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Verschwörung der Sieben

Titel: Verschwörung der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Aktentasche geflüchtet ist …«
    »Der Tag des Gerichts wird kommen, Blainey, und Early ist ein Teil davon. Ich werde mich wieder auf seine Spur setzen und zu Ende bringen, was ich vor all den Jahren begonnen habe.«
    »Und dabei vielleicht auch herausfinden, was hinter all dem steckt?«
    Johnnys Schweigen war Antwort genug. Es erstaunte McCracken immer wieder, wie ähnlich sie einander im Grunde waren, auch wenn sie meist verschiedene Wege einschlugen, um das gleiche Ziel zu erreichen. Dieser Gedanke rief ihm etwas ins Gedächtnis zurück.
    »Nach dieser Geschichte in den Wäldern, Indianer …«
    Wareagle sah ihn an und nickte.
    »Damals hast du dich von allem zurückgezogen und bist spurlos verschwunden, ohne irgend etwas zu hinterlassen.«
    »Ich hatte genug gesehen.«
    »Dieses Gefühl kenne ich. Man sieht die Folgen, so wie diesen Earvin Early, und fragt sich, ob man nicht vielleicht die ganze Zeit über auf der falschen Seite gestanden hat. Wenn die da oben bei einer Sache so katastrophale Fehler machen, dann liegen sie vielleicht bei allen anderen Dingen genauso falsch. Und dann fängst du an zu glauben, daß du und alles, wofür du einstehst, auf die gleiche Weise gemacht worden ist, so wie sie Early zu einem Monster gemacht haben. Und das nimmt uns dann das einzige, das sie uns gelassen haben: Stolz und Würde.«
    Welche Reaktion Blaine auch immer bei Johnny Wareagle erwartet haben mochte, das leise Lächeln, das sich jetzt auf seinem Gesicht zeigte, gehörte nicht dazu.
    »Unsere Rollen haben sich umgekehrt, Blaine. Jetzt wird der Ratgeber beraten.«
    »Ich weiß einfach nur, wie das ist, Indianer. Ich habe das auch schon erlebt, erinnerst du dich? Nur an einem anderen Ort. Für mich stellten sich diese Fragen in London …«
    McCracken spielte auf das widerwärtigste Erlebnis in seiner Karriere an. Damals, im Jahr 1980, ließ man eine Gruppe extrem gefährlicher Flugzeugentführer auf dem Londoner Flughafen Heathrow im eigenen Saft schmoren, während die britischen Verantwortlichen diskutierten und die Männer vom Special Air Service in Sichtweite der Landebahn Däumchen drehten. Blaine arbeitete damals mit der britischen SAS zusammen und lag neben dem Kommandanten, als sich das Flugzeug in einen Feuerball verwandelte. Es wurde niemals eindeutig festgestellt, ob das Ganze ein Unfall gewesen war oder die Reaktion auf ein abgelaufenes Ultimatum. Jedenfalls war es geschehen, und alle Geiseln in dem vollbesetzten Flugzeug starben völlig sinnloserweise.
    Blaine ließ seine Frustration über die Art, wie man die ganze Sache gehandhabt hatte, an der Statue von Churchill auf dem Parliament Square ab. Genauer gesagt schoß er der Statue jenen Teil ab, an dem es den Briten seiner Ansicht nach mangelte. Der Zwischenfall brachte ihm die sofortige Ausweisung und den Spitznamen ›McCrackensack‹ ein. Die Ausweisung wurde nach fünf Jahren aufgehoben, der Spitzname blieb ihm erhalten.
    »Wenn sie mich damals nicht in Frankreich auf Eis gelegt hätten, Indianer«, bekannte Blaine, »dann hätte ich mich wahrscheinlich von allem zurückgezogen. Der Unterschied bestand nur darin, daß ich, wäre ich selbst gegangen, vermutlich nie wieder zurückgekommen wäre.«
    »Wäre ich auch nicht, wenn du mich nicht gerufen hättest, Blainey.«
    »Aber daß wir beide eine Weile fort waren, hat uns geholfen, die Dinge klarer zu sehen. Und als wir zurückkamen, machten wir nicht aus den gleichen Gründen wie zuvor weiter.«
    »Weshalb dann? Für uns selbst?«
    »Für diejenigen, die zählen. Wenn wir El-Salarabi nicht aufgestöbert hätten, wie viele Menschen wären dann gestorben, während sich Bloomingdale's in einen riesigen Trümmerhaufen verwandelt hätte? Es gibt eine Menge Dreck auf der Welt, Indianer. Früher gehörten wir selbst dazu, doch heute fegen wir ihn weg.«
    »Genau wie ich sagte«, meinte Johnny, und das Lächeln auf seinem Gesicht vertiefte sich, »für uns selbst. Wir sind Jäger, Blainey, die den Raubtieren nachstellen, die es auf die Herde abgesehen haben, während die Hirten schlafen. Für uns bedeutet die Jagd alles.«
    »Dann hoffen wir besser, daß wir die Witterung nicht verloren haben, Indianer«, sagte McCracken und dachte an die Kräfte, die hinter Earvin Early und der Namensliste standen, die sich Sal Belamo bald vornehmen würde, »denn das hier könnte unser wichtigster Fall werden.«
    »Der Tag des Gerichts, Blainey.«
    »Nicht, wenn wir es verhindern können.«
    Earvin Early hockte mit bis an

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