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Verschwörung im Zeughaus

Verschwörung im Zeughaus

Titel: Verschwörung im Zeughaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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schon auf den Weg.»

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    25. KAPITEL
    D u hast es ihm gesagt, oder?» Griet sah Mira von der Seite an, während sie nebeneinander her durch die Stadt zum Anwesen der Christine van Dalen gingen.
    Mira war gerade dabei, die Kapuze über ihrem Kopf fester zusammenzuziehen und die Gugel, die sie darunter trug, um Hals und Ohren vor der ungemütlichen Kälte zu schützen, zurechtzuzupfen. Abrupt blieb sie stehen und starrte ihre Freundin an. «Was meinst du?»
    Griet, die ebenfalls an ihrer Kapuze nestelte, warf ihr einen bezeichnenden Blick zu. «Hauptmann Greverode. Du hast ihm gesagt, dass du und Dietmar …»
    «Pst!» Erschrocken blickte sich Mira um, ob auch niemand ihrem Gespräch lauschte. Doch bei dem ungemütlichen Wetter waren die Straßen und Gassen wie leer gefegt. Nur wenige Handwerker und Knechte waren unterwegs. Hier und da kreuzte eine Magd mit Einkaufskorb oder ein Bauer mit Handkarren ihren Weg, als sie den Alter Markt überquert hatten und sich Richtung Marspforten hielten. Die meisten Menschen hatten sich in ihre Behausungen zurückgezogen und warteten, dass der Regen, der mal heftig, mal als feiner Niesel vom Himmel fiel, sich endlich verzog.
    «Ich hatte keine andere Wahl.» Langsam setzte sich Mira wieder in Bewegung. Griet blieb an ihrer Seite.
    «Warum?» Sie griff nach Miras Hand. «So, wie er dich vorhin angeschaut hat, könnte ich mir gut vorstellen, dass er dich …»
    «Ich werde Dietmar heiraten, Griet.» Mira schloss für einen kurzen Moment die Augen und atmete tief durch.
    «Wie bitte? Spinnst du?» Griet blieb erneut stehen, und da sie Miras Hand fest in der ihren hielt, musste auch diese notgedrungen anhalten. «Das kannst du nicht machen! Du hast immer gesagt, dass das damals ein Fehler war und du ihn eigentlich gar nicht willst.»
    «Er ist ein guter Mann, Griet. Und der Einzige, der mich überhaupt noch nehmen würde. Immerhin bin ich ja keine … du weißt schon.»
    «Aber hättest du nicht einfach darüber schweigen können?»
    Mira verzog spöttisch die Lippen. «Meinst du nicht, dass das herauskommen würde? Spätestens in der Hochzeitsnacht? Du müsstest doch am besten wissen, was –»
    «Ja, schon», unterbrach Griet sie hastig. «Aber glaubst du, es wäre wirklich so schlimm? Ich meine, du hast doch nur einmal … Wenn es um mich ginge, wäre es etwas anderes. Mich will ganz sicher kein Mann jemals haben.» Sie errötete und senkte den Blick. «Und das ist auch besser so. Ich glaube nicht, dass ich ertragen könnte, wenn ein Mann mich …» Sie brach ab.
    Mira blickte ihre Freundin betroffen an und zog sie dann in ihre Arme. «Es tut mir leid, Griet. Wir müssen nicht darüber sprechen. Ich weiß ja, was dir widerfahren ist. Oder vielmehr – ich glaube es zu wissen.»
    Griet erwiderte die Umarmung kurz und löste sich dann von ihr. Mira sah in ihren Augen den tiefen Schmerz widergespiegelt, den man Griet zugefügt hatte, als sie noch ein kleines Mädchen gewesen war. «Niemand weiß das wirklich, Mira. Und glaub mir, das ist auch besser so. Außerdem ist das lange vorbei. Niemand wird mir so etwas je wieder antun – eher gehe ich ins Kloster.»
    «Das ist doch nicht dein Ernst, oder?»
    Griet hob die Schultern. «Nein, im Grunde nicht. Aber ich muss mir natürlich überlegen, was aus mir werden soll. Ich kann nicht bis in alle Ewigkeit bei Vater und Mutter leben. Vielleicht finde ich ja einen Platz in einem Beginenhof. Mutter hat zu einigen von ihnen sehr gute Beziehungen.»
    «Du eine Begine?» Mira musterte sie eingehend. «Na ja, warum nicht? Aber du könntest auch als Gesellin in einer anderen Apotheke arbeiten. Obwohl ich sicher bin, dass deine Eltern dich gar nicht gehen lassen würden. Sie lieben dich doch.»
    «Ich weiß, und genau deshalb will ich ihnen ja auch nicht zur Last fallen. Stell dir mal vor, ich bleibe für immer unverheiratet, und meine Eltern müssen für mich aufkommen.» Energisch schüttelte sie den Kopf. «Nein, auf keinen Fall.» Dann stockte sie. «Sag mal, hast du eigentlich …» Ihre Wangen färbten sich rot, und sie blickte hastig fort.
    Mira hakte sich bei ihr ein und zog sie weiter. «Was?»
    «Na ja …» Griet zögerte sichtlich. «Hast du … ich meine habt ihr … Ludmilla hat so seltsame Andeutungen gemacht.»
    «Welche Andeutungen?» Mira starrte sie erschrocken an.
    «Sie sagt, sie hätte euch gesehen, dich und den Hauptmann.»
    «O mein Gott!» Vor Schreck wurde Mira blass.
    «Was genau hat sie denn

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