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Verschwörung der Sieben

Titel: Verschwörung der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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ist.«
    »Doch, das verstehe ich, Schwester, und die anderen tun das auch. Sie haben erkannt, daß Sie große Angst haben. Und ihnen ist auch klar, daß irgend etwas nicht stimmt. Deswegen möchten sie Ihnen helfen. Vor allem ich möchte Ihnen beistehen … Bitte, Schwester Barbara, reden Sie mit mir.«
    Sie mußte alle verbliebene Kraft aufbieten, um ihn streng anzusehen. »Roland, ich will, daß die Oase evakuiert wird. Wenn es denn unbedingt sein muß, lassen Sie meinetwegen eine Notbesatzung hier. Doch die Betreffenden sollen sich bereithalten, beim ersten Anzeichen …«
    »Was für ein Anzeichen, Schwester?«
    »Schaffen Sie sie raus, Roland. Sofort!«
    Wenn jemand die Mühe auf sich genommen hätte, Warren Thurlow danach zu fragen, was er von dem Ganzen hielte, so hätte er geantwortet, daß ihm das alles wie purer Schwachsinn vorkäme. Als Chief Federal Marshal des Staates North Carolina hatte man ihn mitten in der Nacht aus tiefem Schlaf gerissen und ihm aufgetragen, so schnell wie möglich Schwester Barbara und den Bewohnern ihrer Oase Haftbefehle auszuhändigen. Die richterlichen Verfügungen wurden ihm von einem Kurier gebracht, während er sich noch anzog. Wenn er der Anklage Glauben schenken durfte, hatte sich in dem Park ein Drogenring breitgemacht, der von dort aus im ganzen Land operierte. Thurlow hatte keinen Schimmer, aufgrund welcher Verdachtsmomente diese Anklagen erhoben worden waren. Ihm war nur klar, daß er die Angelegenheit nicht auf die leichte Schulter nehmen oder womöglich ignorieren durfte.
    Er kannte die Schwester zwar nicht persönlich, hatte sie aber oft genug auf dem Bildschirm gesehen, um zu wissen, daß sie ganz bestimmt keine Dealerin war. Auch hielt er es kaum für möglich, daß sich direkt unter ihren Augen ein Drogenring entwickeln konnte. Sein Problem war allerdings, daß er in diesem Fall nicht mehr als den Botenjungen spielen durfte. Er mußte ein paar Deputies zusammenrufen und in ihrer Begleitung die Haftbefehle überreichen. Und danach würde er sehen, daß er Land gewann, und sich aus dem Staub machen. Sollte Barbara sich doch die Leute vorknöpfen, die ihr ans Leder wollten, und sie zur Schnecke machen.
    Thurlow rief die drei ersten Deputies an, die auf der Dienstliste standen, und befahl ihnen, ihn pünktlich um 6 Uhr 30 zu Hause abzuholen. Er wollte die Geschichte so rasch wie möglich hinter sich bringen.
    Der Streifenwagen hielt zur festgelegten Zeit vor seinem Haus, und er verbrachte die neunzigminütige Fahrt auf dem Rücksitz mit dem Versuch, wenigstens etwas Schlaf nachzuholen. Aber es gelang ihm nicht einmal, die Augen für längere Zeit geschlossen zu halten, und als sie Asheville erreichten, eine Stadt, in der er immer schon gern leben wollte, dröhnte es in seinem Kopf. Mitten im Herz der Smoky Mountains gelegen, bot sich der Ort als wahres Paradies dar. Selbst die kleineren Häuser wirkten vor dem Hintergrund sanfter Hügel schmuck und malerisch. Eine verschwenderische Vielfalt von Bäumen warf Schatten auf die Straßen und Vorgärten, und die Rasenflächen lagen im schönsten Grün da. Thurlow mußte an sein eigenes gelb gewordenes, kränkelndes Gras denken und knirschte mit den Zähnen.
    Seine Stimmung hatte sich noch verschlechtert, als sie am Haupteingang der Oase vorfuhren. Er befahl seinen Begleitern, im Hintergrund zu bleiben, und stampfte schon auf das Tor zu, noch bevor die Deputies ausgestiegen waren. Auf halbem Weg bemerkte Thurlow einen ärmlich gekleideten Mann. Er kam aus dem kleinen Wachhaus, das in der hohen weißen Mauer eingelassen war, die den gesamten Komplex umgab.
    »Warren Thurlow, Federal Marshal!« rief Thurlow und zog die Haftbefehle aus der Jackentasche. »Ich fürchte, ich muß die Schwester sehen. Sollte sie sich allerdings nicht hier aufhalten …«
    Der Mann reagierte nicht auf den Wink mit dem Zaunpfahl. »Doch, sie ist hier«, erklärte er und nahm den Hörer vom Telefon im Wachhaus ab. »Wie, sagten Sie noch, lautet Ihr Name?«
    »Warren Thurlow.«
    »Und aus welchem Anlaß sind Sie hier erschienen?«
    Bevor der Marshal antworten konnte, verschwand der Kopf des Wächters in einer Explosion von Blut und Knochen, die auf Thurlows Uniform herabregneten. Als nächstes hörte er die Schreie seiner Deputies und fuhr herum. Eine ganze Salve von Kugeln fuhr in ihre Leiber, und sie brachen einer nach dem anderen zusammen. Bevor Thurlow sich auf den Boden werfen konnte, wurde er in die Schulter getroffen. Eine weitere Kugel

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