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Verschwörung der Sieben

Titel: Verschwörung der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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mir inzwischen klargeworden ist, daß sie es nicht mehr riskieren können, mich am Leben zu lassen. Wohin ich auch gehe, sie werden mir auf die Spur kommen.«
    T.J. sah sie über den Eßtisch an, auf dem eine Kaffeekanne stand und langsam auskühlte. »Ich kenne da ein paar Plätze, die liegen so abseits, daß nicht einmal die Tiere, die dort herumstreifen, sie finden.«
    »Auch das hilft mir nicht. Sie werden mich überall finden.«
    »Wieso bist du dir da so sicher?«
    »Weil für sie zuviel auf dem Spiel steht«, antwortete Karen. »Sieh mal, du hast mir doch selbst gesagt, daß du Zeitung gelesen und die Nachrichten verfolgt hast.«
    »Stimmt.«
    »Und dabei ist nicht einmal in einer kleinen Meldung die Ermordung meiner Labormitarbeiter bei Jardine-Marra erwähnt worden. Ich wette mit dir, daß du auch von Alexander MacFarlanes Tod nichts erfahren wirst. Sie sorgen dafür, daß alle Spuren beseitigt werden, T.J. Und nichts und niemand kann sie aufhalten.«
    »Ich sehe noch immer keinen besseren Ausweg, als dich zu verdünnisieren, Kleines.«
    »Doch, es gibt eine Möglichkeit.«
    Der Biker sprang auf und starrte sie mit funkelnden Augen an. »Wenn du damit sagen willst, daß du zu diesen Van-Dyne-Gangstern gehen und vor ihnen zu Kreuze kriechen willst, schlage ich dich eigenhändig nieder und fessle dich an einen Stuhl.«
    »Ich kenne jemanden, der dort arbeitet.«
    »Du meinst jemanden, dem du vertraust?«
    »Nein, ich traue niemandem mehr.«
    »Und trotzdem willst du dich mit ihm treffen?«
    Karen zuckte die Achseln. »Wenn sich dazu eine Gelegenheit ergibt.«
    »Dann bleibe ich doch lieber bei meinem Vorschlag.«
    »Die ganze Tour?«
    Margaret Rennick, die Organisationschefin von Schwester Barbaras mobiler Kirche, sah von ihrem Notizblock auf.
    »Jeder einzelne Ort, Margaret«, antwortete Schwester Barbara bestimmt. »Und natürlich die entsprechenden Daten.«
    »Ich dachte, es ginge Ihnen nur um die nächsten Daten und Orte.«
    »Nein, ich meinte die gesamte Tour. Sagen Sie alles ab.«
    Margaret Rennick machte sich nicht die Mühe, ihre Enttäuschung und Besorgnis zu verbergen. »Ja, Schwester.«
    »Und sorgen Sie bitte dafür, daß alle Mitarbeiter eine Abfindung in Höhe von sechs Wochenlöhnen erhalten.«
    »Und was soll ich ihnen sagen?«
    »Daß es mir nicht gutgeht. Nein, teilen Sie ihnen besser mit, daß ich ein Zeichen erhalten hätte und mir ein größerer Wandel bevorstünde. Und vergessen Sie nicht, sich bei ihnen für ihre Bemühungen zu bedanken.«
    »Dann … dann sind Sie nicht mehr da, um den Mitarbeitern persönlich zu danken?«
    »Nein, Margaret.« Schwester Barbaras Miene spiegelte Traurigkeit und Resignation. »Ich kehre heim.«
    Gestern nacht waren die Männer des Reverend Harlan Frye bei ihr aufgetaucht, und nun blieb ihr keine andere Wahl. Die Schwester brauchte dringend Zeit zum Nachdenken und Pläneschmieden. Und so, wie die Dinge standen, würde sie zu beidem nicht allzu viel Gelegenheit haben. Barbara mußte sich eingestehen, Fryes Wahnsinn und das Ausmaß seiner Visionen erheblich unterschätzt zu haben.
    Vor fast zehn Jahren, als ihre Popularität ihren Höhepunkt erreicht hatte und sie noch festen Glaubens war, wirklich etwas verändern zu können, hatte sie sich überreden lassen, zu einem der Urmitglieder der Sieben zu werden. Damals war ihr dieser Schritt durchaus richtig erschienen, als natürliche Folge ihrer Bemühungen. Denn zu jener Zeit mußte sie sich trotz ihrer Triumphe bereits den Grenzen stellen, die dem Wirken eines einzelnen gesetzt sind. Und so faszinierte sie die Vorstellung, was Sieben bewirken konnten, wenn sie nur ihre Kräfte vereinigten. Damals hatte sie sich gesagt, daß ein solches Potential nahezu unerschöpflich sein mußte.
    Doch Frye hatte alle ihre Hoffnungen enttäuscht, als sie zum ersten Mal das Königreich besuchte, das er für die Sieben errichtet hatte. An jenem Tag hatte er ihnen seine Vision vom Tag des Gerichts unterbreitet. Und was Schwester Barbara da zu hören bekam, erschien ihr absolut irrsinnig. Nicht in ihren schlimmsten Alpträumen wollte sie es für möglich halten, daß es einmal so weit kommen könnte. Doch die letzte Nacht hatte sie eines Schlechteren belehrt. Nachdem die beiden Soldaten des Reverends wieder gegangen waren, hatte sie die halbe Nacht wachgesessen und über die vergangenen zwei Jahre ihrer Verzweiflung nachgedacht. Die Schwester hatte Fryes Königreich damals mit dem festen Vorsatz verlassen, den Reverend von

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