Verschwunden in den Flammen (German Edition)
stieß einen langen Seufzer aus. Sie wusste, dass es schwierig sein konnte, mit einer Reporterin befreundet zu sein. Aber sie hatte angenommen, dass Stacy verstehen würde, dass es Dinge gab, die sie nicht besprechen konnte, solange es eine laufende Ermittlung gab. Rachel ging zu ihrem Wagen zurück, wo Mike bereits auf sie wartete. Sie versuchte, die Angelegenheit aus dem Kopf zu bekommen.
»Ist alles in Ordnung?«, fragte er. »Du siehst aufgewühlt aus.«
»Nein, alles ist gut. Ich komme schon klar.«
»Bist du bereit, bei einigen dieser Mietimmobilien vorbeizufahren?«
»Klar. Ich will mit eigenen Augen sehen, ob Flores etwas versteckt.«
KAPITEL 23
Santa Rosa Beach, Florida, Samstag, 23:34 Uhr
Rachel war sich vage darüber bewusst, dass sie wieder in ihren Träumen versank. Sie passte auf Mallory auf, ihre kleine Tochter, die im Garten spielte. In einem Moment spielte Mallory noch mit ihrer Puppe, im nächsten Moment verschwand sie vor ihren Augen. Rachel lief im Garten umher und rief immer wieder Mallorys Namen. Aber der Traum war ein klein wenig anders als der, der sich normalerweise wiederholte. In diesem Traum brannte ihr Hals jedes Mal, wenn sie Mallorys Namen rief. Ihre Lungen fühlten sich an, als stünden sie in Flammen. Der Husten und das Gefühl zu ersticken ließen sie aufwachen.
Es fiel ihr schwer, die Augen zu öffnen. Das Zimmer war voller Rauch. Sie war so verblüfft darüber, dass sie dachte, sie träume noch immer. Dann realisierte sie das flackernde orangerote Farbenmeer um sie herum und begriff, dass sie nicht träumte, sondern sich mitten in einem Albtraum befand. Panik bemächtigte sich ihres Körpers und für einen Moment lang war sie von dem Feuer völlig gebannt.
Ich muss hier raus.
Sie blickte um sich, sah aber keinen Weg, nach draußen zu kommen. Innerhalb kürzester Zeit stand dasZimmer voller Flammen, und wegen des Rauches fiel ihr das Atmen schwer. Es fühlte sich an, als würde ein Messer durch ihren Hals und ihre Lungen schneiden.
Rachel sprang aus den Laken und dachte über ihre schwindenden Möglichkeiten nach. Es würde unmöglich sein, durch die Schlafzimmertür nach draußen zu gelangen. Eine Mauer aus Flammen versperrte den Durchgang. Sie blickte zum Fenster, wo das Feuer schon die Vorhänge zu verschlingen begann. Ihr Schlafzimmer lag im zweiten Stock und ging zum Strand hinaus. Hoffentlich würde der Sand den Sturz etwas abfedern. Während sie wegen des dichten Rauches kaum noch Luft bekam, wickelte sie ihre Hände in die Laken, um sie vor dem Glas zu schützen. Im schlimmsten Fall, dachte sie sich, würde sie beim Springen ein paar Verbrennungen und einen gebrochenen Knochen davontragen. Die Alternative bestand darin, in dem brennenden Schlafzimmer zu bleiben und bei lebendigem Leib zu verbrennen.
Genau in dem Moment, als sie ihren Mut sammelte, zerbarst das Fenster und ein Regen von Glassplittern fiel um sie herum zu Boden. Ihr erster Gedanke war, dass die intensive Hitze das Fenster zum Bersten gebracht habe. Dann kletterte eine dunkle Gestalt durch das Fenster herein und griff nach ihr.
KAPITEL 24
Instinktiv wich sie zurück. »Rachel. Ich bin’s, Mack.« Eine Hand streckte sich nach ihrer aus, und in ihrem Körper machte sich Erleichterung breit. Eilig packte sie Macks Hand und er führte sie zu einer Leiter, die gegen das Haus lehnte. Während sie die Leiter hinunterstiegen, schoss eine Feuerwalze aus dem unteren Stock nach draußen und fegte die Leiter vom Haus weg. Etwa sechs Meter entfernt schlugen sie hart auf dem Boden auf, der Sand dämpfte ihren Aufprall nur notdürftig ab. Für ein paar Sekunden fühlte sich Rachel wie betäubt.
»Alles in Ordnung?« Mack beugte sich über sie, um zu sehen, ob sie verletzt war.
Sie nickte und sog die frische Luft in sich auf.
»Ganz ruhig. Nichts überstürzen«, sagte er, während er ihr den Arm rieb.
»Was um aller Welt ist nur passiert?«, fragte Rachel verwirrt. Aus einiger Entfernung hörte sie Sirenen.
»Ich weiß es nicht. Irgendetwas unten muss explodiert sein. Bleiben Sie hier, während ich die Sanitäter herhole.«
Rachel versuchte sich gerade hinzusetzen, aber sie bereute es sofort, als ihr schwindelig wurde. Sie legte sich wieder hin, schautein den mondhellen Himmel voll funkelnder Sterne und dachte darüber nach, was gerade passiert war. Das war kein Unfall gewesen. Jemand wollte ihr schaden und sie aus dem Weg räumen.
Gerade in dem Moment, als Mack zur Einfahrt lief, trafen der Krankenwagen
Weitere Kostenlose Bücher