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Verschwörung der Sieben

Titel: Verschwörung der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Uhr.
Kapitel 26
    Harlan betrachtete das Reagenzglas und konnte sein Lächeln kaum zurückhalten. Tränen der Freude füllten seine Augen.
    »Ist das das Mittel, Doktor? Wollen Sie mir tatsächlich sagen, daß Sie es endlich geschafft haben?«
    Der schmächtige Mann mit der dicken Brille, der hier vor dem gigantischen Hauptlabor des Königreichs neben Harlan und Major Vandal stand, nickte und entgegnete: »Als wir die Probanden erst mal hier hatten, war der Rest nicht mehr schwer. Es ging dann nur noch darum, die richtigen Zellen in ihrem Blut zu isolieren und dann zu extrahieren.« Er schwieg für einen kurzen Moment. »Natürlich verlangte Ihre Anweisung bezüglich der Verteilungsmethode eine ziemlich starke Konzentration. Und die zu verdünnen, liegt noch jenseits der erwarteten Parameter.«
    »Gibt es ein Problem?« fragte der Reverend.
    »Sagen wir lieber, eine Komplikation. Wir mußten einen Katalysator finden, mit dem sich die konzentrierte Formel verbinden und dann in dem geometrischen Muster ausbreiten würde, das nötig war, um die von Ihnen gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Die Logistik, die uns zur Verfügung stand, brachte uns dann ziemlich rasch auf die in Frage kommende Lösung.«
    Frye sah das Reagenzglas an. »Und, sind Sie jetzt damit fertig? Oder brauchen Sie noch etwas?«
    »Ja, Sir. Wir benötigen immer noch die zehnfache Menge, um die erforderliche Konzentration zu erhalten. Achtundvierzig Stunden dürften ausreichen, um das zu lösen. Und was danach kommt …«
    »Fahren Sie fort, Doktor.«
    »Nun wird es ein wenig kompliziert, Reverend. Der von Ihnen vorgegebene Zeitplan zwang uns zu einigen Notlösungen bezüglich der Formel. Im Ergebnis läßt sie sich zu leicht von Licht oder Hitze neutralisieren.«
    »Können diese Schwierigkeiten überwunden werden?«
    »Wenn wir die Auslieferung so lange hinauszögern, bis diese Faktoren keine Rolle mehr spielen. Ich denke, ansonsten ist alles ausgearbeitet.«
    Harlan hätte vor Begeisterung schreien können. Diese Neuigkeit ließ ihn fast die Katastrophe vergessen, zu der es vergangene Nacht bei Van Dyne gekommen war. Seine Feinde hatten sich mittlerweile zusammengeschlossen und setzten mit doppeltem Eifer ihre Suche nach den Bestandteilen seines Meisterplans fort. Frye fragte sich, wo er jetzt wohl stünde, wenn sich in Beaver Falls nicht alles so entwickelt hätte. Zuerst hatte er geglaubt, es sei dort zu einem Desaster gekommen, doch inzwischen wußte er es besser. Gott hatte ihm wieder einmal ein Zeichen geschickt, denn andernfalls wäre McCracken längst in der Lage gewesen, ihn aufzuhalten. Doch heute, dank der erfreulichen Entwicklung in seinem Königreich-Labor, konnte ihn nichts und niemand mehr stoppen.
    »Ausgezeichnet!« strahlte Harlan. »Einfach wunderbar. Gott hat uns gestattet, Seine Arbeit für Ihn zu erledigen, und wir haben uns Seines Vertrauens als würdig erwiesen. Unsere Aufgabe ist so gewaltig, so ehrfurchtgebietend. Und nun, da wir kurz vor dem Abschluß stehen, eröffnen sich uns Möglichkeiten in einer solchen Vielzahl, daß einem davon ganz schwindlig werden kann. Doch wir haben nicht versagt und uns auch nicht von diesen Möglichkeiten blenden lassen. Wir haben uns den Herausforderungen gestellt und sie zu unserem Nutzen einzusetzen gewußt.«
    Gottes finales Zeichen der Zustimmung, dachte er, ja genau, dies will Er uns mit diesem Gelingen sagen. Wieder einmal hatte der Herr ihm auf dem letzten Stück seines Weges weitergeholfen. Der Tag des Gerichts war in greifbare Nähe gerückt. In nur zweiundsiebzig Stunden würde es soweit sein.
    Am Sonntag. Natürlich, am Tag des Herrn, an Seinem Tag. Nur ein Problem blieb noch bestehen, eine Kleinigkeit, die seine Vorfreude trübte.
    »Und wie kommen Sie mit Lot 35 voran, Doktor?«
    Der kleine, schmächtige Mann zuckte die Achseln. »Leider haben sich meine Befürchtungen bestätigt. Ohne die genaue Formel von Dr. Raymond ist es so gut wie unmöglich, die fehlenden Teile aus dem vorhandenen Material zusammenzustellen.«
    »Gehen Sie ruhig einmal davon aus, daß die Formel Ihnen so schnell nicht zur Verfügung steht.«
    »Dann brauche ich circa sechs Monate.«
    Frye nickte resigniert. Ihm war sofort klar, welche Verwicklungen das mit sich brachte. »So vieles hat sich in unserem Sinne entwickelt. Fast mehr, als wir erhoffen durften. Wir dürfen nicht hochmütig werden und zuviel verlangen. Vielleicht ist weniger in diesem Fall mehr. Wir müssen uns Seinem Willen beugen und werden

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