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Verschwörung der Sieben

Titel: Verschwörung der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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sofort, daß er sich nur über die Zwillinge hergemacht haben konnte. Höchstwahrscheinlich waren sie nicht mit ihrer Arbeit fertig geworden, überall Bomben anzubringen. Und Wareagle durfte davon ausgehen, daß Early die Sprengsätze längst entschärft hatte. Das Königreich würde nicht in Schutt und Trümmern versinken. Damit durfte Johnny nur noch darauf hoffen, mit heiler Haut aus der unterirdischen Stadt entkommen zu können. Aber um so weit zu kommen – und auch noch Blainey und Karen zu retten –, mußte er erst an diesem Monster vorbei.
    In diesem Moment stürmte der Riese los. Kurz blitzte im matten Licht die rostige Klinge eines großen Messers auf. Johnny konnte den Stoß im letzten Moment abwehren, und der Stahl prallte gegen die Baumaschine. Wareagle rammte zweimal die Faust in die verletzte Gesichtshälfte seines Gegners, aber Early grunzte nur und hob schon wieder sein Messer.
    Diesmal schlitzte die Klinge Johnnys Brust auf, und ein Blutstrahl verfärbte seine Kleidung. Der Indianer fuhr zurück und duckte sich, um dem nächsten Stich auszuweichen. Earvins Grinsen wurde breiter, während er immer näher kam und den Dolch wie ein Schwert hin und her schwang. Wareagle bewegte sich im perfekten Rhythmus dazu und wirkte wie ein Mungo, der vor einer Kobra tänzelt. Seine Ferse stieß gegen eine Erhebung und dahinter ins Nichts. Der Indianer drehte kurz den Kopf und entdeckte, daß er sich am Rand der Ausschachtung bewegte. Earvin ragte bedrohlich über ihm auf, als er zu dem Zementmixer zurückwich, der wohl seinen Inhalt in das Loch hatte ergießen sollen, ehe der Stromausfall dazwischengekommen war und alle Arbeiter losgelaufen waren, um die Ursache dafür zu finden.
    Johnny glitt unter die Ausgußöffnung und achtete darauf, nicht über den Rand zu geraten. Early verlangsamte seine Schritte. Sein verfaulendes Gesicht verzog sich zu einer gräßlichen Fratze. Dann stürmte er vor.
    Wareagle zog an dem Griff, der den Zementausguß in Gang setzte. Die graue Masse kippte auf das Monster und begrub es unter sich. Johnny sah noch, wie Earvin den Mund aufriß und nach Luft schnappte, bevor das Gewicht des Zements ihn mit sich in das Fundament riß. Der Indianer verfolgte, wie sich unter ihm ein kleiner Berg bildete, und schaute, ob es Early irgendwie gelungen war, sich aus seinem tödlichen Gefängnis zu befreien.
    Eine grauverschmierte Hand legte sich um sein Fußgelenk und zog heftig daran. Der Indianer verlor das Gleichgewicht und sah im selben Moment Earvins zweite Hand, die sich am Rand festhielt. Wareagle kippte in das Loch, das einmal den Keller des zu errichtenden Gebäudes bilden sollte. Er rappelte sich gleich wieder auf und verfolgte, wie die zementbedeckte Gestalt Earlys abrutschte und durch Verschalungsbretter und Stahlträger krachte. Hinter ihm bildete sich eine graue schleimartige Spur. Das Monster wischte sich mit einer Hand das Gesicht frei, während die Masse weiterhin an ihm hinabrann.
    Johnny stürmte schon auf ihn zu, aber Earvin griff hinter sich und riß eine Metallstrebe aus einem Betonblock. Er schwang das mächtige Stück mühelos über dem Kopf und sprang dem Indianer entgegen. Vor Wareagle lagen ein paar Stahlträger auf dem Boden, und er konnte gerade noch rechtzeitig einen von ihnen hochwuchten, um den Hieb des Monsters zu parieren.
    Early holte ein weiteres Mal aus. Jetzt unterlief Johnny den Schlag und hielt seine Waffe aufrecht. Ein ohrenbetäubendes Klingen ertönte, als die beiden Stahlgebilde gegeneinander prallten. Wareagles rechter Arm vibrierte so stark, daß er den Träger fast nicht mehr hätte halten können. Sofort erschien Earvin über ihm und holte erneut aus. Der Indianer konnte sich im letzten Augenblick zur Seite werfen und schaffte es, mit seinem Stahl den Träger abzuwehren. Bevor Earvin wieder in Position gehen konnte, schlug Wareagle zu. Early drehte sich so, daß seine Schulter den Hieb abfing. Aber er atmete zischend ein und taumelte einen Schritt zurück. Doch einen Moment später grinste er erneut und zeigte wieder seine verfaulten Zahnstümpfe.
    Johnny spürte, daß der schwere Träger bereits erheblich an seinen Kräften zehrte, und ihm war klar, daß sein nächster Schlag nicht besonders wirkungsvoll ausfallen würde. Also zog er sich ein paar Meter zurück. Earvin hielt seinen Stahl, als sei dieser nicht schwerer als ein Stück Holz. Ihm schien das enorme Gewicht überhaupt nichts auszumachen. Blut rann aus seinen zerfetzten Armen, vermischte

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