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Verschwörung der Sieben

Titel: Verschwörung der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Verwundeten über das Haar und schloß ihr die Augen. Die Frau atmete noch, aber man konnte nichts mehr für sie tun. Außerdem gab es da noch die anderen, die vielen anderen.
    Immer noch wurden Kugeln abgefeuert, und überall im Park schienen Gefechte im Gange zu sein. Barbara sagte sich, daß eine ganze Armee in die Oase eingefallen sein mußte. Und sie mußte auch nicht lange nachdenken, um zu wissen, wer hinter diesem Anschlag steckte. Reverend Harlan Frye hatte seine Legionen ausgesandt, um die Bedrohung, die die Schwester für ihn darstellte, ein für alle Male auszumerzen.
    Während Barbara durch die Anlage schlich und sich immer im Schutz von Gebäuden oder Bäumen hielt, bemerkte sie schwarzgekleidete Männer, die wie Kommandotrupps durch den Park vordrangen und auf alles schossen, was ihnen vor die Gewehrläufe kam. Als sie in die Nähe der Wasserspiele kam, entdeckte sie im lagunenartigen Becken die Leichen etlicher ihrer Anhänger. Das früher kristallklare Wasser hatte sich rot getrübt.
    Die Schwester hörte sich selbst leise stöhnen und wimmern. Sie konnte nur in ihrem Innern weinen, und die Trauer ließ ihr jeden Schritt zur Last werden. Ihre Füße schienen zusätzlich die Bürde all dessen tragen zu müssen, was sich rings um sie tat. Doch dann schwoll ein mächtiger Zorn in ihr an, brannte auf ihrer Haut und vertrieb die Frostkälte des Kummers.
    Sie würde Frye und die Sieben vernichten. Ihre Gefolgsleute wurden hier abgeschlachtet, und ihr Tod sollte nicht Umsonst gewesen sein. Doch um ihre Anhänger zu rächen, mußte sie am Leben bleiben, und diese Aufgabe kam ihr im Moment überaus schwierig, wenn nicht unmöglich vor.
    Die Schwester kroch hinter einen leeren Kiosk und wartete dort, bis ein Trupp Feinde vorübergezogen war, bevor sie sich wieder auf den Weg machte.
    »Gewehrfeuer!« rief McCracken, als der vollbesetzte Lieferwagen den Hügel vor Schwester Barbaras Oase hinauffuhr.
    »Wir sind zu spät«, murmelte Rachel. »Fryes Leute sind uns zuvorgekommen.«
    »Schneller!« drängte Jacob Wareagle, der am Steuer saß. Der Indianer warf ihm nur einen kurzen Blick zu, ehe er den Wagen von der Straße lenkte und ihn so außer Sichtweite vom Eingang zum Park brachte.
    Sie hatten nach der Landung in Knoxville, Tennessee, keine Rast eingelegt, waren gleich weitergefahren und hatten vor zwei Stunden North Carolina erreicht. Sie hatten die ganze Ausrüstung im Lieferwagen verstaut, dann waren sie gleich zu Schwester Barbaras Oase in den Hügeln von Asheville gestartet.
    »Sie haben mir gesagt, Sie könnten mit Waffen gut umgehen?« fragte Blaine den jungen Mann.
    »Das kann ich auch«, versicherte er und warf einen Blick auf seine Schwester. »Wir beide verstehen uns darauf.«
    »Das hoffe ich, denn bei der Übermacht, gegen die wir gleich antreten, sind wir dringend auf gute Schützen angewiesen.« Er wandte sich zu Johnny, der das Fenster heruntergekurbelt hatte und lauschte. »Indianer?«
    »Zwischen fünfunddreißig und vierzig, Blainey.«
    »Gott, und wir sind nur vier, Dr. Raymond nicht eingerechnet.«
    Patrolman Wayne Denbo, der hinten im Wagen lag, richtete sich halb auf. »Wir sind fünf, Mister.«
    McCracken sah ihn nur an, sagte aber nichts.
    Denbo setzte sich hin. »Na gut, ich bin vorhin vielleicht etwas durchgedreht, aber dafür ist Beaver Falls und all die Scheiße verantwortlich, die sie mir im Krankenhaus in die Adern gepumpt haben. Aber ich glaube, ich habe jetzt meine fünf Sinne wieder beisammen.«
    »Können Sie mit einem Schießeisen umgehen?«
    »Ich war drei Jahre hintereinander Bezirksmeister im Pistolen- und Gewehrschießen.«
    »Haben Sie auch schon einmal auf einen Menschen geschossen, Officer?«
    Wayne senkte den Blick. »Nein, Sir.«
    »Tja, für alles gibt es ein erstes Mal.«
    Sie fuhren den Wagen durchs Unterholz eine Viertelmeile tief in den Wald hinein und stellten ihn dort ab. Hier war das Gefährt vor allen Blicken verborgen. Karen sollte dort bleiben und auf die Rückkehr der anderen warten. Wareagle, Denbo und die Zwillinge behängten sich mit Waffen, Munition und anderen Geräten, während Blaine ihnen seinen Schlachtplan erläuterte. Niemand zeigte sich sonderlich überrascht, daß Jacob quasi an seinen Lippen hing. Der Koffer der beiden jungen Leute enthielt für jeden zwei automatische Waffen. Nur Denbo blieb lieber bei seiner Pistole. McCracken und Johnny entschieden sich für M-16-Sturmgewehre und Mac-10-Maschinenpistolen vom Kaliber neun Millimeter. Die

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