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Verschwörung im Zeughaus

Verschwörung im Zeughaus

Titel: Verschwörung im Zeughaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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bestätigte Mira. «Dora heißt sie, glaube ich. Sie hat neulich Verbandszeug und Wundarzneien mit sich herumgetragen. Und was, glaubst du, ist in dem Korb und dem Bündel?» Ohne auf eine Antwort von Griet zu warten, ging sie los. «Komm, wir schauen mal, wohin die beiden wollen.»

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    26. KAPITEL
    E s tut mir leid, dass ich Euch so wenig hilfreich sein kann», sagte Hartmann vom Winkel zu Adelina. Sie und Marie hatten Clais’ Waffengefährten vor dem Haus von Veit Liesborn getroffen. Wie die beiden Frauen hatte er vorgehabt, mit Fygen Liesborn zu sprechen, doch hatten sie sie nicht angetroffen. Sie sei von den Schöffen zu einer Befragung abgeholt worden, erklärte ihnen die Hausmagd.
    Um nicht vollständig unverrichteter Dinge wieder heimgehen zu müssen, hatte Adelina die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und den vierschrötigen Soldaten um eine Unterredung gebeten. Er hatte zugestimmt, und sie begaben sich in eine Taverne am Neumarkt, wo sie vor dem ungemütlichen Wetter geschützt waren.
    Zwar hatte Hartmann vom Winkel Adelina alle Geschehnisse, an denen er in den vergangenen Tagen beteiligt gewesen war, noch einmal dargelegt, doch etwas Neues war dabei nicht herausgekommen.
    Er hob die Hände in einer hilflosen Geste. «Ich wünschte, wir hätten den elenden Hundesohn, der Clais getötet hat, endlich gefasst! Ich würde ihm mit Vergnügen eigenhändig den Hals umdrehen. Und Veit – wenn er tatsächlich etwas mit dem Grafen van Wesel zu tun hat … Ich konnte kaum glauben, was der Rentmeister mir erzählt hat.»
    «Dass Liesborn einer der Verschwörer ist, scheint wohl so gut wie sicher zu sein. Allein die Beweise fehlen uns», bestätigte Adelina.
    Vom Winkel nickte mit finsterer Miene. «Verfluchter Verräter! Hoffentlich werfen sie ihn in den tiefsten Kerker und lassen ihn dort verrotten! Clais hat das nicht verdient. Und Greverode auch nicht. Der Allmächtige gebe, dass wenigstens er wohlauf ist.» Er musterte Adelina aufmerksam. «Ich glaube keinen Augenblick, dass er Clais umgebracht hat. Die beiden waren hinter dem Grafen van Wesel her, das habe ich wohl mitbekommen. Aber sie haben ein großes Geheimnis daraus gemacht. Kann man verstehen, denn der Graf ist mächtig, und wenn es stimmt, was man munkelt, stecken wohl einige Ratsherrn mit in der Sache.» Er schüttelte verärgert den Kopf. «Es gibt heutzutage keine Ergebenheit mehr. Jeder ist nur noch auf seinen eigenen Vorteil aus.» Seufzend winkte er der Schankmagd und bedeutete ihr, ihm Bier nachzuschenken. «Kann ich Euch noch mit irgendetwas behilflich sein, Frau Adelina?»
    «Augenscheinlich nicht.» Adelina hob die Schultern. «Ihr habt gesagt, dass Ihr Liesborns Spur verloren habt. Wisst Ihr denn vielleicht, ob es noch Hoffnung gibt, diesen Harro, den Knecht der van Dalens, aufzuspüren?»
    «Falls er noch lebt, meint Ihr?» Er wiegte den Kopf bedächtig hin und her. «Schwer zu sagen. Ich begreife das alles nicht. Harro war immer ein absolut treuer Knecht. Clais hat ihm blind vertraut. Ich könnte mir zwar vorstellen, dass er wütend über den Tod seines Herrn ist, aber keinesfalls, dass er eine unschuldige Frau überfällt und bedroht. Schon gar nicht, dass er gegen Greverode hetzen würde. Er wusste wie jeder andere auch um die Freundschaft der beiden Hauptmänner. Mir ist absolut schleierhaft, was in ihn gefahren sein mag. Er dient Clais schon seit bestimmt zehn Jahren. Clais hat ihn angestellt, nachdem die Beede verheiratet wurde und –»
    «Moment!» Adelina merkte auf. «Wieso Beede?»
    «Ach, wisst Ihr das nicht? Harro war vorher Knecht bei Overstolz, genau wie sein Bruder und seine beiden Schwestern. Nachdem der alte Overstolz alle Kinder unter die Haube gebracht hatte, brauchte er nicht mehr so viel Gesinde und hat die Geschwister auf die Straße gesetzt. Clais hat Harro daraufhin eingestellt, dessen Bruder Hein hat sich den Bonner Söldnern angeschlossen. Die ältere Schwester, Mettel heißt sie, glaube ich, hat sich mit einem Handwerker verheiratet, und die Dora kam bei Christine van Dalen als Leibmagd unter.»
    Adelina räusperte sich. «Das wussten wir in der Tat nicht.»
    «Ihr sagt das in solch merkwürdigem Ton», bemerkte vom Winkel erstaunt. «Glaubt Ihr, es ist von Bedeutung?»
    «Ich weiß es nicht», antwortete Adelina rasch. «Aber ich halte es für interessant.» Sie erhob sich. «Wir sollten uns jetzt nach Hause begeben.»
    «Möchtet Ihr, dass ich Euch begleite?», bot vom Winkel zuvorkommend

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