Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Verschwörung der Sieben

Titel: Verschwörung der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
Vom Netzwerk:
fortkam, wenn der rechte Zeitpunkt gekommen war.
    War die Dunkelheit bislang sein Refugium gewesen, entwickelte sie sich nun zu seiner Verbündeten. Die Finsternis hatte es ihm ermöglicht, sich einen Plan zurechtzulegen. Also hatte Wayne sich ruhig verhalten, damit die Ärzte ihm mit ihren Spritzen vom Leib blieben. Wenn es soweit war, mußte er bei klarem Verstand und beweglich sein. Da konnte er irgendwelche komischen Säfte nicht gebrauchen, die ihn ruhigstellen sollten. Von dem Zeugs schwamm schon viel zuviel in seinem Kreislauf herum. Dann stellte er sich den Plan Punkt für Punkt vor, damit er sich alles besser einprägen konnte. Wieder und wieder ließ er ihn vor seinem geistigen Auge abspulen; ebenso wie die Ereignisse in Beaver Falls, damit er sich in dem Ort zurechtfinden konnte, wenn er endlich dorthin zurückgekehrt war. Dazu mußte er nur versuchen, seinen Arsch aus diesem Gebäude zu bekommen und sich auf den Weg zu dem Ort machen, an dem alles begonnen hatte.
    Zurück nach Beaver Falls.
    Jack Woodrow massierte immer noch seine Gelenke, um die Taubheit loszuwerden, als zwei Personen die Halle betraten, ein junger Mann und eine junge Frau, die kaum alt genug wirkten, um einen Führerschein zu besitzen.
    Jumpin' Jack verfolgte, wie sich ihre Blicke unisono hierhin und dorthin richteten. Ihm selbst schenkten sie nur wenig Beachtung, und überhaupt schienen sie enttäuscht zu sein. Dann setzte der Junge sich in Bewegung, und das Mädchen folgte ihm.
    »Wo ist er?« fragte er den Autohändler.
    »Wer?«
    »McCracken.«
    »Nie von ihm gehört«, antwortete Woodrow und hoffte inständig, daß die Polizei und die Feuerwehr bereits nach ihm suchten. »Du mußt dich irren -«
    Bevor er den Satz beenden konnte, hatte der Junge ihm bereits eine Hand an die Kehle gelegt und drückte fest zu. Der Bursche bewegte sich wie eine Raubkatze, dachte Woodrow erschrocken. Das Mädchen war immer noch hinter ihm.
    »Ich frage Sie jetzt noch einmal«, erklärte der Junge so ruhig, daß es Jumpin' Jack abwechselnd heiß und kalt wurde. »Wo steckt Blaine McCracken?«
    Der Schmerz im Hals war noch schlimmer als der, den er vorhin auf der Streckbank hatte aushalten müssen. Woodrow wünschte sich nur, ihn so rasch wie möglich hinter sich zu bringen. »Fort«, krächzte er. »Ist verschwunden, kurz bevor ihr hier aufgetaucht seid.«
    Die beiden jungen Leute tauschten einen Blick.
    »Wohin ist er gegangen?« wollte der Junge wissen.
    »Himmel noch mal, woher soll ich das denn …«
    Eine grauenhafte Schmerzwoge durchtoste ihn. Tränen traten in seine Augen, und er mußte würgen. Jack Woodrow sank auf die Knie, weil ihm vor Schmerz übel geworden war.
    »Ich weiß, wer Sie sind«, erklärte der Junge. »Und ich weiß auch, zu wem Sie gehören. McCracken wußte das auch. Sie haben ihm etwas gesagt, und das will ich jetzt auch erfahren.«
    »Beaver Falls«, flüsterte der Autohändler, weil er nicht mehr hinausbekam. »… Stadt in Arizona … Hab' ihm von der Ladung … Fahrzeuge erzählt, die ich dorthin … geschickt habe … Waren über hundert … Und jetzt laß mich gehen … bitte.«
    »Aber gern«, entgegnete derJunge .
    Ein ploppendes Geräusch ertönte, als der junge Mann noch einmal zudrückte und dabei den Adamsapfel zerquetschte. Jumpin' Jack wand sich in Krämpfen am Boden.
    Jacob schenkte dem sterbenden Mann keinen Blick, als er sich zu seiner Zwillingsschwester umwandte. »Komm, wir müssen weiter.«

Kapitel 22
    Hank Belgrade erwartete Blaine schon, als dieser am Mittwoch um vierzehn Uhr die Stufen des Lincoln Memorial hinaufeilte.
    »Wegen Ihnen haben ich mein Mittagessen sausen lassen, McSpinner.«
    »Tut Ihrer Figur nur gut, Hank«, gab McCracken zurück und ließ sich neben dem Mann nieder.
    »Lecken Sie mich doch am Arsch.«
    Belgrade war ein großer, schwergewichtiger Mann, der zu den wenigen Auserwählten gehörte, die auf der Gehaltsliste der Regierung standen, ohne irgendeinen offiziellen Titel zu tragen. Nominell wurde er in den Personallisten des Außen- wie des Verteidigungsministeriums geführt, doch in Wahrheit war er weder für das eine noch für das andere tätig. Statt dessen vermittelte er zwischen beiden Behörden und kümmerte sich um deren schmutzige Wäsche. Hank hatte Zugang zu Dateien und Informationen, von denen nur die wenigsten in Washington wußten, daß sie überhaupt existierten. Blaine hatte ihm vor zeiten, als der Kalte Krieg noch voll im Gange war, die Karriere und sicher

Weitere Kostenlose Bücher