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Verschwoerung der Frauen

Verschwoerung der Frauen

Titel: Verschwoerung der Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Cross
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entging.
    »Gabrielle scheint dich ja sehr in Anspruch zu nehmen«, sagte er.
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    »Mir ist nur nicht klar, ob du dich ihr als Detektivin, Literaturwissenschaftlerin oder Schriftstellerin widmest.«
    »Ich weiß es selbst noch nicht«, sagte Kate. »Aber wenn du eine Definition unserer Zeit haben willst, hör zu: Es gibt keinen Wegwei-ser mehr für das Labyrinth – nicht um alle Liebe und Macht der Welt.«
    »Sondern?« fragte Reed.
    »Wir müssen den Faden selbst finden, jetzt, wo Ariadne uns den Tip gegeben hat. Ganz einfach.«
    Beide lachten.
    Ende der folgenden Woche hatte Kate den Entschluß gefaßt, als nächste Nellie zu befragen. Nellie lebte in der Schweiz und arbeitete für eine internationale Organisation, bei der Sprachkenntnisse und die Fähigkeit, über nationale Belange hinauszusehen, gefragt waren.
    Kate komponierte ihren Brief an Nellie mit großer Sorgfalt – deutete den Wunsch an, sich mit ihr zu treffen, da sie ein Buch über ihre Großmutter plane. Sollte Nellie jedoch nicht zitiert oder über bestimmte Dinge nicht ausgefragt werden wollen, so würde dieser Wunsch selbstverständlich respektiert. Kate nannte ihre akademischen Qualifikationen und betonte, daß sowohl sie selbst wie auch der Verlag die Absicht hätten, die Biographie über Gabrielle so soli-de, unspektakulär und unjournalistisch wie möglich zu gestalten.
    Die Antwort auf diesen so behutsam abgefaßten Brief war knapp, verwirrend und beinahe grob, wie Kate sich eingestehen mußte.
    Nellie Foxx – mit dem Namen hatte sie unterzeichnet, offenbar hatte sie ihn nach ihrer Heirat beibehalten – wisse Kates ehrbare Absichten zu schätzen und zweifle auch keinen Moment an ihrer Qualifikation, eine Biographie zu schreiben. Sie selbst sei jedoch schon seit langem zu der Überzeugung gekommen, daß die Toten ein Recht auf Diskretion hätten. Gabrielles Beziehung zu Emmanuel durch die Preisgabe ihrer persönlichen Papiere öffentlich zu machen, verstoße gegen diese Grundüberzeugung. Sie habe daher alle Briefe Gabrielles an sie selbst und auch alle anderen Briefe Gabrielles, derer sie habhaft werden konnte, verbrannt. Sie sehe sich also außerstande, Kate oder auch sonst jemandem mit irgendwelchen Briefen zu dienen, was sich, wie sie hoffe, bald herumsprechen würde. Sollte Kate jedoch zufällig in Genf sein, wäre Nellie gern bereit, sich mit ihr zu treffen, und sei es nur, um damit deutlich zu machen, daß ihre Haltung in dieser Frage nicht gegen sie persönlich gerichtet sei. Ihren Entschluß, die Briefe zu verbrennen, dürfe Kate in keiner Weise als 105

    Affront gegen sich auffassen, es handele sich dabei lediglich um eine Frage des Prinzips.
    Außerdem seien die Briefe ohnehin schon vor Jahren verbrannt worden. Ansonsten würde sie sich freuen, Kate auf jede ihr mögliche Weise zu helfen und verbleibe mit freundlichen Grüßen, Ihre Nellie Foxx.
    Entsetzt rief Kate Simon Pearlstine an, um ihn zu fragen – ihn zur Rede zu stellen, damit wäre ihr Ton genauer beschrieben –, ob er gewußt habe, daß Nellie alle Briefe Gabrielles verbrannt hatte.
    »Das Gerücht ging um – ja«, antwortete Simon. »Aber wir alle hofften, es würde nicht stimmen. Es war bekannt, daß Nellie in diesem Punkt sehr bestimmte Ansichten hat. Aber niemand wußte, ob sie die Briefe wirklich verbrannt hat. Ich finde, Sie sollten es als gutes Omen nehmen, daß sie Ihnen so offen geschrieben hat und bereit ist, mit Ihnen zu sprechen. Für mich klingt das nach einem großen Kompliment.«
    »Wenn Sie’s genau wissen wollen, mir wäre lieber, sie hätte die Briefe behalten und sich geweigert, mit mir zu sprechen«, schoß Kate zurück.
    »Aber das hätte Ihnen nicht unbedingt weitergeholfen. Sie hätte sich immer noch weigern können, Ihnen die Briefe zu zeigen oder sie veröffentlichen zu lassen. Ich glaube, ein Gespräch mit ihr könnte sehr produktiv sein.«
    »Offen gesagt, ich fühle mich hintergangen«, sagte Kate. »Ich weiß nicht, ob ich mich auf die Sache eingelassen hätte, wenn mir klar gewesen wäre, daß die meisten, wahrscheinlich alle, Briefe Gabrielles vernichtet worden sind.«
    »Zumindest haben Sie jetzt die Gewißheit«, war Simons wider-sinnige Antwort. »Bisher war es nur ein Gerücht. Warum fahren Sie nicht nach Genf und sparen sich die Vorwürfe bis zu Ihrer Rückkehr auf? Geben Sie wenigstens etwas von dem Vorschuß aus, ehe Sie sich entschließen, ihn zurückzugeben und ein so faszinierendes Projekt fallenzulassen.«
    »Ich habe

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