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Verschwiegen: Thriller (German Edition)

Verschwiegen: Thriller (German Edition)

Titel: Verschwiegen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Landay
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Ahnung. Ich weiß nicht mehr, warum ich es gesagt habe.«
    »Weil es die Wahrheit ist. Du wolltest einfach die Wahrheit sagen.«
    »Wahrscheinlich.«
    »Aber dieses Messer war nicht die Tatwaffe. Dieses Messer von Jake. Damit ist Ben nicht umgebracht worden. Man hat im Park ein anderes Messer gefunden. Davon hast du gehört, oder?«
    »Schon, aber wer weiß. Man hat ein Messer gefunden …« Ein Achselzucken. »Egal, damals haben jedenfalls alle nach dem Messer gesucht. Und Jake hat immer durchblicken lassen, dass sein Vater Staatsanwalt ist und dass er sich mit dem Gesetz auskennt. Und dass er wisse, wie weit er gehen könne. Falls man ihn anklagen würde. Verstehen Sie?«
    »Hat er das jemals direkt gesagt?«
    »Nein, so nicht.«
    »Und das hast du Logiudice erzählt?«
    »Nein, natürlich nicht. Das sind Sachen, die ich nicht genau weiß, das habe ich nur so verstanden.«
    »Und was genau hat du ihm dann gesagt?«
    »Nur, dass Jacob ein Messer hatte.«
    »Das falsche Messer.«
    »Meinetwegen, wenn Sie das sagen. Ich habe Logiudice von dem Messer erzählt und dass Ben ihn gemobbt hat. Und dass Jake am Morgen, als das passierte, Blut an seinen Klamotten hatte.«
    »Das gibt Jacob ja auch zu. Er hatte Ben gefunden und ihm zu helfen versucht. Und hat so Blut an seine Kleidung bekommen.«
    »Ich weiß, ich weiß, Mister Barber. Ich sage ja gar nichts über Jake. Ich gebe Ihnen nur wieder, was ich dem Staatsanwalt erzählt habe. Jake kam zur Schule, und ich bemerkte Blut an ihm. Und er meinte, er müsse es irgendwie abwaschen, denn sonst käme man nur auf falsche Gedanken. Damit hatte er recht.«
    »Kann ich dich was fragen, Derek? Glaubst du wirklich, dass es Jacob gewesen sein könnte? Gibt es etwas, das du mir verschweigst? Das, was du mir gerade erzählt hast, legt Jacobs Schuld nicht nahe. Da fehlt noch was.«
    Derek wandte sich betreten von mir ab.
    »Du glaubst, dass er’s war, oder?«
    »Nein. Es gibt die ganz, ganz kleine Möglichkeit …« Er hielt zwei Finger einen Millimeter auseinander. »Ich habe keine Ahnung.«
    »Du hast Zweifel?«
    »Ja.«
    »Warum? Wie kannst du an Jacob zweifeln? Ihr kennt euch seit ewigen Zeiten und seid eng befreundet.«
    »Weil Jake … er ist irgendwie anders als die anderen. Ich will da nichts behaupten, aber er ist irgendwie … eben habe ich gesagt, dass er auch gemein sein kann. Er ist nicht jähzornig oder so was, er flippt nicht aus, er ist einfach fies. Zu mir nicht, denn ich bin sein Freund. Aber zu anderen manchmal schon. Er sagt Gemeinheiten, rassistische Sachen, einfach so als Witz. Oder sagt zu Mädchen, dass sie fett sind, oder andere Gemeinheiten über ihr Aussehen. Und dann liest er diese Geschichten im Netz. So eine Art Porn, aber wo sie Leute misshandeln. Er nennt es Cutter, Cutter-Porn. Er sagt Sachen wie: ›Mann, gestern habe ich bis spät in die Nacht Cutter-Porn angeguckt.‹ Er hat mir ein paar von den Geschichten gezeigt, auf seinem iPod. Für mich sind die völlig krank, und das habe ich ihm auch gesagt. Das sind Geschichten, wo sie Leute aufschneiden. Da werden Frauen festgebunden und dann mit Messern umgebracht. Oder Männer, denen man die … die man kastriert. Völlig krank. Er liest dieses Zeug immer noch.«
    »Was meinst du damit?«
    »Er liest immer noch solche Geschichten.«
    »Das kann nicht sein. Ich kontrolliere seinen Computer. Ich habe ein Programm geladen, das genau aufzeichnet, was Jacob im Internet macht.«
    »Er nimmt seinen iPod.«
    Einen Augenblick lang war ich der dumme Vater, der keine Ahnung hat.
    »Er findet sie auf diesen Netforen. Da gibt es eine Webseite, die heißt Cutting Room. Da tauschen Leute ihre Geschichten aus, nehm ich mal an.«
    »Es ist normal, dass Kids sich für Pornos interessieren. Bist du sicher, dass wir hier über etwas anderes reden?«
    »Ich bin mir da ganz sicher, das ist kein Porno. Aber das allein ist es nicht. Er kann lesen, was er will. Das geht mich nichts an. Aber ihm ist alles egal.«
    »Was?«
    »Alles, andere Leute, Tiere.« Er schüttelte den Kopf. Ich saß schweigend da.
    »Einmal waren ein paar von uns zusammen und saßen einfach so auf einer Mauer herum. Es war nachmittags. Und dann kam ein Typ auf Krücken vorbei, wissen Sie, diese langen Krücken, die den ganzen Arm raufreichen? Er hatte keine Kontrolle über seine Beine. Er zog sie nach, als ob er gelähmt wäre oder eine Krankheit oder so was hätte. Und der Typ geht an uns vorbei, und Jake fängt an zu lachen. Richtig laut, ›Hahaha‹, er

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