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Verstohlene Kuesse

Titel: Verstohlene Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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das Haus betrachteten.
    Die Stille, die es ausstrahlte, hatte tatsächlich etwas Bedrohliches. Emma merkte, dass sie, obgleich sie darauf bestanden hatte, ihn zu begleiten, nicht erpicht auf das Betreten des Gebäudes war.
    »Warten Sie hier«, flüsterte Edison.
    Sie wartete im Schatten einer Hecke und beobachtete, wie er die Hintertreppe in Richtung der Küchentür erklomm und die Hand auf den Knauf legte.
    Sie ging problemlos auf. Edison drehte sich kurz um und sah sie an. Sie wusste, er würde hineingehen, atmete tief ein und lief eilig zu ihm hinauf.
    Die bedrohliche Stille im Garten war nichts im Vergleich zu dem, was sie im Inneren des Hauses erwartete. Obgleich niemand in der Küche war, machte sie den Eindruck, als sollten jeden Augenblick die Vorbereitungen zu einem großen Essen losgehen. Die Arbeitsbänke waren frisch geschrubbt, in einem Korb lag frisches Gemüse und wartete darauf, für das Abendessen geputzt zu werden, und in einer Pfanne waren frisch gerupfte, gewaschene Tauben aufgetürmt.
    »Sieht nicht so aus, als hätte sie es sich plötzlich in den Kopf gesetzt, ihr Haus zu schließen und zu verreisen« meinte Edison.
    »Nein.«
    Emma folgte ihm durch die Küche in den hinteren Flur. Sofort wusste sie, wo sie sich befand. Dies war die Stelle, an der sie an jenem Abend gestanden und beobachtet hatte, wie Swan über die Hintertreppe geschlichen war. Sie hob den Kopf und blickte in Richtung des Eingangs zur Bibliothek.
    Ein kalter Schauder rann ihr den Rücken hinab und immer noch starrte sie reglos auf die Tür.
    »Edison, die Bibliothek.«
    Er bedachte sie mit einem eigenartigen Blick, durchquerte jedoch gleichzeitig wortlos den Flur und drehte den Knauf.
    Emma hielt den Atem an, als sie das Durcheinander in dem Zimmer sah. Irgendjemand hatte alles auf den Kopf gestellt. Aber nicht das war es, weshalb sie plötzlich kaum noch Luft bekam.
    Es war der unverkennbare Geruch des Todes, der ihr mit einem Mal entgegenschlug.
    Sie taumelte zurück, zog instinktiv ein Taschentuch aus ihrem Retikül und hielt es sich vorsichtshalber vor den Mund. Während sie möglichst flach durch den dünnen Stoff atmete, starrte sie entgeistert auf die auf dem Teppich liegende Gestalt.
    »Oh, mein Gott, Edison, ist das ...?«
    »Miranda. Ja.« Edison betrat den Raum und blieb neben der Leiche stehen. »Sie wurde erschossen.«
    Wenn auch widerwillig, trat Emma neben ihn. Sie konnte einfach nicht den Blick von dem grässlichen roten Fleck abwenden, der das Oberteil von Mirandas Nachmittagskleid verunzierte.
    »Wie konnte so etwas passieren? In ihrem eigenen Haus? Die Bediensteten hätten einen Schuss doch sicherlich gehört? Wo sind sie übrigens? Warum hat niemand die Behörden alarmiert?«
    »Vielleicht hat sie das Personal ja fortgeschickt, bevor ihr Mörder kam.« Edison trat an einen kleinen Tisch und blickte auf die auf dem Boden verstreuten Gegenstände. »Aber es scheint, als ob sie tatsächlich auf Sie gewartet hätte«, stellte er anschließend fest.
    Emma wandte sich von Mirandas Leiche ab und blickte stattdessen ebenfalls auf das, was neben Edisons auf Hochglanz polierten Stiefeln vor dem kleinen Tischchen lag. Eine Schale mit Kräutern, eine Teekanne, eine einzelne Tasse und ein Kartenspiel.
    »Ganz offensichtlich hatte sie die Absicht, mich einem weiteren Test zu unterziehen.« Emma sah ihren Arbeitgeber an. »Aber weshalb hätte sie das tun sollen? Sie war bereits überzeugt davon, dass ich die geeignete Kandidatin bin.«
    »Ja, aber falls sie die Absicht hatte, Sie zu überreden, sich mit ihr zusammenzutun, dann hätte sie auch Sie davon überzeugen müssen, dass Sie unter dem Einfluss des Elixiers tatsächlich in Bezug auf Spielkarten so etwas wie eine Hellseherin sind.«
    »Ich nehme an, das erklärt, weshalb sie ihrem Personal den Nachmittag über frei gegeben hat. Falls sie die Absicht hatte, mir die Wirkung ihres Elixiers zu demonstrieren und mir die Einzelheiten ihres Planes zu erläutern, dann dachte sie wahrscheinlich, wir wären besser völlig ungestört.«
    Edison sah sich in dem allgemeinen Durcheinander um. Die wenigen Bücher, mit denen Miranda die Regale geschmückt hatte, lagen auf dem Fußboden. Der Teppich war mit Papieren übersät. Der Globus war von seinem Ständer gefallen, und die Schubladen des Schreibtischs standen sperrangelweit auf.
    »Es könnte einfach jemand eingebrochen sein«, stellte er fest. »Sie klingen nicht allzu überzeugt.«
    »Das bin ich auch nicht.« Er trat an den

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