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Verschwörung der Sieben

Titel: Verschwörung der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Sitzen nach vorne.
    »Heilige Scheiße«, murmelte der Fahrer.
    Die Hunde, allesamt Pitbulls, umkreisten den Wagen, bellten ihn an, sprangen daran hoch und schnappten nach den Reifen und dem Kühlergrill. Der Fahrer schloß rasch die Fenster und wandte sich dann mit erschrockener Miene an Karen.
    »Haben Sie das hier erwartet, Lady?«
    Bevor Karen antworten konnte, erklang eine vertraute Stimme.
    »Sieht so aus, als hätten wir Besuch …«
    T.J. Fields trat in den Lichtkegel der Scheinwerfer. In der Hand hielt er eine Schrotflinte vom Kaliber .12. Er kniff die Augen zusammen, weil der grelle Schein ihn blendete. Seine Figur war noch genauso wuchtig, wie Karen sie in Erinnerung hatte, um die Hüften schien er sogar zugelegt zu haben. Das Haar war grau geworden und viel kürzer geschnitten, doch ansonsten sah er aus wie damals, als sie sich zum ersten Mal begegnet waren und er sie vor Tom Mitchell beschützt hatte. Noch immer trug er lederne Hosen, schwere Bikerstiefel und eine Lederweste, auf deren Rücken das Logo der Skulls eingestickt war. Karen glaubte fast, das Knirschen des Leders zu hören, als er sich bewegte.
    »Das reicht jetzt, Jungs«, dröhnte seine kräftige Stimme im Befehlston. Augenblicklich verstummte das Gebell der Pitbulls, von einem leisen Jaulen abgesehen. »Karen, ich glaube, du kannst jetzt rauskommen.«
    »Mom«, rief Taylor mit weit aufgerissenen Augen, »wer ist …«
    »Ein Freund. Jemand, der uns helfen wird.«
    »Dieser Kerl ist dein Freund? Du kennst ihn wirklich?«
    Statt Taylor zu erklären, daß T.J. Fields auch sein Freund war, beugte sich Karen einfach über Brandon hinweg, öffnete die Tür des Taxis und stieg aus. Two-Ton marschierte mit der Schrotflinte im Arm auf den Wagen zu. Die Hunde rannten ziellos und jaulend um ihn herum. Ein paar langweilten sich offenbar und verschwanden irgendwo in der Dunkelheit.
    Karen lehnte sich an die geöffnete Tür des Taxis.
    »Komm ins Licht und laß dich ansehen«, rief der große Mann. »Na, was für ein Anblick. Immer noch so hübsch wie der Tag lang ist.«
    T.J. hielt die Schrotflinte von sich weg, als wäre sie nicht schwerer als ein Zahnstocher, und breitete die Arme aus. Karen machte einen Schritt vorwärts und verschwand regelrecht in seiner Umarmung.
    »Es ist viel zu lange her, Mädchen.«
    »Ich weiß. Tut mir leid.«
    »Scheiß drauf. Nur Verlierern tut etwas leid. Es gibt 'ne Menge Leute, die das hier als Heim bezeichnen und nur hin und wieder mal vorbeischauen.« Er schob sie ein Stück von sich fort, hielt sie aber an den Schultern fest. »Aber davon können sich die wenigstens ›Doktor‹ nennen. Ein paar der Jungs dachten, du wärst ein richtiger Medizinmann, als ich ihnen erzählte, daß du kommst. Sie haben's eben vergessen.«
    »Aber du nicht.«
    »Ich vergesse meine Freunde nie, Kleines. Wir verlieren uns zwar mitunter aus den Augen, aber wenn wir uns dann wiedersehen, hat sich nichts zwischen uns geändert.«
    »Diesmal hat sich viel geändert. Aber erst vor kurzem.«
    T.J. warf einen Blick auf die Jungen, die noch im Auto hockten. »Scheint so.«
    »Ich stecke in Schwierigkeiten.«
    »Kommt mir bekannt vor. Das haben wir doch schon einmal erlebt, weißt du noch?«
    Karen wandte sich dem Wagen zu und holte Brandon vom Rücksitz. Taylor folgte ihm nach draußen.
    »Kannst du den Fahrer bezahlen?« fragte sie. »Ich mußte ziemlich überstürzt aufbrechen.«
    T.J. hatte bereits ein Geldbündel aus der Hosentasche gezogen. Er benetzte die Finger und blätterte die Scheine durch, ohne deswegen die Schrotflinte aus der Hand zu legen.
    »Wieviel?«
    »Zweiunddreißig fünfzig«, erwiderte der Fahrer.
    T.J. zählte vier Zwanzigdollarnoten von dem Bündel ab und reichte sie dem Mann durch das Fenster. »Der Rest ist Schweigegeld. Sie sind nie hiergewesen.«
    Der Fahrer warf einen raschen Blick auf die Pitbulls. »Ich habe nicht mal von diesem Ort gehört.« Die Erleichterung stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Nachdem der Fahrer gewendet hatte, um sich vorsichtig den Weg zum Ausgang zu suchen, drehte sich T.J. wieder zu Karen um. Der schwache Schein der Bremslichter reichte aus, um ihm die Angst zu zeigen, die ihr ins Gesicht geschrieben stand.
    »Du und ein Haufen Hunde«, sagte sie mit einem schiefen Lächeln und zog den verschlafenen Brandon an sich. »Etwas mehr hatte ich ja schon erwartet.«
    T.J. Fields grinste, steckte zwei Finger in den Mund und pfiff durchdringend. Sofort tauchte hinter Bäumen, Wohnwagen und

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