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Verschwörung der Sieben

Titel: Verschwörung der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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packte. »Es geht nicht um das, was ich tun will, Blainey. Es geht um das, was ich tun muß.«
    »Weil du diesen Earvin Early beim ersten Mal verfehlt hast.«
    »Und weil er Teil dessen ist, mit dem wir es jetzt zu tun haben.«
    »Early fällt in diese Schlucht, überlebt irgendwie und macht sich aus dem Staub. Die Spur ist kalt, Indianer. Vor zwanzig Jahren erkaltet.«
    »Die Witterung wird noch dort sein, Blainey.«
    »Bleib in Kontakt mit mir, Indianer.«
    »Tut mir leid wegen Ihrem Onkel, Miss«, sagte Sergeant Bob Hume mitfühlend. Er hob den Blick von den Papieren auf seinem Schreibtisch und sah die junge Frau an, die ihm gegenüber saß. Ihre blauen Augen wirkten kalt und hart. Hume hatte schon die unterschiedlichsten Ausdrücke auf den Gesichtern jener Menschen gesehen, die erst wenige Minuten zuvor die Überreste ihrer Angehörigen identifiziert hatten. Nicht zwei waren sich völlig gleich gewesen, doch nur bei sehr wenigen hatte Hume eine ähnliche Miene erlebt. Aber wie auch immer, sein Job bestand lediglich darin, die Lücken in dem vor ihm liegenden Formular zu füllen, damit der Frau gestattet werden konnte, die Leiche zu übernehmen.
    »Sie waren also Mr. Ratanskys Nichte«, sagte Hume und glitt mit der Spitze des Stiftes zur entsprechenden Zeile des Formulars.
    »Ja«, erwiderte Rachel. Es fiel ihr leicht, in die Rolle eines anderen Menschen zu schlüpfen: sorgfältig ausgewählte Kleidung, entsprechendes Make-up und die Bearbeitung ihres Haars mit der Brennschere erzielten den gewünschten Effekt. Sie hatte überlegt, Trauer zu zeigen, sich dann aber dagegen entschieden aus Furcht, damit ihre Tarnung zu gefährden.
    »Sobald der Autopsiebericht vervollständigt ist, können wir die Leiche freigeben«, fuhr der Polizist fort.
    »Hatte er irgendwelche … persönlichen Dinge bei sich?« fragte Rachel.
    »Ein paar«, erwiderte Hume und warf einen Blick auf die kurze Liste, die hinten an den Bericht geheftet war. »Wir werden sie Ihnen aushändigen, sobald wir hiermit fertig sind.«
    »Ich hätte gerne eine Kopie dieser Akte«, verlangte Rachel und deutete auf die Mappe.
    Hume betastete die Mappe, als wolle er sich vergewissern, daß sie wirklich von der Akte sprach. »Da steht wirklich nichts …«
    »Nur zum privaten Gebrauch.«
    »Das ist nicht üblich.«
    Ihr Gesicht wirkte plötzlich sanfter. »Mein Vater ist auch Polizist. Er hat mich gebeten …«
    »Ich verstehe. Ich mache Ihnen eine Kopie.«
    Hume wollte sich gerade erheben, da hielt ihn die Stimme der jungen Frau auf.
    »Sergeant, da ist noch etwas anderes. Mein Onkel hatte die Angewohnheit, stets eine braune Aktentasche bei sich zu tragen. Er reiste viel und wollte daher seine persönlichen Unterlagen immer in der Nähe wissen. Jetzt frage ich mich, ob etwas, worauf diese Beschreibung paßt, in der Nähe des Tatorts gefunden wurde.«
    Hume überflog die Liste mit den persönlichen Gegenständen. »Laut dieser Aufstellung nicht. Aber ich werde das gerne noch einmal für Sie überprüfen, Miss.«
    »Vielen Dank.«
    »Wenn Sie jetzt bitte hier unterschreiben. Ich mache Ihnen dann gleich eine Kopie des Berichts …«
    Jacob wartete in dem kleinen Park auf sie, der nur ein Stück vom Revier entfernt die Straße hinauf lag. Ihm fiel auf, daß ihre Handtasche jetzt voller war als zuvor.
    »Bei seinen persönlichen Sachen ist nichts, was uns weiterhelfen könnte«, erklärte Rachel, als sie sich neben ihn auf die Bank setzte.
    Jacobs Blick wanderte von der Tasche zu ihrem Gesicht. »Bist du sicher? Ratansky war ziemlich clever. Er könnte …«
    »Du hast mich nicht ausreden lassen.«
    Sie zog ein paar zerknitterte Blätter aus der Handtasche. »Als der Sergeant ging, um eine Kopie des Berichts zu machen, habe ich mir das hier von seinem Schreibtisch genommen.« Sie reichte die Blätter ihrem Zwillingsbruder. »Das ist der vollständige Polizeibericht über die Ereignisse, zu denen es nach Ratanskys Tod gekommen ist.«
    »Was für Ereignisse?«
    »Lies es selbst.«
    Jacob überflog die kurze Darstellung einer Schießerei, die sich bei Bloomingdale's ereignet hatte und an der außer den beiden unbekannten Toten noch mindestens drei weitere Personen beteiligt gewesen waren. Bei einem dieser Männer handelte es sich um einen gebürtigen Syrer, der terroristischer Verbindungen verdächtigt wurde. Er war ebenfalls tot. Von den beiden anderen Beteiligten konnte der Bericht lediglich einige wenig detaillierte Beschreibungen liefern, die von den

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