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Verschwörung der Sieben

Titel: Verschwörung der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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hereinfiel. Der plötzliche Ausfall des Lichtes und die Überraschung der Männer gaben Blaine genug Zeit, die Ketten ganz von den Rohren zu lösen. Seine Beine waren immer noch schwach und hätten fast unter ihm nachgegeben, als er versuchte, sie zu belasten. So verharrte er für einen Moment gegen die Wand gelehnt und versuchte, wieder zuKräften zu kommen.
    Das Wasser, das aus den losgerissenen Rohren herausschoß, war genauso heiß wie das, was vorher aus der Dusche auf Blaine herabgeregnet war. Eine Dampfwolke breitete sich in dem Raum aus, die ihn weitgehend vor den Blicken der Männer verbarg. Doch weder das dämmrige Halbdunkel noch der Dampf würden ihn auf Dauer schützen, nicht einmal lange genug, bis die Wachmannschaften des Gefängnisses hier eintrafen. Er mußte seinen Vorteil sofort ausnutzen.
    Die Mitglieder der Fünften Generation hatten sich so überlegen gefühlt, daß sie keine Waffen bei sich trugen, was die Kette, die noch immer an Blaines Handgelenken befestigt war, um so effektiver machte. Trotz der dampferfüllten Dunkelheit konnte er ein paar der Männer als schemenhafte Umrisse erkennen. Er machte ein paar Schritte vorwärts und ließ die Kette kreisen. Die eisernen Glieder trafen Gesicht und Augen eines Häftlings.
    McCracken stürzte sich auf den nächsten Mann, schlang ihm eine der Ketten um den Hals und packte das freie Ende mit der anderen Hand. Als er die Kette spannte, wurde der Adamsapfel des Mannes zwischen zwei Kettengliedern eingeklemmt und mit einem deutlich hörbaren Geräusch zerquetscht. Der Gefangene brach zuckend zusammen.
    Zwei Mitglieder der Fünften Generation hatten Blaine mittlerweile trotz der Dunkelheit ausgemacht und kamen auf ihn zu. Blaine wich zur Seite aus und brachte so einen der Männer zwischen sich und den anderen. Dann streckte er die Arme aus und stieß dem Mann, der ihm am nächsten stand, beide Daumen in die Augen. Der Häftling stieß einen schrillen Schmerzensschrei aus, der das Rauschen des Wassers übertönte und seine in Dunkelheit und Dampf umherirrenden Kumpane in Panik versetzte. Der andere Mann zog ein zurechtgefeiltes Stück Metall, wie es als Messer in Gefängnissen nicht unüblich war. Blaine stieß den Mann neben sich seinem Kameraden entgegen, gerade als dieser zustach. Die Klinge bohrte sich in den Hals des Mannes, und die herausspritzende Blutfontäne vermischte sich mit dem Wasserdampf.
    »Wo ist er? Wo ist er?« schrie jemand voller Panik.
    Der Mann mit dem Messer kannte die Antwort, zumindest glaubte er es. Er stieß mit dem Messer nach einem Schatten, den er nur vage in der Dunkelheit ausmachen konnte, doch genau in diesem Moment war der Schatten verschwunden. Der Messerstecher machte einen Schritt vorwärts und stolperte, als der Mann, dem er die Kehle aufgeschlitzt hatte, röchelnd nach seinem Knöchel griff. Er versuchte mühsam, das Gleichgewicht wiederzugewinnen, als eine Hand aus der Dunkelheit auftauchte, das Handgelenk mit dem Messer packte und es herumdrehte. Das Krachen des Knochens klang wie ein Pistolenschuß. Bevor der Mann aufschreien konnte, legte sich eine Hand über Mund und Kinn und riß seinen Kopf mit soviel Gewalt herum, daß sein Genick brach.
    Die verbliebenen Anhänger der Fünften Generation sammelten sich in einer Ecke, als sie endlich begriffen hatten, was sich abspielte. Dann gingen sie in einer Reihe vorwärts und Untersuchten jeden der am Boden liegenden Körper in der Hoffnung, McCracken unter den Opfern zu finden.
    Doch Blaine war nirgendwo zu sehen.
    »Er ist abgehauen!« rief einer.
    »Unmöglich!« antwortete ein anderer.
    »Und die Tür?«
    »Ist gesichert!«
    »Aber wo ist er dann?«
    »Wir brauchen Licht! Jemand soll das Licht wieder einschalten!«
    Von seinem Platz oben auf den Wasserrohren, die einen halben Meter unter der Decke verliefen, hörte Blaine Schritte, die den Raum verließen. Nach seiner Berechnung waren nun nur noch sechs von Deeks Genossen übrig. Zwei dieser Männer befanden sich direkt unter ihm. McCracken griff nach einem Rohr, um seine Lage zu stabilisieren, doch seine Hand zuckte unwillkürlich zurück, als sie das heiße Material berührte. Bei der urplötzlichen Bewegung hätte er fast den Halt verloren. Rasch griff er nach einem anderen Rohr und berührte dabei etwas Gummiartiges.
    Ein Elektrokabel – die Stromversorgung für die Kontakte, mit denen Deek ihn gefoltert hatte und die ihn letztlich selbst das Leben gekostet hatten. Das Kabel war um eines der Rohre

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