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Versehentlich verliebt (German Edition)

Versehentlich verliebt (German Edition)

Titel: Versehentlich verliebt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adriana Popescu
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Frau Wunsch. Aber er lächelt mich an. Okay, die Fronten sind geklärt. Wir sind beide Singles. Und beide hier. Aber was, wenn sein Flieger jetzt doch noch rausgeht? Was, wenn er jetzt nach Hause kann? Ich werde langsamer, während wir in Richtung Information gehen. Kennen Sie dieses Gefühl, sich endlich dazu überwunden zu haben, den Kerl an der Theke anzusprechen? Sie stehen auf, gewillt alles zu geben – und dann ist er schon weg oder will gerade zahlen? So fühle ich mich. Was bleibt mir dann? Wieder meinen Ex-Freund zurückzugewinnen? Das hat in den vergangenen Monaten ja wirklich zauberhaft funktioniert. Ich habe jetzt keine Chance, Lukas besser kennen zu lernen, wenn dieser verdammte Flug noch nach Hamburg geht. Vermutlich ist ihm die ganze bizarre Geschichte nicht mal bewusst. Ich erlebe hier etwas, das ich vor inzwischen vier Jahren zum letzten Mal erlebt habe. Aber wer ist dieser Lukas überhaupt? Ich kenne nicht mal seinen Nachnamen und verliere mich hier in Erinnerungen mit ihm, die ich noch nicht mal habe.
    Jetzt entscheidet sich also, ob Lukas weggeht oder bleibt. Was passiert mit meiner Liste? Auch er verlangsamt seine Schritte, je näher wir der Information kommen.
    „Würdest du Hamburg gerne mal sehen?“
    „Na ja, es steht auf der Liste direkt hinter Paris, New York, Barcelona und Los Angeles, aber vor Rom. Ist das okay?“
    „Kein schlechter Schnitt. Welche Städte hast du denn schon gesehen?“
    Die Stunde der Wahrheit.
    „Alle.“
    „Alle?“
    Nicht so ganz.
    „Ich arbeite mit Reiseführern. Es fühlt sich so an, als hätte ich schon alle gesehen.“
    „Und wo warst du schon so richtig?“
    „Berlin. London. Freiburg. Stuttgart.“
    Was für eine jämmerliche Liste. Kein Wunder, dass er er mich aus großen Augen ansieht. Wir sind inzwischen stehen geblieben.
    „Aber ...“
    „Ich weiß.“
    Egal was er sagen will, ich habe es schon gehört. Standpauken über Standpauken. Motivationsansprachen, Ermutigungen. Alles schon da gewesen. Um nicht wieder in eine solche Situation zu kommen, deute ich auf den Schalter vor uns, der gerade frei geworden ist. Nur widerwillig macht er einen Schritt nach vorne und lässt mich und den Gepäckwagen zurück.
    „Verzeihung, ich würde gerne wissen, wie es mit den Flügen nach Hamburg aussieht.“
    Die junge Frau hinter der Theke sieht uns einen kurzen Moment nachdenklich an, als würde sie es spannend machen wollen. Ich würde sie gerne erdrosseln, bevor sie den Mund aufmacht und mir mein Weihnachtsgeschenk wegnehmen kann. Ich hoffe inzwischen sogar, dass er bleiben muss, weil es schneit und schneit. Oh Bing Crosby, ich liebe dich und werde sofort eine Facebook-Seite dir zu Ehren erstellen.
    „Hamburg? Da gibt es einen Flug ... vermutlich müssen Sie umbuchen, es sind noch wenige Plätze frei.“
    Lukas sieht mich an. Ich versuche, cool zu wirken. So, als ob es mir völlig egal wäre. Als wäre in China ein Sack Reis umgefallen. Mir doch egal, ist alles total cool.
    Herr Gott, er kann jetzt nicht wegfliegen! Ich habe mir jetzt schon ein schönes Weihnachts-Fest ausgemalt. Er darf nicht fliegen! Bitte!
    „Wann geht der Flug denn?“
    „In einer Stunde. Wollen Sie beide jetzt umbuchen?“
    Sie wirft einen Blick knapp an seiner Schulter vorbei zu mir und schaut mich mit einem standardisierten Lächeln an. Glaubt sie etwa, ich wäre seine Freundin? Das wäre natürlich die Lösung. Ich fliege nach Hamburg, mit ihm und von dort dann nach Berlin. Bin ich von allen guten Geistern verlassen? Kann das denn sein? Nein. Ich schüttele also kurz den Kopf, während Lukas sein Ticket der Frau gibt und mich dann wieder ansieht. Das Lächeln sieht nicht ganz so glücklich aus.
    „Ich komme nach Hause.“
    „Ja. Wie E.T. – der hat es dann ja auch geschafft. Happy End.“
    Klingt das so bitter, wie ich mich fühle? Würde mich nicht stören, wenn es so sein sollte. Ein bisschen Tragik fehlt gerade noch in meinem Leben. Außerdem lässt E.T. den kleinen Elliott auch alleine zurück, und so ein echtes Happy End ist es auch gar nicht, weil Elliott nämlich ganz viel weint. Und ich weiß schon, wer auch weinen wird. Es wird auch nicht E.T. sein, der zu seiner Familie nach Hamburg fliegt.
    „So, bitte sehr, Ihr Ticket. Ich wünsche Ihnen einen guten Flug.“
    Flirtet diese Schnecke jetzt etwa mit Lukas? Jetzt, da sie weiß, dass ich nicht mit ihm nach Hamburg fliege und wohl nicht seine Freundin bin? Ist es nicht schlimm genug, dass sie ihn mir wegnimmt? Ich könnte

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