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Verschwörung im Zeughaus

Verschwörung im Zeughaus

Titel: Verschwörung im Zeughaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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Euch verlangt, Euch dem Nächstbesten an den Hals zu werfen, Mira. Was soll dieser Unsinn plötzlich?»
    Ruckartig drehte sie sich zu ihm um und blickte ihn mit einer Mischung aus Zorn und Entschlossenheit an, die ihm für einen Moment den Atem nahm.
    «Das ist kein Unsinn, Hauptmann Greverode», antwortete sie. Nun klang ihre Stimme scharf und zugleich zerbrechlich wie Glas. «Ich habe Euch über meine Heiratspläne in Kenntnis gesetzt, damit …»
    «Damit was?»
    Wieder wich sie seinem Blick aus. «Damit … das aufhört.»
    Er musterte sie neugierig. «Was soll aufhören?»
    Mira schluckte erneut, deutete vage erst auf ihn, dann auf sich. «Das alles.» Für einen kurzen Moment hob sie den Kopf, und ihre Blicke trafen sich. Er sah Panik in ihren Augen aufflackern und noch etwas, das ihm erneut den Atem verschlug.
    Hastig wandte sich Mira ab. «Mehr ist dazu nicht zu sagen.» Sie wollte an ihm vorbei zur Stiege laufen, doch er bekam ihren Arm gerade noch zu fassen. Mit einem heftigen Ruck hielt er sie zurück und drehte sie zu sich herum, sodass sie gegen ihn prallte.
    Er sog zischend den Atem ein, denn der Zusammenprall tat seinen Wunden nicht gut. Der Schmerz war jedoch in dem Moment vergessen, da er in ihre vor Schreck weit aufgerissenen Augen blickte.
    «Lasst … mich los», stammelte sie und versuchte, sich ihm zu entziehen.
    «O nein, diesmal nicht», knurrte er. «Ihr habt zu dieser Angelegenheit vielleicht nichts weiter zu sagen, Jungfer Mira. Ich jedoch sehr wohl.»
    «Bitte!» An ihrem Hals konnte er ihren heftigen Pulsschlag erkennen. Ihre Augen waren groß und dunkel. «Ich kann nicht … Ihr solltet –»
    «Ich sollte das tun, was ich die ganze Zeit schon tun wollte», unterbrach er sie mit rauer Stimme. «Vielleicht hört Ihr dann endlich auf, solchen Mumpitz zu verzapfen.»
    Ehe sie noch einmal protestieren konnte, zog er sie mit seinem rechten Arm so fest an sich, wie es seine Verletzungen zuließen. Mit der linken Hand umfasste er ihre Wange, spürte ihre zarte Haut unter seinen Fingerspitzen.
    «Nicht! Hauptm…» Bevor sie weitersprechen konnte, verschloss er ihre Lippen mit seinem Mund.
    Für einen langen Moment verharrten sie so. Dann merkte er, dass sie sich erneut zur Wehr zu setzen begann, und verstärkte den Druck seiner Lippen. Er ließ seinen Mund über ihren wandern und spürte, wie er von den ungewohnten und heftigen Gefühlen, die die Berührung in ihm auslöste, überwältigt zu werden drohte. Sein Herzschlag hatte seine Geschwindigkeit verdreifacht, das Blut brauste durch seine Adern. Der volle, süße Geschmack von Miras Lippen ließ ihn beinahe die Beherrschung verlieren.
    Mira hatte sich in seinen Armen versteift, doch er widerstand vehement ihren Fluchtversuchen. Schließlich erlahmte ihre Gegenwehr. In seiner Magengrube breitete sich ein merkwürdiges Ziehen aus. Als Mira nach Atem rang, schoss das Gefühl gleichzeitig hinauf in sein Herz und hinab in seine Lenden.
    Bevor er wusste, was er tat, vertiefte er den Kuss, drang mit der Zunge vor und ließ Mira keine Gelegenheit zum Rückzug. Ein hilfloser und zugleich betörender Laut drang aus ihrer Kehle, als sich ihre Zungen trafen.
    Tilmann spürte, wie sie endgültig nachgab, ihm entgegenkam, den Kuss erwiderte. Einer Flamme gleich flackerte die Hitze zwischen ihnen auf. Seine linke Hand grub sich fest in ihr Haar. Miras Finger krallten sich in seine Schultern, als fürchte sie, den Halt zu verlieren. Ihr schlanker Körper presste sich an den seinen und brachte ihn fast um den Verstand. Der Drang, sie auf das Bett zu stoßen und sie hier und jetzt zu nehmen, wurde nur gebremst von der Gewissheit, dass solche Eskapaden aufgrund seiner Verletzungen noch nicht möglich waren. Doch er gestattete sich, seine rechte Hand von ihrem Rücken über ihre Seite bis hinab zu den Hüften gleiten zu lassen. Ihre Reaktion auf diese Berührung, ein kehliges Stöhnen, brachte selbst die letzten zusammenhängenden Gedanken in seinem Kopf dazu, sich zu verflüchtigen.
    Als Mira erneut nach Luft rang, löste sich Tilmann widerstrebend von ihren Lippen. Auch sein Atem ging in heftigen Stößen, und er kämpfte mühsam die überschäumenden Reaktionen seines Körpers nieder.
    Miras Augen waren geschlossen, ihre Wangen gerötet. Tilmann betrachtete ihr Gesicht abwartend, bis sich die Lider flatternd hoben. Ihr Blick war verschleiert, so als sei sie ihrer Sinne noch nicht wieder Herr. Doch von einer Sekunde zur nächsten klarten sich die Augen

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