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Verschwörung im Zeughaus

Verschwörung im Zeughaus

Titel: Verschwörung im Zeughaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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nicht, weshalb dir so sehr daran gelegen ist, ihn von dir fernzuhalten, wenn du ihn in Wahrheit liebst.»
    «Er wird niemals jemanden wie mich lieben können.»
    Überrascht hob Adelina die Brauen. «Wenn du dich da mal nicht täuschst.»
    «Nein, Meisterin, Ihr versteht nicht! Selbst wenn …» Mira sog scharf die Luft ein. «Selbst wenn er mich leiden könnte, würde er doch niemals … Er würde mich hassen.»
    «Und zwar, weil?»
    Miras Blick heftete sich auf ihren Schoß. «Weil ich etwas getan habe … etwas Unverzeihliches.»
    Die beiden Frauen schwiegen für eine Weile. Schließlich ergriff Adelina wieder das Wort.
    «Willst du mir nicht sagen, was passiert ist? Möglicherweise kann ich dir helfen, und vielleicht ist die Sache weniger schlimm, als du glaubst.»
    «Nein, Meisterin.» Mira schüttelte heftig den Kopf. «Ich kann Euch das nicht sagen. Na ja, Griet habe ich es erzählt, aber sie hat versprochen, es niemals zu verraten.»
    «Also gut.» Zögernd nickte Adelina. «Wenn du es mir nicht sagen willst, werde ich dich nicht dazu zwingen können. Aber hältst du es für richtig, Tilmann im Ungewissen zu lassen?»
    «Weshalb sollte ich es ihm sagen?» Entsetzt starrte Mira sie an. «Er kann mich nicht ausstehen, aber das ist nichts Neues. Außerdem hat er mich damals freigegeben und ganz bestimmt nicht die Absicht, seine Meinung diesbezüglich zu ändern.»
    «Ach?» Adelina schmunzelte. «Sieh an, und ich hatte doch glatt den Eindruck, dass die Funken, die zwischen euch so oft stieben, nicht einzig und allein durch Zorn entfacht werden.» Ehe Mira protestieren konnte, fuhr sie fort: «Da ich nicht weiß, was dich bewegt, kann ich nicht einschätzen, ob deine Entscheidung, ihn aufzugeben, richtig ist. Wenn du deine Entscheidung jedoch endgültig gefällt hast, solltest du ihm dies kundtun. Das ewige Hin und Her und Geplänkel zwischen euch ist der Sache in keiner Weise förderlich. Ich bin sicher, das weißt du selbst. Also halte ich es für angebracht, ihm die Wahrheit zu sagen – oder zumindest so viel davon, wie nötig ist, um die Fronten zu klären und eure Stellung zueinander ein und für alle Mal zu klären.»
    «Ich will nicht, dass er mich hasst und verabscheut.» Mira rang die Hände. «Mit seiner ungnädigen Art kann ich umgehen, und auch mit dem Spott und Sarkasmus, den er so gern über mir ausschüttet. Aber ich könnte es nicht ertragen, wenn er –»
    «Mira, hör zu», unterbrach Adelina sie. «So, wie ich die Angelegenheit einschätze, kannst du nur eines von beidem haben. Glaubst du, du kannst ein Leben lang mit einer Lüge – oder einer verschwiegenen Wahrheit – zurechtkommen?» Sie stand auf und strich ihr Kleid glatt. «Denk einmal darüber nach.»
    Ohne ein weiteres Wort ließ Adelina ihre Gesellin in der Kammer zurück und begab sich in die Küche, wo sich Magda mittlerweile dem vergessenen Brotteig gewidmet hatte. Kurz überlegte sie, ob sie in den Keller gehen und mit Tilmann reden sollte. Sie entschied sich jedoch dagegen. Sie hatte sich bereits weit mehr eingemischt, als ihrem Bruder lieb sein konnte. Nun lag es allein an ihm und Mira, wie es weitergehen würde.

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    23. KAPITEL
    D en Kopf an die kalte Wand gelehnt, die Augen geschlossen, so saß er bereits seit einer halben Stunde auf seinem Schlaflager und versuchte, Ordnung in seine Gedanken zu bringen. Fast noch mehr als die Untätigkeit, zu der er verdonnert war, ärgerte ihn die Tatsache, dass Adelina recht gehabt hatte. Die Anstrengungen des Tages hatten ihm zugesetzt. Die Dolchwunde schmerzte wieder, deshalb hatte er den Schwertgürtel schweren Herzens abgeschnallt. Es würde wohl noch eine Weile dauern, bis er sich vollständig erholt hatte.
    Nach dem gemeinsamen Abendbrot mit der Familie hatte er sich hierher verzogen, um in Ruhe nachdenken zu können. Er musste einen Plan schmieden, wie Liesborn, dieser vermaledeite Verräter, und Evert Palm dingfest gemacht werden konnten. Doch dummerweise schoben sich immer wieder ungebeten Gedanken ganz anderer Art zwischen seine Überlegungen.
    Mira war der Abendmahlzeit heute ferngeblieben. Adelina hatte sich nicht dazu geäußert, doch aus den Blicken, die sie ihm immer wieder zugeworfen hatte, schloss er, dass Miras Abwesenheit etwas mit dem Gespräch zu tun haben musste, dass die beiden Frauen miteinander geführt hatten.
    Im Nachhinein war Tilmann dankbar, dass Adelina ihn daran gehindert hatte, sich die Jungfer gleich nach dem Besuch des

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