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Verschwörung im Zeughaus

Verschwörung im Zeughaus

Titel: Verschwörung im Zeughaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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gefunden», warf Griet ein. «Also werden sie uns doch wohl jetzt in Ruhe lassen, oder etwa nicht? Selbst wenn Reese etwas bemerkt haben sollte – Mutter sagt, er wird uns nicht verraten.»
    «Das mag sein», gab Neklas zu. «Doch wenn er wirklich einen schweren Verdacht gegen uns hegt, kann er uns nicht lange decken, ohne sich selbst mitschuldig zu machen. Dieses Risiko wird er nicht eingehen wollen. Es wäre also besser, wenn wir so bald wie möglich herausfinden, wer Clais van Dalen wirklich umgebracht hat und weshalb.»
    «Vielleicht hat es etwas mit dieser Karte zu tun.» Adelina deutete auf einige der Ortsnamen und Namenskürzel, die Tilmann auf der Landkarte vermerkt hatte. «Rigo sagte, dass Tilmann und Clais sich sehr oft mit dieser Karte befasst haben. Also muss sie ja etwas bedeuten – wir wissen nur noch nicht, was. Wusstest du eigentlich, dass Tilmann Sicherheiten verkauft?»
    Neklas, der noch einmal von dem Bier getrunken hatte, verschluckte sich fast und stellte den Becher rasch auf den Tisch zurück. «Er verkauft Sicherheiten? Woher wisst ihr das?»
    «In einer Truhe in seinem Schreibzimmer haben wir entsprechende Urkunden gefunden», erklärte Mira rasch. «Im Grunde war es nur Zufall, dass sie mir in die Hände fielen. Wir haben nach Hinweisen gesucht, womit sich der Hauptmann zuletzt befasst hat. Und so stießen wir auch auf einige Kontrakte, die er mit Kaufleuten aus Köln abgeschlossen hat.»
    Neklas brauchte eine Weile, um diese Neuigkeit zu verdauen. Nachdenklich tippte er mit dem Zeigefinger gegen seinen Becher. «Der Verkauf von Sicherheiten ist ein riskantes, aber gleichwohl sehr einträgliches Geschäft.» Er hielt für einen Moment inne. «Das erklärt zumindest, wie er sich in so kurzer Zeit zwei große Gleven leisten konnte. Wenn ich es recht bedenke – der Verkauf von Sicherheiten würde zu ihm passen. Er ist ein Mann der Tat und zugleich, soweit ich ihn einschätzen kann, durchaus geschäftstüchtig. Wenn er es klug anstellt, kann er auf diese Weise ein ordentliches Vermögen zusammentragen. Titel, Land, all das hat heute nicht mehr eine so große Bedeutung wie einst. Geld hingegen bestimmt die Position und Macht eines Mannes. Zumindest zum größten Teil», schränkte er ein. «Männer lassen sich für Geld zu Rittern schlagen. Gold ist es, womit die Fürsten und Könige ihren Hofstaat finanzieren, ihre Kriege führen und ihren Willen durchsetzen. Und die bare Münze ist es auch, die Kaufleute gern hergeben, wenn dafür ihre wertvollen Waren auf den Handelswegen geschützt werden. Die Zeiten sind nicht leicht, doch für einen klugen Mann wie Tilmann, der noch dazu über die nötigen Fähigkeiten und Verbindungen verfügt, mag dies eine wahre Goldgrube sein. Ja, es sieht ihm wirklich ähnlich.» Er lächelte Adelina zu. «Dein Bruder ist ein außergewöhnlicher Mann», schloss er. «Und wie seine Schwester ist er offenbar immer für eine Überraschung gut.»
    Bevor er weitersprechen konnte, öffnete sich die Küchentür, und Franziska kam mit den Kindern herein. Colin warf einen hölzernen Ring, den er vor einigen Jahren von Meister Jupp geschenkt bekommen hatte, in die Luft und fing ihn auf. Katharina sah ihrem großen Bruder dabei zu und lachte freudig.
    «Will auch, will auch!», rief sie begeistert.
    «Hier.» Colin reichte der Kleinen den Ring. «Aber du fängst ihn ja doch nicht.»
    «Doch, ich fang ihn!» Die Dreijährige warf den Holzring mit Schwung in die Luft, sodass er quer durch die Küche flog. Geistesgegenwärtig hob Neklas die Hand, erhaschte ihn und verhinderte damit, dass er im Suppentopf landete, der am großen Dreifuß über dem Küchenfeuer hing.
    «Hoppla!», rief er lachend. «Pass auf, wo du hinwirfst! Dieser Ring ist eine sehr harte und unverdauliche Suppeneinlage.»
    «Lass mich, Papa», kreischte Katharina aufgeregt und stürzte auf Neklas zu. «Ich kann fangen, genau wie Colin!»
    «Also gut, versuchen wir es.» Mit einem breiten Lächeln bedeutete Neklas seiner Tochter, sich vor ihm aufzustellen. Er warf den hölzernen Ring mit wenig Schwung in die Luft, sodass es dem Mädchen leichtfiel, ihn aufzufangen.
    Sie schrie begeistert auf. «Noch mal, Papa! Guck mal, Mama, wie ich fangen kann!»
    «Aber doch nicht hier in der Küche», protestierte Adelina, vermochte sich ein Lachen jedoch nicht zu verkneifen.
    «Soll ich mit den beiden doch wieder nach draußen gehen?», fragte Franziska. «Aber es ist schon dunkel. Ich dachte, die zwei hätten sich endlich

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