einen Oger in den nächstliegenden engen Tunnel schweben, wo er schnell von den Schatten verschluckt wurde. »Los, alle da rein, haltet Kampfzauber bereit«, keuchte Jessica und der zweite Oger erhob sich in die Luft und verschwand in dem Gang, in dem sich die anderen zusammen zwängten. Das Kläffen der Wolfsmenschen wurde immer lauter. Hastig zog sich auch Jessica in den Tunnel zurück und ließ das dritte versteinerte Opfer heran schweben. Der Oger wankte dabei hin und her und Jessica atmete vor Anstrengung gepresst, Schweiß perlte auf ihrer Stirn. Doch schließlich war auch er in der Dunkelheit.
    Es kam ein vielfaches Jaulen auf, als die Wolfsmenschen mit ihren an die Dunkelheit gewöhnten Augen in das Licht traten und das ungeliebte Feuer sahen. Ohne zu zögern, nahmen sie den gegenüberliegenden Gang und verschwanden darin einer nach dem anderen. Es waren mehrere Dutzend und Tristan atmete auf, als sie fort waren und ihr Kläffen verhallte. Gegen diese Übermacht hätten sie keine Chance gehabt.
    Sie warteten noch eine Weile, um sicherzugehen, dass es keine Nachzügler gab. Jessica hatte sich hingehockt und keuchte immer noch, während die anderen sich allmählich entspannten. Doch ein Grunzen aus der Halle ließ sie gleich wieder zusammenfahren.
    Jessica richtete sich schwerfällig auf. Martin, der am nächsten zur Halle stand, spähte vorsichtig um die Ecke und streckte dann drei Finger in die Höhe. Wieder das Grunzen, offenbar suchten die Oger nach ihren verschwundenen Kameraden.
    Jessica winkte Tristan zu sich, zeigte ihm im schwachen Licht drei Male und deutete dann zur Halle. Dann gab sie Ilgar und Katmar Zeichen und fuhr sich dabei mit dem Finger unmissverständlich über die Kehle. Die Brüder nickten.
    Das Grunzen war nun fast direkt vor ihrem Tunnel zu vernehmen. Tristan tippte auf die Male, sein rechter Zeigefinger kribbelte heftig, doch noch hatte er kein Ziel. Vor allem wusste er nicht sicher, welchen Zauber er da bereithielt. Den Versteinerungszauber? Aber dann würde der steinerne Oger ihnen womöglich im Weg …
    Ein Oger trat in den Tunneleingang. »Jetzt«, zischte Jessica und Tristan feuerte. Der Oger erstarrte zu Eis und Martin warf sich mit voller Wucht gegen den vereisten Körper. Der fiel hintenüber und zerbarst in tausend Stücke, als er auf dem Boden aufschlug. Gleichzeitig drängten sich die Brüder aus dem Tunnel, zogen ihre Waffen und sprangen auf die beiden anderen Oger zu, die noch gar nicht begriffen, wie ihnen geschah. Die ersten Hiebe trafen sie, ehe sie auch nur ihre Waffen heben konnten. Martin sprang Katmar zu Hilfe und seine Axt drang tief ins Bein des einen Ogers, der einknickte. Sein schmerzerfülltes Heulen erstarb abrupt, als Katmar ihm den Garaus machte.
    Ilgar hingegen war weniger erfolgreich und musste sich nun der Gegenangriffe des Ogers erwehren. Noch kam der tumben Kreatur offenbar nicht der Gedanke zu fliehen, aber wenn doch? Tristan wählte hastig die Male für den Blitzzauber. »Runter Ilgar!«, brüllte er, und als der sich duckte, feuerte Tristan. Der Blitzstrahl brannte ein fingergroßes Loch in die Brust des Ogers und explodierte hinter ihm an der Hallenwand. Ilgar nutzte den Moment und streckte den angeschlagenen Oger mit einem gewaltigen Hieb nieder. Doch zum Ausruhen war keine Zeit. Aufgeregtes Kläffen war aus dem Tunnel zu hören, in dem die Wolfsmenschen verschwunden waren. Sie kamen zurück!
    »Los Rani, schnell jetzt! Für Vorsicht ist keine Zeit mehr. Tristan, spreng den Tunnel.« Jessica deutete auf den, aus dem die Wolfsmenschen kommen würden.
    Tristan spürte, dass das schon wieder bedenklich an seinen Kräften zehren würde, aber was hatten sie für eine Wahl? Mit dem ganzen Trupp Wolfsmenschen konnten sie es nicht aufnehmen und für eine Flucht waren sie zu langsam. Also wählte er erneut die Male, diesmal das große Stärkemal aber nur einmal und feuerte in die Decke des Tunnels. Einen schrecklichen Moment lang sah es so aus, als ob der Zauber zu schwach wäre, um mehr als nur ein paar Splitter aus der Decke zu sprengen, doch dann gab es doch noch die erhoffte Detonation und große Felsbrocken krachten herab. Tristan war sich zwar nicht sicher, ob der Tunnel damit vollkommen unpassierbar war, aber aufhalten würde es die Wolfsmenschen in jedem Fall. Gemeinsam mit Martin stürzte er den anderen hinterher.
    Sie rannten jetzt einfach

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