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Verschwörung der Sieben

Titel: Verschwörung der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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anderen Kerl mit einer Aktentasche nachjagten?«
    »Und dann wurden diese beiden Aktentaschen vertauscht.«
    »Nur wußte Salami nichts davon …«
    »Während wir glaubten, alles verliefe genau nach Plan«, vollendete Blaine den Satz. »Doch jetzt wissen wir es besser.«
    »Dann erleuchte mich mal.«
    »Der Mann, der den Austausch vorgenommen hat und wenig später auf der Straße in Johnnys Armen gestorben ist, wußte, daß die beiden Killer, die wir bei Bloomingdale's getötet haben, hinter ihm her waren. Und er wußte auch, daß er sich selbst nicht retten konnte, aber er wollte zumindest versuchen, den Inhalt seiner Aktentasche in Sicherheit zu bringen.«
    Belamo nickte. »Und als die beiden Mistkerle, vor denen er flüchtete, merkten, daß sie die falsche Tasche erwischt hatten, jagten sie hinter der richtigen her.«
    »Was sie zu El-Salarabi führte«, bestätigte Blaine. »Und zu Bloomingdale's.«
    »Wenn du mich fragst, wußten sie ganz genau, was sich in der Tasche befand, und wollten um jeden Preis verhindern, daß irgend jemand auch nur einen Blick darauf werfen kann.«
    »Nur haben wir jetzt die Unterlagen.«
    Belamo warf einen Blick auf die Blätter auf seinem Schoß. »Sieht aus wie eine simple Adressenliste.«
    »Wegen der heute drei Menschen gestorben sind, Sal. Vier, wenn du El-Salarabi mitzählst.«
    Belamo nickte. »Sobald ich wieder auf den Beinen bin, besorgst du mir ein Computerterminal. Dann hänge ich mich ins nationale Datennetz und schaue mal, was ich über die Leute herausfinden kann, deren Namen auf dieser Liste stehen. Mal sehen, welche Verbindung es zwischen ihnen gibt.« Er wurde plötzlich blaß, und sein Kopf sackte auf die Brust. »Sieht so aus, als würden die Schmerzmittel anfangen zu wirken …«
    »Ruh dich etwas aus, Sal.«
    Belamo legte die Hand auf die Papiere. »Erst werfe ich noch einen Blick auf das hier …«
    Blaine führte Johnny aus dem Schlafzimmer in den Wohnraum der Suite.
    »Du warst dort drinnen reichlich still, Indianer. Genaugenommen bist du schon den ganzen Nachmittag über ziemlich schweigsam.«
    »Es gibt etwas, das ich dir bisher noch nicht gesagt habe, Blainey.«
    »Soviel war mir auch schon klar.«
    »Der Mann auf der Straße hat noch etwas von sich gegeben, bevor er starb.« Wareagle machte eine Pause. ›»Der Tag des Gerichts.‹«
    »Das war alles, was er gesagt hat?«
    »Nein, noch etwas mehr, aber Worte zählen nicht so viel im Vergleich zu dem, was man in seinen Augen lesen konnte: Angst. Nicht vor dem Tod, sondern vor dem, was aus den Menschen werden wird – aus allen Menschen.«
    »In der Offenbarung bezieht sich der Tag des Gerichts auf das Ende der Welt, Indianer.«
    »Ich weiß, Blainey. Und er wußte das auch.«
    »Dann bedeutet diese Namensliste …« McCracken bemerkte, daß Wareagles Gesichtsausdruck zwischen Unsicherheit und Unbehagen schwankte. Beides stand in scharfem Gegensatz zu seinem ansonsten eher stoischen Äußeren. »Da ist doch noch etwas?«
    »Es … es spielt keine Rolle.«
    »Wer hat den Mann mit der Aktentasche getötet? Du hast ihn doch gesehen, oder?«
    »Ja und nein, Blainey.«
    »Was meinst du damit, Indianer?«
    »Ich habe den Killer gesehen … obwohl das unmöglich wahr sein kann. Weil er tot ist.« Die Unsicherheit verschwand aus Johnnys Gesicht, doch das Unbehagen blieb. »Ich habe ihn getötet.«
    Wareagle ging zum Fenster, von dem aus man die Forty-second Street aus einer Höhe von mehr als dreißig Stockwerken überblicken konnte. Als er weitersprach, blieb sein Gesicht der Scheibe zugewandt. »Nach dem höllischen Krieg in Vietnam, Blainey …«
    »Wurden wir beide nach Israel geschickt, als Verstärkung im Jom-Kippur-Krieg von dreiundsiebzig.«
    »Und dann …«
    »Ging ich nach Japan. Und du hast dich in deine Wälder zurückgezogen, bis ich dich vor acht Jahren gerufen habe.«
    »Nein.« Johnny drehte sich langsam um. »Es gibt etwas, wovon ich dir nie erzählt habe, Blainey. Als ich aus Israel zurückkehrte, erwarteten sie mich schon.«
    »Sie«, wiederholte McCracken.
    Er starrte Wareagle so lange an, bis der Indianer bereit war, weiterzureden.
    »Es gab da einen Auftrag …«
    Die Experimente zur Bewußtseinskontrolle und -veränderung, die in den späten Sechzigern und frühen Siebzigern, meist auf Veranlassung des CIA, durchgeführt worden waren, waren mittlerweile allgemein bekannt. Nur die Versuche, die der höchsten Geheimhaltungsstufe unterlagen sowie deren verheerende Ergebnisse blieben

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