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Verstohlene Kuesse

Titel: Verstohlene Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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kenne ich mich sehr gut aus, auch wenn ich für gewöhnlich statt eines Hockers einen Bettwärmer nehme.«
    Sie hastete durch den Raum, wobei ihre weichen Wildlederpantoffeln kaum ein Geräusch auf dem schweren Holzboden verursachten, postierte sich unmittelbar hinter der Tür, atmete tief ein und schwang den Hocker kampfbereit über ihren Kopf.
    Die Tür wurde aufgerissen, und das Licht einer Kerze fiel in den Raum.
    Victoria sprach in einem Ton, als hätte sie es mit einem unzuverlässigen Dienstmädchen zu tun. »Wurde auch Zeit, dass Sie endlich auftauchen. Ich nehme an, Sie haben etwas zu Essen mitgebracht. Wir haben seit Stunden nichts mehr zu essen und zu trinken gehabt.«
    »Freun Sie sich, dass Sie überhaupt noch am Leben sin'.« Der Mann betrat den Raum und hielt die Kerze hoch. »Wo zum Teufel is' die andere?«
    Emma ließ den Hocker mit aller Kraft auf seinen Schädel krachen, so dass er wortlos auf den Boden sackte. Die Kerze flog ihm aus der Hand und rollte in den Staub.
    »Emma, die Kerze.« Victoria machte einen Satz nach vorn. »Ich habe sie.« Emma hob sie auf und pustete sie hastig aus. »Wir müssen uns beeilen. Sicher kommt gleich jemand, um zu sehen, wo der Schurke bleibt.«
    »Ja.« Victoria hatte bereits eins der Seile gepackt und zum Fenster gezerrt. »Aber ich weiß nicht, ob ich es schaffe, an dem Ding herunterzuklettern«, stellte sie schaudernd fest. »Wir machen ein paar Knoten rein. Unsere Hände sind durch unsere Handschuhe geschützt. Wir sind nur ein Stockwerk über dem Boden, Victoria. Wir werden es ganz sicher schaffen. Ich klettere zuerst, dann kann ich Sie, falls Sie abrutschen, sicher auffangen.«
    »In Ordnung.« Victoria riss das Fenster auf und warf ein Ende des Seils hinaus. »Versuchen wir es wenigstens. Unten scheint niemand zu sein. Ich nehme an, dass das ein gutes Zeichen ist.«
    »Ein sehr gutes Zeichen sogar«, pflichtete ihr Emma eilig bei. »Ich hatte schon Angst, Ware hätte vielleicht auch draußen einen Posten aufgestellt.«
    Sie machte zwei dicke Knoten in das Seil und schlang das Ende um ein dickes Fass.
    Als sie fertig war, raffte sie ihre Röcke, schwang eins ihrer Beine über den Fenstersims, packte das Seil mit beiden Händen und machte sich für den Abstieg in die dunkle Gasse bereit. Seltsam, der Boden erschien ihr plötzlich ungemein entfernt.
    »Seien Sie vorsichtig, meine Liebe«, flüsterte Victoria ihr zu.
    »Ja«, sagte Edison ruhig von irgendwo über Emmas Kopf. »Sei vorsichtig. Ich habe mir nicht all die Mühe gemacht, damit du dir an diesem Punkt des Spiels noch einen Knöchel brichst.«
    Beinahe hätte Emma vor Überraschung aufgeschrien. Sie hob abrupt den Kopf, doch über ihr war außer dem nächtlichen Himmel nichts zu sehen. Dann jedoch erkannte sie einen Schatten über ihr.
    »Mein Gott. Edison !«
    »Pst. Klettere am besten wieder rein. Wir sollten es uns nicht schwerer machen als unbedingt notwendig.«
    »Ja, natürlich.«
    Emma kletterte keuchend wieder in das Zimmer und drehte sich nach ihrem Arbeitgeber um. Hätte sie nicht genau gewusst, dass er in ihrer Nähe war, dann hätte sie ihn nicht entdeckt.
    In seinen schwarzen Kleidern verschmolz er mit der Dunkelheit der Nacht. Das Seil, an dem er sich vom Dach herabgelassen hatte, baumelte hinter der Fensteröffnung in der Luft.
    Wie aus dem Boden gewachsen stand er nun vor ihr, und Emma schlang ihm ihre Arme um den Hals. »Höchste Zeit, dass Sie auftauchen, Sir.«
    »Tut mir Leid, dass ich so spät komme. Schneller ging es nicht.« Er zog sie kurz an seine Brust.
    Victoria musterte ihn verwundert. »Wie hast du uns gefunden, Edison?«
    »Das ist eine lange Geschichte. Vielleicht genügt es zu sagen, dass einer der weniger praktischen Aspekte des Vanza der ist, dass man, wenn man die Strategien studiert und anschließend den Zirkel verlassen hat, im Allgemeinen die Vorgehensweise eines anderen Schülers dieser Kunst genau vorhersehen kann. Ware nahm an, dass ich zu dem Schluss kommen würde, dass dies die letzte Gegend wäre, in der er sich jemals verstecken würde, und genau deshalb hat er sie ausgesucht.«
    Emma runzelte die Stirn. »Ich hätte gedacht, dass Ware die Möglichkeit in Betracht ziehen würde, dass Sie seine Strategie durchschauen.«
    »Um sicherzugehen«, erklärte Edison, »habe ich herumerzählen lassen, dass ich bereit wäre, eine Menge dafür auf den Tisch zu legen, dass mir jemand sein Versteck oder das Versteck seiner Helfer verrät. In diesem Teil der Stadt

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