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Verschwiegen: Thriller (German Edition)

Verschwiegen: Thriller (German Edition)

Titel: Verschwiegen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Landay
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das ist alles. Was zum Teufel geht hier vor? Ich meine, wirklich. Ich wünschte, das würde mir mal jemand erklären.«
    Ich ging langsam durch die Küche ins Fernsehzimmer, so als ob ich mich einem scheuen Tier nähern würde.
    »Was deine Eltern sagen, ist mir egal, David. Deine Eltern lügen. Jacob hat deine Hilfe verdient. Er ist dein Freund, dein Freund, hast du gehört? Ich bin auch dein Freund, und Freunde helfen einander, Derek. Ich will nur, dass du dich jetzt wie Jacobs Freund benimmst. Er braucht dich.«
    Ich setzte mich.
    »Was hast du Logiudice erzählt? Was hast du ihm erzählt, sodass der glaubt, mein Sohn wäre ein Mörder?«
    »Ich habe nicht gesagt, dass Jacob ein Mörder ist.«
    »Was hast du ihm dann erzählt?«
    »Warum fragen Sie nicht Logiudice? Ich dachte, er müsste Ihnen das sagen?«
    »Schon, aber er spielt irgendwelche Spielchen, Derek. Er ist nicht nett. Für dich ist das vielleicht schwer zu verstehen, das ist mir klar. Er hat dich nicht vor der Grand Jury aussagen lassen, denn dann hätte er mir eine Abschrift überlassen müssen. Er hat dich wahrscheinlich auch nicht mit der Polizei reden lassen, sonst gäbe es ein Protokoll. Also musst du mir sagen, was du Logiudice erzählt hast, was ihn so sicher macht, dass Jacob schuldig ist. Du musst .«
    »Ich habe ihm die Wahrheit gesagt.«
    »Das weiß ich, Derek. Jeder hier sagt die Wahrheit, aber es ist niemals die gleiche Wahrheit, das macht es so schwierig. Ich muss also genau wissen, was du gesagt hast.«
    »Das darf ich nicht.«
    »Verdammt noch mal, Derek, was hast du ihm erzählt?«
    Er fuhr zurück und fiel dann aufs Sofa, so als ob ihn meine lauten Worte nach hinten gefegt hätten.
    »Ich habe ihm nur erzählt, was in der Schule so los war.«
    »Was?«
    »Dass sie Jake geärgert haben. Ben war so was wie der Anführer von einer Gruppe Kids, die immer nur rumhängen. Und sie haben Jake geärgert.«
    »Wie?«
    »Sie haben behauptet, er sei schwul, vor allem das. Haben einfach Gerüchte in die Welt gesetzt. Mir ist egal, ob Jake schwul ist, mir wäre nur lieber, er würde es zugeben.«
    »Glaubst du, dass er schwul ist?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht. Aber es spielt keine Rolle, er hat nichts von dem gemacht, was sie behauptet haben. Ben hat sich das alles nur ausgedacht. Er wollte Jake eins auswischen, für ihn war das eine Art Spiel. Er war ein Mobber.«
    »Und was hat Ben behauptet?«
    »Keine Ahnung. Alle möglichen Sachen. Dass Jake einem anderen Kid auf einer Party einen blasen wollte, das stimmt nicht. Dass er nach dem Sport unter der Dusche eine Erektion hatte. Dass ihn einer der Lehrer im Klassenzimmer erwischt hat, wie er sich einen runtergeholt hat. Aber das stimmt alles nicht.«
    »Warum hat er das dann behauptet?«
    »Weil er ein Arsch war. Irgendwas an Jake hat Ben gereizt, irgendwas gefiel ihm nicht. Er konnte nicht anders. Immer wenn er Jake sah, hat er ihn fertiggemacht. Wirklich jedes Mal. Wahrscheinlich dachte er, er könnte sich das einfach so erlauben. Er war einfach ein Arsch. Soll ich Ihnen was sagen? Niemand will das offen sagen, weil er umgebracht wurde, aber Ben war gemein. Keine Ahnung, wer ihn umgebracht hat, ich weiß es nicht und würde es auch nicht sagen, aber Ben war wirklich gemein.«
    »Aber warum zu Jacob? Ich versteh das nicht.«
    »Er mochte ihn einfach nicht. Jake ist … ich meine, Sie kennen ihn doch. Ich mag ihn wirklich, aber Sie wissen doch so gut wie ich, dass Jake nicht ganz normal ist.«
    »Warum nicht? Weil die anderen behauptet haben, er sei schwul?«
    »Nein.«
    »Was meinst du dann mit ›normal‹?«
    Er sah mich prüfend an. »Jake ist auf seine Art auch gemein.« Derek sah mich an.
    Ich versuchte, keine Reaktion zu zeigen und mich zu beherrschen.
    »Ich glaube, Ben war sich nicht im Klaren darüber, dass er sich den Falschen ausgesucht hatte. Er hatte einfach keine Ahnung.«
    »Und deshalb hast du auf Facebook allen von dem Messer erzählt?«
    »Nein. Es steckte mehr dahinter. Jake hatte sich das Messer besorgt, weil er vor Ben Angst hatte. Er dachte, dass Ben ihn vielleicht eines Tages bedrohen und angreifen würde und er sich dann verteidigen müsste. Davon hatten Sie keine Ahnung?«
    »Nein.«
    »Jacob hat Ihnen von dem Ganzen nie etwas erzählt?«
    »Nein.«
    »Also, ich habe das geschrieben, weil ich wusste, dass Jake ein Messer hatte, und weil ich auch wusste, dass er es nur deshalb hatte, weil er Angst vor Ben hatte. Vielleicht hätte ich meinen Mund halten sollen. Keine

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