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Verschollen am Mount McKinley - Alaska Wilderness ; 1

Verschollen am Mount McKinley - Alaska Wilderness ; 1

Titel: Verschollen am Mount McKinley - Alaska Wilderness ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ueberreuter
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Landschaft wandern. Der Schnee wirbelte durch die Luft und erschwerte ihnen die Sicht.
    Julie blickte verstohlen auf die Uhr. Noch ungefähr eine Stunde, länger konnte es nicht mehr dauern. Sie zog unbemerkt das Tempo an, hoffte dadurch ein paar Minuten zu gewinnen und etwas eher in die Blockhütte zu kommen. Allein der Gedanke an einen heißen Tee und ein flackerndes Feuer verführten sie zu einem Lächeln. Mit festen Schritten lief sie durch den Schnee, der auch im Schatten der hohen Felswand manchmal kniehoch lag, und trat inzwischen so sicher auf, dass sie die Schneeschuhe kaum spürte.
    Die Blockhütte wartete am Ausgang der Schlucht, eine schon etwas heruntergekommene Unterkunft aus geschälten Baumstämmen, die man einst meilenweit mit einem Wagen ins Hinterland gekarrt hatte. Sie stand so dicht an der Felswand, dass der Wind nur aus einer Richtung an sie herankonnte und man auch im Winter einigermaßen geschützt war. Neben der Tür lag massenhaft Brennholz, das die Ranger im Sommer in den Tälern geschlagen und säuberlich gestapelt hatten.
    »Da wären wir«, rief Julie erleichtert. Sie öffnete die unverschlossene Tür, musste sich mit der Schulter dagegenlehnen, weil sie sich verkantet hatte, und stellte ihren Backpack links unter das einzige Fenster. Carol zündete die Petroleumlampe auf dem Holztisch an. Im flackernden Licht erkannte man die sparsame Einrichtung, den Tisch mit vier Stühlen, einen Küchenschrank, der aus dem 19. Jahrhundert stammen musste, den bulligen Ofen und etliche Matratzen mit Wolldecken, die vor der fensterlosen Wand gestapelt lagen. »Stellen Sie die Backpacks unters Fenster«, sagte Julie, während sie ihre Mütze abnahm und die Handschuhe auszog. »Gary, Chris … Sie verteilen die Matratzen und bereiten die Nachtlager! Mike, Ruth … Sie helfen mir bitte beim Kochen! Scott, Josh … ihr holt Brennholz rein!«
    »Sind wir beim Militär?« Gary konnte es nicht lassen. »So wie Sie hat mich nicht mal mein Vater rumkommandiert, und der war Sergeant bei den Marines und glaubte immer, uns wie Rekruten herumscheuchen zu können.«
    Julie blieb gelassen, hatte längst gelernt, dass es nichts brachte, wenn man sich aufregte und mit unbelehrbaren Flegeln herumstritt. »Sie können es auch lassen«, erwiderte sie, »dann schlafen Sie heute Nacht auf dem Boden!«
    »Schon gut, war nicht so gemeint«, entschuldigte sich Gary.
    Julie hatte schon als Kind gelernt, ein Feuer in einem Ofen zu entfachen, als sie ihren Onkel in einem Jagdcamp besucht hatte, und brachte auch dieses Feuer innerhalb weniger Minuten in Gang. Die Clarke-Brüder staunten nicht schlecht und hielten dankbar ihre nackten Hände über die heiße Ofenplatte. Diesmal verkniffen sie sich eine spöttische Bemerkung, anscheinend hatten sie doch dazugelernt. Oder sie hatten gemerkt, dass Julie immer contra gab.
    Während die Linakers das Essen zubereiteten, eine kräftige Tütensuppe aus Carols Vorräten, die sie mit etwas Reis und Würstchen anreicherten, ließ Julie reichlich Schnee in einem Topf schmelzen und kochte Tee. »Carol geht’s nicht so gut«, entschuldigte sie die Rangerin, die bereits auf ihrer Matratze saß, »sie hat sich den Magen verdorben. Bis morgen früh ist sie wieder fit, stimmt’s?«
    Carol winkte ab und versuchte zu lächeln, was ihr nur mühsam gelang. »Halb so schlimm«, spielte sie ihre Schmerzen herunter, »nur eine Magenverstimmung. Dabei gibt’s in der Nähe unseres Parks gar keinen McDonald’s.«
    Der Scherz kam nicht bei allen an, ersparte ihr aber bohrende Fragen, denn noch während einige lachten, kniete Julie neben ihr nieder. Bevor sie danach fragen konnte, reichte ihr Josh einen Becher frischen Tee. Julie blickte ihn überrascht an und gab den Becher an Carol weiter. »Alles in Ordnung?«, fragte sie, immer noch ein wenig verwirrt. »Ich sage es nur ungern, aber du siehst nicht gut aus. Bist du sicher, dass es eine Magenverstimmung ist?«
    »Nicht der Rede wert«, wischte Carol den Einwand beiseite. Sie nippte an dem heißen Tee und verbrannte sich die Lippen, unterdrückte einen Schmerzensschrei und fluchte leise. »Ich hab das öfter, wenn ich was Falsches esse.«
    Julie nahm ihr den Becher ab und stellte ihn auf den Boden. »Soll ich dir was von der Suppe bringen? Ich hätte auch Kekse dabei … ohne Zucker.«
    »Lieber einen Keks«, sagte sie müde. Sie griff nach dem Becher und nippte ein weiteres Mal daran, diesmal ohne sich zu verbrennen. »Rufst du die Zentrale an? Wegen des

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