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Verschwörung der Sieben

Titel: Verschwörung der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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geschlungen und führte dann weiter zu einer Steckdose, die sich entweder hoch oben in der Wand oder vielleicht sogar an der Decke befinden mußte. Von hier oben konnte Blaine nur ein Stück des Kabels sehen, die Kontakte selbst waren irgendwo in der dampferfüllten Dunkelheit verborgen. Aber wenn es ihm gelang, die Kontakte zu sich heraufzuziehen …
    Ja! Das könnte funktionieren!
    Blaine verankerte sich, so gut es ging, zwischen den Rohren, beugte dann vorsichtig den Oberkörper vor und griff nach dem Kabel. Er zog daran, vorsichtig zuerst, doch als er keine Widerstand spürte, holte er es mit raschen Bewegungen ein. Wie er es erwartet hatte, besaß das Gerät nur einen einzigen Schalter. Sobald man daran eine der fünf möglichen Stärken eingestellt hatte, wurden die Kontakte automatisch unter Strom gesetzt. Und die Gegner standen allesamt in dem stetig steigenden Wasser, das den Strom hervorragend leiten würde.
    Kein Problem, sofern es Blaine gelang, die Kontakte zu seinem Vorteil einzusetzen, sobald der Strom wieder eingeschaltet war. Der Schalter stand noch immer auf der höchsten Stufe, als McCracken die beiden Kontakte zwischen den Rohren herabbaumeln ließ, auf denen er hockte.
    »Dort oben!« rief eine Stimme.
    »Da bewegt sich etwas!«
    »Das ist er!«
    Blaine ließ die Kontakte noch ein Stück tiefer rutschen. Einer der Männer, die sich durch Dampf und Dunkelheit in seine Richtung bewegten, lief genau dagegen.
    Die Lampen flammten auf und warfen einen trüben Schein über den von Wasserdampf erfüllten Raum.
    McCracken hakte beide Arme um ein Rohr, um zu verhindern, daß er den Boden berührte, als er seinen Körper nach unten schwingen ließ. Seine Füße trafen den Rücken des Mannes, der genau vor den Kontakten stand. Der Stoß brachte den Sträfling aus dem Gleichgewicht und schleuderte ihn mit dem Gesicht voran auf den wasserbedeckten Boden.
    Die Elektrokontakte wurden unter seinem Körper eingeklemmt.
    Es zischte kurz, als die plastikverkleideten Kontakte unter die Wasseroberfläche gedrückt wurden. Die Schreie, die darauf folgten, hielten wesentlich länger an. Blaine zog sich wieder zu seinem sicheren Platz auf den Rohren hinauf, während sich die Dusche in ein riesiges, elektrisch geladenes Becken verwandelte, das Tausende von Volt in die Körper der Männer jagte, die sich darin aufhielten. Blaine beobachtete, wie die zuckenden, heulenden Männer übereinander stürzten.
    Mit einem scharfen Knacken schossen Funken aus der Steckdose an der Decke, die das Kabel mit Energie versorgte. Dann war ein lauter Knall zu hören, begleitet von einem grellen Blitz, als der Kurzschluß die Stromversorgung des ganzen Zellenblocks unterbrach und den Duschraum wieder in Dunkelheit hüllte.
    McCracken ließ sich von seinem Platz an der Decke herunter und landete in dem dampfenden Wasser. Er ging Richtung Tür und wich dabei, so gut es ging, den Leichen aus, die auf dem Boden herumlagen.
    Schließlich erreichte er die Tür, riß sie auf, eilte auf den kalten Korridor hinaus und wandte sich in Richtung der nächstgelegenen Wachstation.
    Wayne Denbo mochte die Dunkelheit. In ihr hatte er die Kontrolle. Als das Licht zu ihm durchdrang und Stimmen sein Ohr erreichten, verlor er die Kontrolle, und die Angst kehrte zurück. Denbo hatte keine Vorstellung davon, wie lange er sich schon dort befand, wo er jetzt war. Er wußte nur, daß die Dunkelheit sich immer weiter zurückzog. Immer wieder versuchte er, sie festzuhalten, doch von Mal zu Mal erwies sich das als schwieriger. Und je mehr sich die Dunkelheit zurückzog, desto deutlicher konnte er die Schatten erkennen, die durch den Staub in Beaver Falls auf ihn zukamen. Sie kamen zu ihm, wie sie zu den anderen gekommen waren.
    Aber er war entkommen. Seine Augen hatten förmlich am Rückspiegel geklebt, statt nach vorn durch die Windschutzscheibe zu schauen, und so hatte er rasch jedes Gespür für die eingeschlagene Richtung verloren. Seine einzige Sorge galt der Frage, ob er verfolgt wurde. Und nichts schien mehr wichtig, außer zu fahren, immer weiter zu fahren. Trotzdem hatte er mindestens fünf Minuten lang in das Mikrofon des Funkgeräts gekrächzt, bevor ihm aufging, daß er es schon lange vorher zerquetscht hatte. Selbst das Blut, das von seiner Hand herabtropfte, hatte er erst bemerkt, als der metallische Geruch in seine Nase stach. Und auch da hatte er noch viel zuviel Angst gehabt, um kurz anzuhalten und die Wunde zu verbinden.
    Zweimal hatte er am

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