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Verstohlene Kuesse

Titel: Verstohlene Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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weiter schwierig sein, das hübsche Gefährt wiederzufinden«, erklärte Will besänftigend. »Irgendjemand hat bestimmt gesehen, in welche Richtung es gefahren ist.«
    »Sie Idiot, wahrscheinlich hat er die Kutsche meiner Großmutter einfach stehen lassen, sobald er außer Sichtweite des Hauses war. Ich bin sicher, dass er eine Mietdroschke oder etwas ähnlich Anonymes genommen hat.«
    »Sie meinen, dass er einen schönen Wagen wie den Ihrer Großmutter einfach stehen gelassen hat?« Will starrte seinen Auftraggeber an, als wäre dieser vollends übergeschnappt. »Aber das Ding ist ein Vermögen wert.«
    »Die verdammte Kutsche könnte ihm nicht egaler sein.« Edison packte Will unsanft am Hemdkragen. »Er hatte es einzig auf Miss Greyson abgesehen. Und jetzt hat er sie, dank Ihrer verfluchten Inkompetenz, in seiner Gewalt.«
    Will glotzte ihn fragend an. »Was bedeutet Inkompetenz , Sir?«
    Edison machte kurz die Augen zu, atmete tief durch und ließ von seinem Gegenüber ab. Dann trat er einen Schritt zurück und wandte Will den Rücken zu.
    Ohne Selbstbeherrschung würde er nichts ausrichten. Seine einzige Hoffnung lag in Logik und einer klugen Strategie. Er musste anfangen zu denken wie Basil Ware. Was bedeutete, dass er denken musste, wie er als Vanzaschüler gedacht hatte.
    Er faltete den Zettel auseinander, der bei seiner Rückkehr in Victorias Haus auf ihn gewartet hatte, und las nochmals, was dort stand.
     
Stokes:
    Die beiden sind in Sicherheit, und es wird ihnen auch nichts geschehen, wenn Sie mir das Rezept geben. Anweisungen bezüglich des Orts und des Zeitpunkts der Übergabe schicke ich Ihnen in den nächsten Stunden zu.
     
    Basil war ein Vanzaschüler, erinnerte sich Edison, während er die Hand mit dem Zettel zur Faust ballte. Ein Mann, der sich so tief in die Strategie der Täuschung versenkt hatte, dass er als ehemaliges Mitglied der Vanzagarianischen Gesellschaft nicht mehr zu erkennen gewesen war. Ein Mann, der sich so tief in die Philosophie des Vanza versenkt hatte, dass er sogar glaubte, dass ein okkultes Elixier eine sensationelle Wirkung hatte.
    Basil Ware würde sich auf die Strategien verlassen. Seine gesamte Planung verliefe entsprechend dieser Richtlinien. Ihm seine Anweisungen bezüglich der Übergabe des kostbaren Rezepts zu schicken, ohne dass der Ort, an dem er sich mit seinen Geiseln versteckt hielt, bekannt wurde, wäre alles andere als einfach, dachte Edison. Aus der Ferne wäre so etwas ganz sicher niemals zu bewerkstelligen. Und auch Zeit war ein wichtiger Faktor. Nun, da das Spiel begonnen hatte, würde Ware wollen, dass alles möglichst schnell vonstatten ging. Je länger alles dauerte, umso riskanter würde es für ihn.
    Aus diesem Grund musste Ware noch irgendwo in London sein. Bestimmt verließ er sich dabei auf die Strategie des Versteckens.
    Diese Strategie besagte, dass das beste Versteck stets dort war, wo der Gegner einen aus dem einfachen Grund niemals vermutete, weil er meinte, der Ort wäre sicher und würde von ihm selber kontrolliert.
     
    »Sie sind einfach ein Narr.« Emma bedachte Ware mit einem angewiderten Blick.
    Nicht weit von Lady Exbridges Haus entfernt hatte Basil sie in eine unscheinbare Mietdroschke gesetzt. Er hatte die Vorhänge zugezogen, aber der Gestank des Flusses drang durch den dicken Stoff, so dass sich Emma sicher war, dass die Droschke Richtung Hafen rumpelte.
    »Das sollten Sie nicht sagen, meine Liebe.« Basil saß ihr gegenüber. Nachdem einer seiner Männer Emma und Victoria die Hände auf dem Rücken gefesselt hatte, hatte er seine Waffe eingesteckt. »Hätten Sie mein Angebot auf Ware Castle akzeptiert, hätten Sie einen hübschen Posten als, sagen wir, meine Assistentin, haben können. Stattdessen haben Sie sich ja lieber an diesen arroganten Stokes gehängt.«
    Plötzlich wurde Emma einiges klar. »Nicht Miranda, sondern Sie haben Chilton Crane in meinem Schlafzimmer erschossen, stimmt's?«
    »Ich habe Miranda im Auge behalten während sie Gast auf meinem Landsitz war. Als sie versuchte, eine meiner Angestellten dazu zu bewegen, Crane in jener Nacht auf Ihr Zimmer zu schicken, wurde mir klar, was sie vorhatte.«
    »Sie wollte Crane und mich zusammen überraschen.«
    »Ja, genau. Sie dachte, wenn Sie erst einmal derart kompromittiert wären, hätte sie ein leichtes Spiel, Sie dazu zu bewegen, ihr bei der Realisierung ihres Vorhabens behilflich zu sein. Aber, Miss Greyson, Sie sind eine erstaunlich willensstarke Frau. Ich war mir so

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