Verschwörung auf dem Weihnachtsmarkt - Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln
Weihnachtsmannmütze. Und auch sonst war das Zelt festlich geschmückt.
Die sechs standen da und schauten sich schweigend um.
Plötzlich packte Milla ihre Schwester an der Hand. »Schau mal«, zischte sie. »Da, auf dem Klavier.« Milla sah hinüber und gab dann den anderen ein Zeichen, zu schweigen und das Klavier zu beobachten. Die Mütze bewegte sich etwas! Da steckte jemand hinter dem Klavier!
Peter gab ein Zeichen, leise und langsam auf das Klavier zuzugehen. Julian schaute sich noch im Zelt um. Kein Hinterausgang. Nur der Haupteingang, der zugleich auch der Ausgang war. Er bedeutete Kevin, etwas zurückzubleiben, um den Ein- und Ausgang zu sichern.
Die sechs schwärmten aus. Maxi und Milla näherten sich der Mütze auf dem Klavier von links, von der rechten Seite kamen Julian und Hannes. Julian konnte ihn gerade noch daran hindern, eine Nuss in den Mund zu stecken. Das Knackgeräusch hätte sie verraten. Peter ging im breiten Mittelgang auf die Mütze zu. Dauernd bewegte sich die Mütze. Wer ist da hinter dem Klavier zugange? Was hat der Kerl jetzt nur wieder vor, dachte Peter.
Dann, endlich, standen sie vor dem Klavier mit der Mütze. Zwei Schritte trennten sie nur noch. Peter streckte drei Finger in die Höhe und zeigte sie den anderen. Die nickten.
Eins – zwei – drei. Beim dritten Finger sprangen alle auf das Klavier und die Mütze zu. Milla war zuerst da. Sie riss sie hoch … und schrie, so laut sie nur konnte. Sie schrie und schrie …
W ir werden besser«, sagte Maxi beim Treffen nach der Schule. »Immerhin hatten wir gestern richtig erraten, worum es ging. Nämlich das Adventssingen im Festzelt.«
»Ha, und was hat’s uns gebracht?«, sagte Peter. »Nix. Er hat uns wieder reingelegt. Unter der Mütze war ’ne Maus, drum hat sie sich bewegt. Und mit dem Lied meinte er die Verlosung am Stand von der Frau Odulski. Es ging um ein Radio. Und wer hat es gewonnen?«
»Alle!«, prustete da Hannes los. »Ich find den Weihnachtsgauner ja sonst richtig fies. Aber das war schon genial. Er hat alle Nieten ausgetauscht gegen Gewinnlose! Das war megaschlau.« Er knabberte eine dicke Nuss, bot den anderen welche an, die wollten aber nicht.
»Also ob das nun schlau ist oder genial oder blöd, das geht uns erst mal nix an. Finden müssen wir ihn.«
»Aye, aye, Käptn«, sagte Kevin. »Wir finden ihn, so wahr ich der Schrecken der Meere bin.«
»Und ich der Bruder des Schreckens der Meere«, fügte Julian grinsend hinzu.
»Und ich der Freund des Bruders des Schreckens der Meere«, meinte Hannes und steckte sich eine weitere Nuss in den Mund.
»Hört mal mit der Blödelei auf«, sagte Maxi. »Was gestern passiert ist, zeigt uns doch nur, dass wir, wenn wir meinen, die Lösung zu kennen, genau in die andere Richtung denken müssen. Der Weihnachtsgauner führt uns immer auf eine falsche Fährte. Also müssen wir einfach das tun, was wir für falsch halten.«
»Und das ist dann das Richtige?« Milla sah ihre Schwester mit großen Augen an.
»Genau«, sagte Maxi. »Hannes, gib mir mal den Zettel, der unter der Mütze lag.«
Hannes reichte ihr den Zettel. »Aber den brauche ich wieder für mein Protokoll, okay?«
Maxi nickte. »Da steht: Kling, Glöckchen, klingelingeling. Was meint ihr?«
»Na, ist doch klar, irgendwas mit der Kirchenglocke will er machen. Eine andere gibt’s hier ja nicht.« Die anderen stimmten nickend zu.
»Klar wie Kloßbrühe«, meinte Peter.
»Also geht es genau darum nicht«, erklärte Maxi. »Er will ja, dass wir das denken. Also, worum geht es dann?« Sie klatschte in die Hände. »Milla, wer ist für dich der Verdächtige Nummer 1?«
Milla dachte nur kurz nach. »Der Pfarrer.«
»Okay«, sagte Maxi. »Nach dem Mittagessen versuchst du, ihn zu überwachen. Bis wir uns dann am Markt treffen. Und du, Kevin?«
»Waxi«, antwortete der nur. »Den übernehme ich.«
Maxi nickte.
Julian sagte: »Ich kümmer mich um den dicken Grabowski, das wird ein Spaß.«
Und Peter sagte nur: »Dann folge ich unserm Polizeimeister. Holzauge sei wachsam!«
Hannes knackte eine Nuss und schaute Maxi an. »Und wir beide?«
»Wir werden bereit sein, wenn einer was Besonderes entdeckt hat.« Sie schaute die anderen an. »Auf geht’s, Hilfssheriffs, an die Arbeit!«
Als sie sich später zur Lagebesprechung auf dem Weihnachtsmarkt trafen, kam Milla angerannt und begann sofort, noch ganz atemlos, zu erzählen: »Der Pfarrer – in der Kirche – ich hinterher – er – immer wieder –
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