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Verstohlene Kuesse

Titel: Verstohlene Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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an seine Stirn. »Die Schmerzen und der Schock über die Ereignisse dieser Nacht haben offenbar die Funktionsweise seines Hirns vorübergehend beeinträchtigt.«
    »Nun da du reich und praktischerweise sowieso schon meine Verlobte bist ...« Edison machte eine Pause. Das Gefühl von Emmas Hand an seiner Stirn war wirklich angenehm, aber er bekam einfach die Augen nicht mehr auf. »... wüsste ich keinen Grund, weshalb wir nicht tatsächlich heiraten sollten«, beendete er nuschelnd seinen Satz.
    »Halluzinationen, ganz bestimmt«, flüsterte Emma erschreckt. »Es scheint ihn doch schlimmer erwischt zu haben, als ich dachte. Wenn wir nach Hause kommen, rufen wir am besten sofort einen Arzt.«
    Edison kam der Gedanke, dass sie wesentlich besorgter klang als in der Nacht, in der sie gedacht hatte, sie würde wegen Mordes an Chilton Crane gehängt.
    »Es ist sinnlos, mit einem Mann zu streiten, der Halluzinationen hat«, stellte er mit klarer Stimme fest. »Also, wirst du mich heiraten?«
    »Er hat vollkommen Recht«, mischte sich nun Victoria ein. »Streiten Sie nicht mit ihm, Emma. Man kann nie wissen, was für eine Auswirkung ein Streit auf ihn haben könnte, solange er in einem derartigen Zustand ist. Wir wollen doch nicht, dass er sich aufregt. Also sagen Sie bitte, dass Sie ihn heiraten.«
    Es gab eine angespannte Pause, die Edison wie eine Ewigkeit erschien. Nach ein paar endlosen Sekunden, in denen anscheinend nichts geschah, stieß er ein jammervolles Stöhnen aus und tastete vorsichtig an seinem bandagierten Brustkorb herum.
    »Also gut«, antwortete Emma schnell. »Ich werde Sie heiraten.«
    »Danke, meine Liebe. Ich fühle mich zutiefst geehrt.« Endlich versank er langsam, aber sicher in einer gnädigen, alles einhüllenden Dunkelheit.
    Doch die gedämpften Stimmen der beiden Frauen folgten ihm.
    »Ich bezweifle, dass er sich in ein paar Stunden noch an irgendetwas erinnern wird«, meinte Emma überzeugt.
    »Ich an Ihrer Stelle wäre mir da nicht so sicher«, widersprach Victoria.
    »Trotzdem, Madam, bitte geben Sie mir Ihr Wort, dass Sie ihn nicht daran erinnern werden, dass er mir heute Nacht ernsthaft vorgeschlagen hat, ihn zu heiraten.«
    »Und warum bitte soll ich das nicht tun?«
    »Weil er sich dann vielleicht verpflichtet fühlt, es tatsächlich zu tun.« Emmas Stimme drückte eine seltsame Verzweiflung aus. »Und ich möchte ganz sicher nicht, dass er mich aus einem falsch verstandenen Ehrgefühl heraus zu seiner Gattin macht.«
    »Es ist höchste Zeit, dass er endlich heiratet«, verkündete Victoria mit einem geradezu bewundernswerten Sinn fürs Praktische. »Und ich denke, Miss Greyson, Sie wären durchaus die Richtige für ihn.«
    »Versprechen Sie mir, dass Sie nichts Derartiges zu ihm sagen werden, Lady Exbridge«, wiederholte Emma ihr Ansinnen.
    »Also gut«, sagte Victoria in begütigendem Ton. »Ich werde nichts sagen. Aber ich glaube nicht, dass das irgendetwas an der Situation ändern wird.«
    »Unsinn. Wenn er wieder zu sich kommt, erinnert er sich bestimmt nicht mehr daran.«
    Und ob, dachte Edison, ehe er endgültig in Ohnmacht fiel.
    »Ich frage mich nur, warum er, als ich das verfluchte Schiff erwähnt habe, plötzlich Halluzinationen bekommen hat«, sagte Emma nachdenklich.
    »Ich nehme an, das hat etwas mit der Tatsache zu tun, dass er der Eigentümer des verfluchten Schiffes ist«, antwortete Victoria.
     
    Er wachte schlagartig wieder auf, als Emma ihm Brandy auf die offene Wunde goss.
    »Um Gottes willen, vergeude bloß nicht alles für das verdammte Einschussloch.« Er streckte die Hand nach dem Schwenker aus. »Gib mir lieber was davon zu trinken«, japste er.
    Emma gestattete ihm einen Schluck, ehe sie das Glas wieder zurückzog und befahl: »Jetzt schlafen Sie besser weiter, Edison.«
    Er sank in die Kissen zurück und legte einen Arm über seine Augen. »Weißt du, ich weiß noch genau, was ich gesagt habe.«
    »Sie halluzinieren sicher immer noch.« Sie wickelte die Bandage wieder fest um seine Rippen. »Sie haben noch etwas erhöhte Temperatur, aber die Wunde ist sauber, und ich denke, dass sie gut verheilen wird. Und jetzt schlafen Sie einfach wieder ein.«
    »Für den Fall, dass ich tatsächlich noch nicht ganz wieder bei Sinnen bin, versprich mir bitte, dass du noch hier sein wirst, wenn ich wieder aufwache.«
    »Ich werde da sein.« Sie blinzelte die hinter ihren Augen aufsteigenden wehmütigen Tränen fort, als er nach ihren Fingern tastete. Nach kurzem Zögern

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