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Verstohlene Kuesse

Titel: Verstohlene Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Schreibtisch und blickte in die Schubladen. »Ich denke, unter den gegebenen Umständen müssen wir annehmen, dass, wer auch immer das hier getan hat, auf der Suche nach dem Rezept des Elixiers aus dem Buch der Geheimnisse war.«
    »Glauben Sie, dass er es gefunden hat?«
    »Das ist unmöglich zu sagen.« Edison sah sich noch einmal in dem Zimmer um. »Aber es könnte durchaus sein, dass er fündig geworden ist, denn offensichtlich ist er zu dem Schluss gekommen, dass er Miranda nicht länger braucht.«
    »Großer Gott, Edison. Was sollen wir jetzt bloß tun?«
    »Das Offensichtliche. Wir sollten zusehen, dass wir von hier verschwinden. Und zwar möglichst umgehend.« Er packte sie am Handgelenk.
    Sie sah ihn voller Unbehagen an. »Edison?«
    »Das Letzte, was wir im Augenblick gebrauchen können, ist, dass man Sie auch nur ansatzweise mit einem zweiten Mord in Verbindung bringt.«
    Emmas Magen zog sich zu einem Knoten zusammen. »Aber wie sollte das geschehen?«
    »Ich weiß es nicht, und ich möchte es auch gar nicht erst herausfinden.« Er zerrte sie zurück in den hinteren Flur. »Wir müssen hier weg, ehe einer von Mirandas Angestellten auf der Bildfläche erscheint.«
    »Da haben Sie ganz sicher Recht.«
    »Aus Ihrem Mund klingt dieser Satz beinahe wie ein Kompliment.«
    Sie verließen das Haus auf demselben Weg, auf dem sie es betreten hatten, und Emma merkte erst, wie angespannt sie war, als sie schließlich wieder in der menschenleeren Gasse standen. Ein Gefühl des Schwindels wallte in ihr auf.
    »Ist alles in Ordnung?« Edison bedachte sie mit einem scharfen Blick. »Sie sind ein bisschen blass.«
    »Natürlich ist alles in Ordnung. Schließlich ist es nicht so, als hätte ich zuvor nie etwas mit Mord zu tun gehabt. Dies ist meine zweite Leiche in weniger als vierzehn Tagen.« Emma atmete tief ein. »Wenn es in diesem Tempo weitergeht, habe ich mich sicher bald daran gewöhnt.«
    »Das ist natürlich gut. Ich hingegen sollte mir vielleicht angewöhnen, immer ein Fläschchen Riechsalz mitzuführen, wenn ich mit Ihnen irgendwohin gehe.«
    Sie hasteten die Gasse hinauf, bogen in die Straße ein, und Emma sah, dass die Droschke immer noch an der Ecke auf sie wartete. Der Kutscher saß friedlich schnarchend zusammengesunken auf seinem Sitz, und auch die Pferde waren eingenickt.
    Edison klopfte gegen die Droschkenwand. »Wachen Sie auf, Mann. Ihre Kundschaft ist zurück. Bitte fahren Sie auf der Stelle los.«
    Der Kutscher fuhr erschrocken hoch und krächzte: »Sehr wohl, Sir«, ehe er seufzend nach den Zügeln griff. »Typisch«, murmelte er den Pferden zu. »Diese Leute wissen einfach nicht, was sie woll'n. Erst sagen Sie einem, dass man warten soll, und wenn man gemütlich eingeschlafen ist, machen sie einen wieder wach und erzählen einem, sie müssten dringend irgendwo anders hin.«
    Edison riss die Tür auf, bugsierte Emma unsanft auf ihren Sitz, stieg hinter ihr ein, zog die Tür ins Schloss und schloss die Vorhänge.
    »Wer in aller Welt hätte ein Interesse daran haben sollen, Miranda umzubringen?« Emma kauerte sich fröstelnd in ihren Sitz.
    »Ich persönlich habe nicht den geringsten Zweifel daran, dass es eine ganze Menge Leute, unter anderem einige eifersüchtige Ehefrauen gab, die sie mit dem größten Vergnügen um die Ecke gebracht hätten.« Edison lehnte sich zurück und blickte Emma an. »Aber in diesem Fall sollten wir wohl besser annehmen, dass, wer auch immer sie getötet hat, in die unselige Geschichte von dem verschwundenen Buch und dem Rezept verstrickt ist«, schloss er seine Überlegungen.
    »Ja.« Emma massierte sich die Schläfen. »Aber, Edison, Sie haben auch Eifersucht als mögliches Motiv erwähnt.«
    »Was ist damit? Ich glaube nicht, dass es in diesem Fall eine wahrscheinliche Erklärung ist.«
    »Sie vergessen, dass es tatsächlich jemanden gibt, der guten Grund gehabt hätte, auf Mirandas zahlreiche Liebhaber eifersüchtig zu sein.«
    Es folgte eine kurze Pause.
    »Tatsächlich«, beendete Edison schließlich leise ihren Gedankengang. »Vielleicht wäre es das Beste, wenn wir Swan finden würden, ehe die Behörden auf dieselbe Idee kommen. Ich hätte noch ein paar Fragen an ihn.«
    »Weshalb meinen Sie, dass er sie beantworten wird?«
    Edison setzte sein rätselhaftes Lächeln auf. »Ich werde ihm einen Handel vorschlagen. Im Austausch für Informationen über Mirandas Vergangenheit werde ich ihm helfen, vor den Behörden zu flüchten, sollten Sie ihn wegen Mordes verhaften

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