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Verstohlene Kuesse

Titel: Verstohlene Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Schulter gegen die Seitenwand der Kutsche stieß. »In Fällen wie diesem bevorzuge ich Brandy«, klärte er sie auf.
    »Was ist mit den Schurken, die wir gefesselt in dem Lagerhaus zurückgelassen haben?«, fragte Victoria »Außer Basil Ware sind sie alle am Leben geblieben.«
    »Früher oder später werden sie es schon schaffen, sich zu befreien.« Edisons Schwindelgefühl wurde so stark, dass er kaum noch einen klaren Gedanken zu fassen in der Lage war. »Und dann werden sie dort untertauchen woher sie gekommen sind.«
    »Wir hätten sie den Behörden übergeben sollen«, meinte Victoria.
    »Mir ist vollkommen egal, was mit ihnen passiert.« In dem Versuch, den Nebel abzuwehren, von dem sein Hirn bedroht wurde, atmete Edison tief ein. »Ware ist tot. Das ist das einzige, was zählt.«
    »Apropos Basil Ware«, mischte sich Emma in das Gespräch. »Ihre Großmutter und ich haben Ihnen jede Menge zu erzählen. Er hat uns viele Einzelheiten seines Plans verraten. Er hat den Apotheker ermordet, um Mirandas Spuren zu verwischen, aber er behauptet, dass er Miranda nicht getötet hat. Das habe ich ihm nicht geglaubt, aber weshalb sollte er in dieser Sache lügen, wenn er bereitwillig die anderen Morde zugegeben hat?«
    »Ich glaube, er hat die Wahrheit gesagt.« Edison machte die Augen zu und lehnte den Kopf gegen den Sitz. Viel länger hielte er sicher nicht mehr durch. Allmählich wurde er von einer bleiernen Müdigkeit erfasst.
    »Was willst du damit sagen, er hätte die Wahrheit gesagt?«, fragte ihn Victoria. »Weshalb hätte er nicht lügen sollen -«
    »Gütiger Himmel«, keuchte Emma. »Seht nur.«
    »Was denn?« Victoria sah sie fragend an.
    Edison rührte sich nicht.
    »Das Schiff da drüben. Das zweite von links.«
    Edison hörte, wie sie von ihrem Sitz rutschte. Ihre nächsten Worte klangen merkwürdig gedämpft, als hätte sie den Kopf aus dem Fenster gesteckt.
    »Das ist die Goldene Orchidee «, rief sie atemlos, wobei ihrer Stimme die unverhohlene Freude deutlich anzuhören war. »Ich glaube es einfach nicht. Sehen Sie es auch?«
    »Ja, ja«, kam Victorias brüske Erwiderung. »Schließlich dämmerte es bereits. Es ist also hell genug, als dass ich den Namen des Schiffes lesen kann. Die Goldene Orchidee. Was ist damit?«
    »Halten Sie auf der Stelle an«, brüllte Emma den Kutscher an. »Ich will mir das Schiff mal aus der Nähe ansehen.«
    Edison stöhnte matt. »Es ist doch nur ein Schiff, Emma. Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich gern schnellstmöglich nach Hause fahren und mir dort einen großen Brandy einschenken.«
    »Ja, natürlich. Tut mir Leid. Was habe ich nur gedacht? Harry, sagen Sie dem Kutscher, dass er zu Lady Exbridge weiterfahren soll.«
    »Kein Problem, Ma'am«, rief Harry zurück.
    »Ich kehre dann einfach nachher noch mal zurück, um mir das Schiff genauer anzusehen.« Emma zog den Kopf zurück und nahm endlich wieder Platz. »Ich wusste, dass es zurückkommen würde. Ich habe es die ganze Zeit gewusst.«
    »Weshalb in aller Welt interessieren Sie sich derart für dieses Schiff?«, fragte Victoria erstaunt.
    »Dieses Schiff«, verkündete Emma in beinahe stolzem Ton, »ist das blöde, verdammte Ding, in das ich das gesamte Geld investiert habe, das meine Schwester und ich für den Verkauf unseres Hauses in Devon bekommen hatten. Verstehen Sie denn nicht, Lady Exbridge? Die Goldene Orchidee ist sicher von ihrer Fahrt zurückgekehrt. Sie ist doch nicht auf See verloren gegangen. Und ich bin eine reiche Frau.«
    »Eine reiche Frau?«, echote Victoria wie ein Papagei.
    »Tja, vielleicht nicht so reich wie Krösus oder Sie oder Edison. Aber eins kann ich Ihnen sagen, Madam, ich werde nie wieder gezwungen sein, als Gesellschafterin zu arbeiten.« Emma sprudelte über vor Begeisterung. »Wir werden genug Geld haben, um mindestens ein Dutzend Heiratskandidaten für Daphne zu finden. Sie wird sich frei entscheiden können, welchen von ihnen sie nimmt. Sie wird die Freiheit haben, den Mann zu heiraten, den sie wirklich liebt. Und sie wird niemals als Gouvernante oder Gesellschafterin arbeiten müssen.«
    »Erstaunlich«, murmelte Victoria.
    Edison rührte sich, aber immer noch machte er die Augen nicht auf. »Ich glaube, Lady Mayfield hat dir gegenüber bereits irgendwann einmal erwähnt, dass ich selbst gehofft hatte, ich fände im Verlauf dieser Saison eine geeignete Frau.«
    »Wovon redet er?« Victorias Stimme drückte neue Sorge aus.
    »Vielleicht halluziniert er.« Emma legte die Hand

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