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Verschwörung der Sieben

Titel: Verschwörung der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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drang, verriet ihm, wer da auf ihm lag und mit beiden Händen seine Kehle suchte. Die beiden Männer rollten über den Kies, und der Indianer starrte in das teuflische, grinsende Gesicht von Earvin Early.
    Reverend Harlan Frye hatte sich in sein Privatbüro zurückgezogen. Er wurde von den sechs Leibwächtern begleitet, denen es nicht gelungen war, McCracken zu erledigen, bevor dieser in die Leinwand gesprungen war – wenige Sekunden vor dem Stromausfall. Frye hatte den elektronischen Öffnungsmechanismus zu seinem Büro überlistet, aber nun besaß er keine Möglichkeit mehr, die Tür abzuschließen. Deshalb blieben die Schützen bei ihm und bildeten einen lebenden Schutzwall um ihn, der Harlan allerdings nicht mit allzuviel Zuversicht erfüllte.
    Major Osborne Vandal erschien im Eingang und strahlte sich mit der Taschenlampe ins Gesicht, damit Frye ihn identifizieren konnte.
    »Reverend?«
    Harlan hielt seine Taschenlampe in die Richtung, aus der die Stimme ertönt war. »Kommen Sie rein. Und berichten Sie mir rasch, was Sie zu sagen haben.«
    »Wir haben die Ursache für den Stromausfall gefunden, Sir«, meldete Vandal sogleich. »Im Westsektor ist ein Transformator gesprengt worden. Glücklicherweise ist es uns gelungen, das Feuer zu löschen, das dort ausgebrochen war. Wir sind übrigens auch auf die Reste einer Leiche gestoßen.«
    »Eine Leiche?«
    »Nach der ersten Untersuchung dürfen wir vermuten, daß es sich bei ihr um einen der Turgewell-Zwillinge handelt. Und nicht weit von dem Schuppen haben wir einen zweiten Toten aufgespürt.«
    »Early«, murmelte Frye, und neue Hoffnung stieg in ihm auf. »Nur er kann das gewesen sein …«
    »Verzeihung, Sir, aber wir haben nichts von ihm entdecken können …«
    »Sie mißverstehen mich, Major. Early hält sich irgendwo dort draußen auf, und er allein kann nun das Werkzeug unseres Vorhabens sein. Sie müssen ihn sofort finden und hierher bringen.«
    »Wir suchen bereits nach ihm, Sir. Und unsere Spezialisten sind schon dabei, den zerstörten Transformator zu umgehen und dieses Gebäude wieder mit Strom zu versorgen.«
    »Was ist mit den zusätzlichen Wachen, die ich angefordert habe?«
    »Ich habe ein Dutzend Schützen in diesem Flur stationiert, und an jeder Tür zum Treppenhaus und vor jedem Fahrstuhl steht ein Doppelposten.«
    »Die Männer unterstehen Ihrem persönlichen Kommando, Major.«
    »Bei allem gehörigen Respekt, Sir, aber ich …«
    »Sie Narr! Glauben Sie etwa, Ihre Posten könnten McCracken aufhalten, wenn er sich in den Kopf gesetzt hat, mich zu kriegen? Nein, dazu sind sie nicht in der Lage. Ich fürchte, nicht einmal tausend Bewaffnete würden dafür ausreichen. Solange Early nicht gefunden ist, verlange ich, daß Sie persönlich hier das Kommando übernehmen.«
    In den Jahren des Höllenfeuers und auch danach hatte Wareagle nie einen Mann von solch unfaßbarer Körperkraft erlebt. Der Aufprall hatte seiner Seite einen schweren Stoß versetzt, und sicher hatte er sich jetzt ein paar Rippen aufgeschlagen, aber ansonsten war er unverletzt geblieben. Er rollte sich ab und versuchte, sich von dem Monstrum zu befreien, ehe dieses ihn mit seiner ganzen Stärke niederzwingen konnte. Einmal lag Johnny tatsächlich auf ihm, doch dann legte sich ein Paar riesiger Hände hart wie Stahlklammern um seinen Hals, und schon preßten sich die Daumen in seine Gurgel. Der Indianer nahm alle Kraft zusammen und konnte sich aus dem todbringenden Griff befreien. Keuchend schob er sich ein Stück fort und drehte sich dann um.
    Earvin war fort. Wareagle sprang auf und wandte sich nach rechts. Dort stand Early. Er hielt wie ein angriffslustiger Stier den Kopf gesenkt. Nur der Umriß seiner mächtigen Gestalt war im trüben Licht auszumachen. Doch Johnnys scharfe Augen erkannten mehr: ein unrasiertes, zerfetztes Gesicht, in dem ein Auge geschlossen war. Sofort erinnerte er sich an Earlys Kampf mit den Pitbulls der Motorradgang. Die Verbände an den Armen des Monsters waren aufgegangen, und ihre Enden hingen bis zum Boden herab. Große, eiternde Wunden, die zu pulsieren schienen, zeigten sich auf dem Fleisch. Der Riese schien Mühe mit seiner Atmung zu haben, und es zischte, wenn er die Luft unter seiner geschwollenen Oberlippe einsog.
    Ein Geruch ging von Earvin aus, als habe er gerade erst eine Beute zur Strecke gebracht. Das Blut des Getöteten hing wie ein Umhang über seinen Schultern. Und das gleiche stand auch in seinem Auge zu lesen. Der Indianer begriff

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