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Versprechen eines Sommers

Versprechen eines Sommers

Titel: Versprechen eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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besserer Vater und Mensch wurde – bittersüß, weil es auf Kosten seiner Ehe geschah.
    Die Dunkelheit brach herein, aber sie schaltete ihre Taschenlampe noch nicht an. Bald würde der Mond aufgehen, und im Moment konnte sie noch gerade genug sehen, um ans Dock von Spruce Island zu paddeln. Denn genau das war von Anfang an ihr Ziel gewesen. Connor arbeitete noch immer da draußen, und sie wollte mit ihm alleine sprechen.
    Ja, sie suchte Connor. Vielleicht war ihr Hang zu Erniedrigungen wirklich unersättlich, wie Freddy manchmal sagte. Hier war sie nun, total verwirrt wegen Jenny, aber immer noch so frustriert, nein, wütend auf Connor, dass sie kaum geradeaus sehen konnte. Und dennoch musste sie zu ihm.
    Wenn sie ihre Augen schloss, konnte sie immer noch seine Küsse und das brennende Verlangen nach ihm spüren, genau wie in der Nacht, als sie sich ihm fast an den Hals geworfen hatte. Er hatte dem sehr schnell ein Ende bereitet, aber wie ein liebeskranker Teenager hatte sie es in der Winterlodge noch einmal versucht. Doch ihr schamloses Flirten war vergebens gewesen. Nichts, aber auch gar nichts fühlt sich so erniedrigend an wie sexuelle Zurückweisung, dachte sie.
    Gab es einen besseren Ort, um das Thema ein für alle Mal zu klären, als hier auf dieser kleinen privaten Insel inmitten des Sees?
    Sie erreichte das Dock, machte das Kanu fest und stieg aus.
    „Hallo“, rief sie.
    „Ich bin hier drüben.“
    Ihr Herz setzte einen Schlag aus und klopfte danach dann umso schneller, als sie dem Klang seiner Stimme folgte.
    „Hey“, sagte sie in bewusst neutralem Ton.
    „Hey.“ Das Licht einer Laterne erhellte seinen Arbeitsplatz. Er löste eine hölzerne Schraubzwinge und trat einen Schritt zurück, um sein Werk zu betrachten. „Ich hatte niemanden erwartet.“
    „Du bist nicht zum Abendessen aufgetaucht, da habe ich gedacht, ich schaue mal nach, ob alles in Ordnung ist.“
    „Nur deswegen bist du den ganzen Weg hier raus gepaddelt?“
    „Ja.“
    „Lügnerin.“ Er wischte sich seine Hände mit einem Stofftuch ab. „Was machst du hier, Lolly?“
    Sie brachte es nicht über sich, etwas darauf zu erwidern. Außerdem war sie sich ziemlich sicher, dass er es sowieso wusste. Er schien sie jedes Mal Lolly zu nennen – nicht Olivia –, wenn er sie durchschaute. Sie überlegt, ihm zu erzählen, wie das Treffen mit Jenny Majesky gelaufen war, aber sie war noch nicht bereit, darüber zu sprechen. Sie war unter anderem hierhergekommen, um genau dieser Situation aus dem Weg zu gehen. Sie wollte nicht an ihren Vater und Jenny denken, die jetzt im Apple Tree Inn beieinandersaßen.
    Connor drängte sie nicht, sondern beschäftigte sich damit, die Schraubzwinge und sein Werkzeug wegzuräumen. Dann drückte er auf einen Schalter, und ganz viele kleine Lichter glitzerten zwischen den Dachsparren des wiederhergestellten Pavillons auf.
    Olivia drehte sich einmal langsam um die eigene Achse. Einen Moment lang vergaß sie alle ihre Sorgen und Nöte. Sie vergaß alles, bis auf die Tatsache, dass dieser Mann so viele Stunden gearbeitet hatte, um diesen Ort für ihre Großeltern wiederauferstehen zu lassen. Bei dem Gedanken schmolz auch noch das letzte bisschen Verärgerung auf Connor. „Es ist genau so, wie ich es mir vorgestellt habe.“
    „Schön, dass es dir gefällt.“ Er sah in diesem Licht unglaublich sexy aus. Ach was, das tat er in jedem Licht, musste sie zugeben.
    „Ich bin froh, dass ich dich gefunden habe“, sagte sie und wurde sofort verlegen. „Ich meine, als Bauunternehmer. Ich hatte mir Sorgen gemacht, ob das funktionieren könnte, ob wir beide gut zusammenarbeiten würden, weil … du weißt schon.“ Oh, sie plapperte schon wieder.
    Er schien ungerührt, als er ohne zu fragen zwei Dosen Bier öffnete und ihr eine reichte. „Cheers“, sagte er.
    Olivia war keine große Biertrinkerin, aber manchmal, so wie jetzt, in der heißesten Nacht des Jahres, war es genau das Richtige. Das kalte, schaumige Getränk kühlte ihre Kehle.
    Connor schaltete die Lämpchen wieder aus und nahm die Laterne in die Hand. „Komm, setzen wir uns hier rüber.“ Er leuchtete den Weg hinunter zum Ufer. „Ich würde dir ja ein Feuer machen, aber es ist auch so schon heiß genug.“
    Sie neigte ihren Kopf zur Seite und drückte die kalte Bierdose gegen ihren Hals. Sie schloss die Augen und stieß einen Seufzer aus. „Es ist so heiß, dass ich kaum geradeaus gucken kann.“
    „Ich wüsste, wie man Abhilfe schaffen kann.“
    „Hm.

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