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Verschwörung der Sieben

Titel: Verschwörung der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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drinnen, und er brauchte sie nur noch herauszuholen. Early hatte noch nie ein Kind befreit und fragte sich jetzt, wie sich das wohl anfühlen würde. Hätten die Kleinen schon mehr über die Welt gewußt, wären sie ihm sicher dankbar dafür gewesen, sie befreit zu haben; denn dann hätten sie ihn verstanden. Natürlich wußten sie nichts von den Zuständen auf dieser Erde, aber das spielte jetzt wirklich keine Rolle.
    Was weiß ein kleines Kind
dessen Wangen rot
dessen Leben geht geschwind
denn schon vom Tod?
    Nachdem Earvin die Zeilen von Wordsworth leise vor sich hin gemurmelt hatte, drehte er am Türknauf. Die Tür ging sofort nach innen auf.
    Er wollte hineinschlüpfen, als die beiden Hunde ihn ansprangen. Eine animalisch riechende, braune Fellwoge warf ihn von den Stufen und schnappte nach seinem Fleisch.
    »Der Tag des Gerichts, der Tag des Jüngsten Gerichts«, sagte McCracken, nachdem er einen Moment nachgedacht hatte.
    »Was hat es damit auf sich?«
    »Deswegen sind der Indianer und ich hierhergekommen. Wir sind nämlich einem Mann auf der Spur, der sich in den Kopf gesetzt hat, diesen Tag über die Menschheit zu bringen – und anscheinend besitzt er auch die Mittel dazu.«
    »Aber Sie hatten doch schon von Beaver Falls gehört. Und das hat Sie zu Van Dyne geführt.«
    »Wir wissen, daß der Ort und der Konzern in irgendeiner Weise mit Frye und seinem Vorhaben zusammenhängen.«
    »Etwa Harlan Frye?«
    »Der Name ist Ihnen also nicht unbekannt.«
    »Wer hat denn noch nicht von ihm gehört? Ob man ihn nun mag oder nicht, sein Name begegnet einem überall, in den Nachrichten, in der Presse, wo auch immer. Nach allem, was ich mitbekommen habe, muß er ein ziemlicher Hundesohn sein und alle verdammen, die nicht solche religiösen Fanatiker sind wie er.«
    »Ich sehe, wir schwimmen auf der gleichen Welle.«
    Karen zitterte, im Wagen schien es plötzlich kühler geworden zu sein. »Aber was soll denn Van Dyne mit all dem zu tun haben?«
    »Ich vermute, Dr. Raymond, daß die Antwort auf diese Frage ziemlich viel mit dem Aidsserum des Konzerns zu tun hat. Bei allem, was mit dem Projekt zusammenhängt, halten gewisse Regierungskreise den Deckel drauf. Sie scheinen sich zu sagen, daß bei dieser Sache ein hübscher Profit für sie herausspringen wird.«
    »Aber diese Herrschaften, wissen bestimmt noch nicht, daß es bei den Tests zu einer Panne gekommen ist.«
    »Höchstwahrscheinlich nicht. Und Frye oder Van Dyne werden es ihnen auch kaum auf die Nase binden.«
    »Dann ist die Sache doch ganz simpel: Wir müssen nur die entscheidenden Stellen von der Katastrophe informieren.«
    Blaine schüttelte den Kopf. »Vergessen Sie das ganz schnell wieder, Dr. Raymond. Sie können darauf wetten, daß wir für diese Stellen in Washington längst der Feind Nummer eins sind. Und das waren wir schon, bevor wir heute nacht Van Dynes Werk haben hochgehen lassen. Die bösen Jungs werden schon alles so biegen und drehen, daß wir als die alleinigen Schurken dastehen. Glauben Sie mir, ich habe so etwas schon mehr als einmal mitgemacht.«
    »Und Washington wird uns erst dann helfen, wenn wir alles wieder zurechtgebogen und zurück ins Lot gebracht haben.«
    McCracken nickte. »Die Regierung nennt so etwas Nichteinmischungspolitik. Hinter diesem Vorgehen stehen Kräfte und Behörden, von deren Existenz Sie bis heute abend keine Ahnung hatten.«
    »Ich könnte mir aber vorstellen, daß Sie schon früher von ihnen gewußt haben.«
    »Mehr als genug.«
    »Dann heißt das also, daß wir beide auf uns allein gestellt sind.«
    »Vergessen Sie den Indianer nicht. Er und ich geben ein gutes Team ab, und mit Ihrer Unterstützung könnten wir vielleicht etwas ausgraben, das Washington veranlaßt, die Geschichte mit anderen Augen zu sehen.«
    »Und was könnten wir ausgraben?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Ich weiß nur, wo wir vielleicht darauf stoßen werden.«
    »Beaver Falls!« rief Karen.
    »Volltreffer!«
    Die Bisse und Wunden, die die Hunde Early beigebracht hatten, schmerzten furchtbar, und er konnte sich nur mit Mühe in den Wald zurückschleppen. Er hatte die Köter getötet, aber vorher hatten sie noch Gelegenheit gefunden, ihm ziemlich zuzusetzen. Earvins linker Arm hing blutüberströmt und schlaff von der zerfetzten Schulter. Der rechte Unterarm, den er zur Abwehr hochgerissen hatte, blutete aus etlichen tiefen Bißwunden. Er hatte die zwei Hunde umgebracht, die sich in ihm festgebissen hatten, und danach mußte er ihre

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