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Verstohlene Kuesse

Titel: Verstohlene Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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aus, als bräuchten Sie statt des Kaffees eher einen Brandy, Edison.«
    »Da haben Sie ganz sicher Recht.« Edison hob seine Tasse an den Mund. »Ich komme gerade von einem Besuch bei meiner Großmutter.«
    »Ah, das erklärt natürlich alles. Ich nehme an, sie wollte alles über Ihre kürzlich erfolgte Verlobung hören. Was nur natürlich ist.«
    »An Lady Exbridge ist nichts natürlich.« Edison stellte seine Tasse ab. »Aber das ist ja nichts Neues, sodass wir uns problemlos dem Grund zuwenden können, aus dem Sie heute Nachmittag von mir hierher gebeten worden sind.«
    Ignatius presste seine klauenähnlichen Finger gegeneinander und hob den Kopf. »Falls Sie auf Informationen über Lady Ames hoffen, fürchte ich, dass ich Sie enttäuschen muss. Ich hatte ebenso wenig Glück wie Sie. Die Frau scheint wie Athene aus dem Kopf des Zeus ganz plötzlich aufgetaucht zu sein, mit genügend Geld und in den passenden Kleidern für die Saison.«
    »Ihre Finanzen sind ein Mysterium«, gestand Edison dem Freund. »Ich habe nichts darüber in Erfahrung bringen können, woher sie ihre Einkünfte bezieht. Aber meine Assistentin ist zufällig auf ein paar Informationen gestoßen, die ein wenig Licht in Lady Ames' rätselhafte Vergangenheit bringen.«
    »Darüber würde ich gerne Genaueres hören«
    Edison lehnte sich in seinem Sessel zurück, streckte die Beine aus und betrachtete nachdenklich das Spiel der Flammen im Kamin. »Wir haben Grund zu der Annahme, dass Lady Ames früher einmal unter dem Namen Fanny Clifton auf der Bühne gestanden hat.«
    »Sie ist eine ehemalige Schauspielerin? Das würde einiges erklären.« Ignatius dachte kurz nach, schüttelte dann jedoch den Kopf. »Ich habe jahrelang regelmäßig die Londoner Theater besucht. In der Tat ist das Theater, wie Sie wissen, eine Leidenschaft von mir.«
    Edison lächelte. »Mir ist durchaus bewusst, dass Sie ein Freund der schönen Künste sind.«
    »Ah, ja. Wäre ich unter anderen Umständen auf die Welt gekommen, hätte ich mich sicher ebenfalls gern als Schauspieler versucht.« Ignatius stieß einen Seufzer aus. »Aber dann hätte ich niemals Vanzagara und die Philosophie von Vanza entdeckt, die mir so viel Freude und Befriedigung hat zuteil werden lassen. Auf alle Fälle kann ich Ihnen versichern, dass mir der Name Fanny Clifton im Zusammenhang mit den Londoner Theatern nie zu Ohren gekommen ist.«
    »Höchstwahrscheinlich deshalb, weil sie es nie weiter als bis zur Mitgliedschaft in einer kleinen Wanderbühne gebracht hat, die überwiegend im Norden aufgetreten ist. Außerdem könnte es möglich sein, dass sie die Bühne bereits nach kurzer Zeit wieder verlassen hat.«
    »Ich verstehe.« Ignatius nickte wie ein kleiner Vogel mit dem Kopf. »Das würde erklären, weshalb ihr Name mir nichts sagt. Sehr interessant. Auf alle Fälle zeigt es uns eine neue Richtung für unsere Nachforschungen auf.«
    »Wenn wir eine Verbindung nach Italien und zu Farrell Blue entdecken könnten, hätten wir zumindest eine Vorstellung davon, wie sie in den Besitz des Rezepts gelangt sein könnte. Aber es gibt noch etwas anderes, worüber ich mit Ihnen sprechen wollte.«
    »Und das wäre?«
    Edison sah sein Gegenüber an. »Letzte Nacht hatte ich eine Begegnung mit einem Vanza-Schüler. Er war ziemlich gut. Und ich denke, ziemlich jung.«
    Ignatius zog abrupt die Brauen hoch. »Wollen Sie damit sagen, dass Sie von einem Vanza-Schüler angegriffen worden sind?«
    »Genau.«
    »Mitten hier in London?« Ignatius wirkte ehrlich verblüfft. »Das ist erstaunlich. Sehr erstaunlich. Und ich würde beinahe sagen, unmöglich. Ich bin der einzige Großmeister, den es augenblicklich hier in London gibt. Und wie Sie sehr wohl wissen, unterrichte ich schon seit Jahren keine neuen Schüler mehr.«
    »Dann darf ich aus Ihren Worten also schließen, dass er mich nicht in Ihrem Auftrag angegriffen hat?«
    Ignatius schnaubte geradezu verächtlich auf. »Ganz bestimmt nicht. Was zum Teufel hat Sie dazu bewogen, so etwas auch nur in Betracht zu ziehen?«
    Edison sah ihn mit einem leisen Lächeln an. »Die Tatsache, dass Sie, wie Sie eben selbst gesagt haben, der einzige Großmeister in London sind. Ich habe lediglich versucht, sämtliche Möglichkeiten auszuschließen. Mir kam der Gedanke, Sie hätten vielleicht jemanden auf die Beobachtung von Lady Ames' Stadthaus angesetzt und er hätte vielleicht nicht gewusst, dass ich ebenfalls in Ihrem Auftrag tätig bin.«
    »Hätte ich das getan, hätte ich Sie auf

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