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Verschwunden in den Flammen (German Edition)

Verschwunden in den Flammen (German Edition)

Titel: Verschwunden in den Flammen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traci Hohenstein
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Gesichtsausdruck. Sie hatte ihn nur einmal so gesehen, und damals hatte es sie zu Tode erschreckt.
    »Nein. Ich will jetzt gehen. Entweder du bringst mich nach Hause oder ich gehe zu Fuß.« Sie schlug fest mit der Hand auf den Tisch. »Es reicht!«
    Er blickte ihr direkt in die Augen, während er unter die Tischplatte griff und ein Gewehr hervorholte. Er richtete es auf ihren Bauch und sagte mit einer leisen, fast flüsternden Stimme: »Setz dich hin, habe ich gesagt. Wenn du brav bist, lasse ich dich heute in der Hütte schlafen. Ich brauche deine Mithilfe, damit das alles klappt. Wir fahren zu Millers Lake.«
    Langsam setzte sich Sam wieder auf ihren Stuhl. Sie würde sich anhören, was er zu sagen hatte. Sie würde vorgeben, dass sie kooperierte. Und dann einen Plan schmieden, wie sie diesem Wahnsinnigen entkommen konnte.

KAPITEL 27
    Santa Rosa Beach, Florida, Dienstag, 09:20 Uhr
    Mike sorgte dafür, dass Rachel in dasselbe Hotel zog, in dem auch er wohnte. Es war einer jener Hotels, deren Zimmer als Einzimmerwohnungen gestaltet waren. Rachel hatte eine Küchenzeile, ein abgetrenntes Schlafzimmer, ein Bad und einen kleinen Wohnzimmerbereich, den sie in ihr Büro umfunktionierte. Stacy bestand darauf, wieder mit ihr zusammenzuwohnen, auch wenn sie witzelte, sie müsse wohl ihren Krankenversicherungsbeitrag erhöhen. Rachel ersetzte ihre Garderobe und ihren Laptop, beides war von dem Feuer zerstört worden.
    Als Janine und Red erfahren hatten, was passiert war, boten beide sofort an, in den Norden zu kommen und ihr Gesellschaft zu leisten. Aber Rachel wollte, dass sie in Miami blieben. Ein paar neue Fälle waren hereingekommen, und es war sinnvoller, dass sie vor Ort das Geschäft steuerten.
    Sie machte sich daran, einen Becher mit starkem Kaffee zu brühen, und schaltete den neuen Computer an, um ihre Webseite und ihren Blog zu aktualisieren. Zu jener Zeit, als Mallory verschwand, hatte Rachel ihre Nächte vor dem Computer verbracht und die unterschiedlichsten Seiten vermisster Personen besucht.Sie las jede einzelne Geschichte und fragte sich, was wohl mit der jeweiligen Person passiert war. Natürlich handelten viele dieser Fälle von durchgebrannten Jugendlichen, Familienentführungen, Leuten mit Drogen- oder Alkoholproblemen und Menschen mit psychischen Problemen. Doch egal warum eine Person verschwunden war – Entführung durch ein Familienmitglied bzw. eine unbekannte Person oder Durchbrennen –, die Angehörigen durchlebten stets die gleichen Gefühle. Gefühle, die Rachel nur allzu gut kannte: das Loch in ihrem Magen, die schlaflosen Nächte, der Schmerz im Herzen, die Hilflosigkeit, das Unwissen. Es war keine schwere Entscheidung gewesen, ihr Leben der Suche nach vermissten Personen, vor allem nach Kindern, zu widmen.
    Eines hatte Rachel sofort erkannt: In den ersten Tagen nach dem Verschwinden einer Person war es unbedingt notwendig, mit einer Vermisstenanzeige an die Öffentlichkeit zu gehen. Nebenbei betrieb sie die Florida-Omni-Search-Webseite, damit andere Menschen, denen sie selbst nicht helfen konnte, ein Formular und eine Liste mit hilfreichen Hinweisen und Links herunterladen konnten.
    Rachel loggte sich in ihreWebseite ein und freute sich, als sie sah, dass Janine ein Foto von Samantha Collins und weitere Informationen auf die Homepage gestellt hatte. Sie schrieb ein kurzes Update und konzentrierte sich dann darauf, ihren Blog auf den neuesten Stand zu bringen. Momentan arbeitete sie an einer dreiteiligen Serie über Sicherheit auf Reisen in fremden Ländern, mit besonderem Augenmerk auf Teenager, die während der Semesterferien im Frühling verreisten. Auf diesem Gebiet hatte sie viel Erfahrung gesammelt, als sie den Fall eines vermissten Mädchens übernommen hatte, die während einer Reise in den Frühlingssemesterferien verschwunden war.
    Sie ging noch einmal ihre Notizen durch, öffnete das Programm, aber die Worte wollten einfach nicht wie sonst aus ihr hervorsprudeln. Ihre Gedanken waren durcheinander und drehten sich nur um Samantha Collins. Sie konnte sich nicht konzentrieren, und die Brandverletzung an ihrer Hand pochte immer noch schmerzhaft.
    Das Klopfen an der Tür sorgte für eine willkommene Ablenkung. Mike kam mit einer Tüte Donuts und einem Becher Kaffee herein. »An was arbeitest du gerade?«
    »Ich wollte einen Artikel für meinen Blog zu Ende schreiben, aber ich kann einfach nicht klar denken. Ich muss andauernd an Sam denken.«
    »Ich auch. Ihr Verschwinden hat mich

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