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Verschollen am Mount McKinley - Alaska Wilderness ; 1

Verschollen am Mount McKinley - Alaska Wilderness ; 1

Titel: Verschollen am Mount McKinley - Alaska Wilderness ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ueberreuter
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Schmerzen kommen und gehen, und heute Nacht waren sie manchmal unerträglich. Ich hab Tabletten genommen, aber wenn der Hubschrauber nicht bald kommt …« Sie ließ den Satz unvollendet und blickte auf Gary und Chris, die am Tisch saßen und nervös aus dem Fenster blickten. »Aber häng es nicht an die große Glocke. Gary und Chris sind jetzt schon nervös genug. Was ist passiert? Dass Josh sich den Fuß verstaucht hat, sehe ich, aber was ist mit Scott? Ich hab nur ein paar Wortfetzen mitbekommen.«
    Julie erstattete Bericht. In knappen Sätzen schilderte sie ihren grausamen Fund in der Höhle und reichte ihr das Tagebuch, das sie bei Bill Jacobsens Leiche entdeckt hatte. »Ein Mann auf einem Snowmobil tauchte ein paar Mal in dem Tal auf und hätte uns beinahe entdeckt. Wir nehmen an, dass es Nick Harmon ist. Er muss herausgefunden haben, dass Scott misstrauisch geworden ist und nach der Leiche seines Vaters sucht, und will ihn wohl ebenfalls aus dem Weg räumen. Er hat ein Gewehr dabei. Wir haben gesehen, wie er unseren Spuren zur Höhle gefolgt ist. Er glaubt wahrscheinlich, dass Scott die Leiche gefunden hat, und wird alles daran setzen, ihn aufzuspüren.«
    Carol hatte sich auf einen Ellbogen gestützt. Während sie überlegte, zog Julie ihren Anorak und die Mütze aus, legte beides auf eine freie Matratze und ließ ihre Handschuhe an dem Lederriemen um ihren Hals hängen. Sie wechselte einen schnellen Blick mit Josh, der zwei Matratzen weiter lag, und fand Zeit für ein Lächeln. Ruth war damit beschäftigt, ihm die Stiefel auszuziehen, den Fuß auf eine gerollte Decke zu legen und einen kalten Umschlag über den stark angeschwollenen Knöchel zu breiten. Mike unterstützte sie.
    »Ich habe die Zentrale angefunkt«, sagte Carol. »Hier ist die Verbindung auch nicht viel besser als bei den Höhlen, und von deinem Funkspruch hab ich höchstens die Hälfte mitbekommen, aber ich hatte zumindest kapiert, dass sich dort oben ein bewaffneter Unbekannter herumtreibt, also habe ich die Zentrale informiert. Sobald das Wetter besser geworden ist, kommen sie mit zwei Hubschraubern. Das Search & Rescue Team mit Greg Erhart und seinen Leuten, und ein weiterer Hubschrauber, der uns zu den Headquarters bringt. Der kann später bei der Suche nach Scott Jacobsen und Nick Harmon helfen. Wie schnell das alles geht, hängt wieder mal vom Wetter ab, und das wechselt in dieser Gegend alle paar Minuten mal. Vielleicht schicken sie auch zwei Ranger mit Hundeschlitten.«
    »Aber das kann ewig dauern.« Julie war ehrlich besorgt. »Bis dahin ist Scott vielleicht schon erfroren … oder Harmon hat ihn gefunden und erschossen. Wenn wir nur wüssten, wo Scott ist. In den Höhlen war er nicht, sonst hätten wir ihn doch gesehen, und hinter der Felswand beginnt der Gletscher.«
    »Auf dem Gletscher hätte er keine Chance«, sagte Carol, »und ich hoffe sehr, dass ihn der Anblick der Eisfelder zur Vernunft bringt. Nur ein kompletter Narr wagt sich ohne die entsprechende Ausrüstung auf den Gletscher, und selbst dann ist nicht gesagt, ob er ohne Blessuren wieder herauskommt. Letztes Jahr sind dort zwei erfahrene Bergsteiger gescheitert. Sie hatten sich nicht vorschriftsmäßig angeseilt und wären wohl in einer Gletscherspalte auf elende Weise gestorben, wenn der Hubschrauberpilot sie nicht entdeckt hätte.«
    »Aber wo soll er denn sonst sein?« Julie blickte wieder auf Josh, der gerade das Gesicht verzog, als das kalte Tuch seine Haut berührte, war mit ihren Gedanken aber bei Scott und lächelte nicht. »Meinst du, er ist umgekehrt?«
    Carol schüttelte den Kopf. »Wenn jemand, der noch nie in der Wildnis war, aus Chicago kommt und die Mühen einer anstrengenden Wanderung auf sich nimmt, dreht er nicht um. Scott ist besessen von der Idee, die Leiche seines Vaters zu finden, und wie man sieht, kam er ihr auch ziemlich nahe.«
    »Seinen Überresten«, verbesserte Julie.
    Plötzlicher Schmerz ließ die Rangerin auf die Matratze zurücksinken. Sie verzog das Gesicht und drehte sich zur Seite, zog die Beine an, in der Hoffnung, auf diese Weise den Schmerz lindern zu können. Das Gegenteil war anscheinend der Fall. Wie bei einer starken Kolik verkrampfte sich ihr Magen, und sie wurde so blass im Gesicht, dass sich Julie ernsthafte Sorgen machte.
    »Carol!«, flüsterte sie ängstlich.
    Die Rangerin krallte ihre rechte Hand in die Matratze und ballte die andere zur Faust. Julie wusste nicht, was sie tun sollte, drehte sich gerade nach Ruth um und

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