Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Verstohlene Kuesse

Titel: Verstohlene Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
Vom Netzwerk:
hätte Ihre Stimme gehört. Sie wollen sicher Emma abholen, stimmt's ?«
    »Genau.« Auch Lady Mayfield bedachte er mit einem bösen Blick. »Was soll das heißen, sie wäre aus dem Haus gegangen, um ein wenig spazieren zu gehen?«
    »Genau das, was es heißt. Ihre Zofe hat mir erklärt, dass sie in den Park auf der gegenüberliegenden Straßenseite gegangen ist.«
    »Ich bin gerade durch den Park gekommen, aber Emma habe ich dort nirgendwo gesehen.«
    Letty zuckte mit den Schultern. »Vielleicht ist sie ein bisschen weiter gegangen«, schlug sie gleichmütig vor.
    In Edison wallte Unbehagen auf. »Sie haben gesagt, ihre Zofe hätte gesagt, dass sie spazieren gegangen ist. Wollen Sie damit etwa sagen, dass das Mädchen nicht mitgegangen ist?«
    »Offensichtlich wollte Emma eine Zeit lang alleine sein.« Letty kam die Treppe heruntergeschwebt. »Ich glaube, dass sie von all der Aufregung über die Verlobung regelrecht überwältigt ist. Wissen Sie, sie ist dieses Leben einfach noch nicht gewöhnt.«
    Sicher bräuchte es mehr, um Emma zu überwältigen. Aber es wäre durchaus möglich, dass sie für den Augenblick genug von den Anforderungen ihres neuen Postens hatte und sich einfach den Nachmittag frei genommen hatte, dachte Edison. Trotzdem, er hatte ihr eine Nachricht mit der genauen Anweisung geschickt, um fünf Uhr fertig zu sein.
    Es war erst wenige Minuten nach der von ihm bestimmten Zeit, erkannte er mit einem Blick auf die Standuhr im Foyer. Vielleicht reagierte er ja über? Einige Frauen ließen ihre Verehrer häufig absichtlich etwas warten. Das, was ihn am meisten störte, war die Tatsache, dass niemand wusste, wo genau sie war.
    Zum ersten Mal kam ihm der Gedanken, dass Emma Greyson beinahe eine Fremde für ihn war. Vielleicht hatte sie ja Freunde in der Stadt?
    Oder einen Liebhaber.
    Was, wenn Emma allein fortgegangen war, um heimlich einen Mann zu treffen? Der Gedanke traf ihn wie ein Hieb. Doch selbst wenn es so wäre, was ginge ihn das an? Schließlich sah sie ihn nicht als ihren Verlobten, sondern als ihren Arbeitgeber an. Was er schließlich auch tatsächlich war.
    »Verdammt«, entfuhr es ihm. »So weit kann sie ja wohl nicht gegangen sein. Ich werde losgehen und gucken, wo sie steckt.«
    »Aber wo wollen Sie -« Letty brach ab, als sich plötzlich die Haustür öffnete. »Da ist sie ja.«
    Emma kam herein und blieb, als sie die kleine in der Eingangshalle versammelte Gruppe erblickte, schlagartig stehen.
    »Oje«, murmelte sie in etwas zu unschuldigem Ton. »Komme ich etwa zu spät?«
    »Allerdings«, antwortete Edison erbost. »Wo zum Teufel haben Sie gesteckt?« Als er Lettys hochgezogene Brauen sah, bedauerte er seinen Ton. Frisch verlobte Männer sprachen nicht derart streng mit ihren Angebeteten, erinnerte er sich, so dass er sich verlegen räusperte. »Ich war ein wenig besorgt.«
    »Ich habe einen Spaziergang gemacht«, sagte sie in leichtem Ton, während sie in Richtung Treppe strebte. »Ich fürchte, ich bin ein bisschen weiter gegangen als geplant. Aber keine Sorge, in ein paar Minuten bin ich fertig, und dann kann es losgehen, Sir.«
    Edison unterzog sie, während sie die Stufen hinauf eilte, einer kritischen Musterung. Ihre Wangen waren leicht gerötet, vielleicht von der frischen Luft. Außerdem hatte sie ganz sicher auf dem Rückweg zu Lettys Haus ihre Schritte beschleunigt, da sie gewusst hatte, wie spät es bereits war.
    Dieselbe Röte in den Wangen könnte jedoch auch von der Liebkosung durch einen Mann herrühren, dachte er. Sie hatte ebenso erhitzt gewirkt, nachdem er selbst sie geküsst hatte.
    Ihre wildledernen Stiefel waren mit roten Schlammflecken bedeckt. Die Wege im Park jedoch waren mit Kies bestreut.
    Wo auch immer sie gewesen war, auf keinen Fall dort, wo sie behauptete.

13. Kapitel
     
    »Lady Mayfield hatte Recht.« Edison bedachte Emma mit einem kühlen, doch durchaus zufriedenen Blick, als sie später am Abend neben ihm die Tanzfläche betrat. »Sie sind wirklich eine Sensation.«
    »Lassen Sie sich nicht täuschen, Sir. Die Leute sind einzig aufgrund der Umstände unserer Verlobung augenblicklich von mir fasziniert. Die meisten der Gäste von Lady Ames halten mich für eine Mörderin, und sie verstehen absolut nicht, weshalb Sie mich vor dem Galgen bewahrt haben.«
    Edison wirkte vollkommen ungerührt. »Zumindest haben sie auf diese Weise etwas zu reden, während wir in aller Ruhe mit unseren Nachforschungen fortfahren.«
    Wer hätte gedacht, dass sie einmal die

Weitere Kostenlose Bücher