Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verstoßen: Thriller (German Edition)

Verstoßen: Thriller (German Edition)

Titel: Verstoßen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Esther Verhoef , Berry Escober
Vom Netzwerk:
eines neuen Labors brauchte er erst wieder Geld. Geld, Arbeitskräfte und Zeit.
    Er konnte wieder ganz von vorn anfangen.
    Und schließlich war da noch diese andere Sache, die ungefähr zur gleichen Zeit wieder akut geworden war. Als hätte der Teufel seine Hände im Spiel. Ein altes Problem, das plötzlich eine ganz neue Relevanz bekommen hatte. Das dringend geworden war.
    Jeanny würde die Geschichte ihrer Tochter erzählen. Das stand hundertprozentig fest. Wenn jetzt ans Licht kam, was sie
vor zwanzig Jahren so sorgfältig verscharrt hatten, dann war endgültig Schluss. Mit allem.
    Aber so weit würde es nicht kommen.
    Er ging ins Internet und rief die Hotmail-Seite auf. Gab seine E-Mail-Adresse und sein Passwort ein.
    Eine Mail von Miguel im Posteingang. Von heute, vor nicht mal einer halben Stunde verschickt. Von einem Internetcafé aus, zwei kurze Zeilen.
    Er las sie einmal, dann noch einmal. Merkte, wie er allmählich wütend wurde.
    Jetzt das.
    Nach den katastrophalen Fehlschlägen in Frankreich und Den Bosch war der Tacofresser anscheinend übervorsichtig geworden. Jeanny wohnte am Rand von einem Nationalpark. Internetcafés gab es da nicht. Wenn Miguel ihm also eine Mail schicken konnte, war er offenbar nicht mal in der Nähe von Jeanny und Susan Staal. Wo er gefälligst zu sein hatte, zum Teufel noch mal!
    Er beugte sich über die Tastatur, tippte wütend eine Weisung und klickte auf Senden. Dann löschte er die erhaltene Nachricht, leerte die Chronik und schloss das Browser-Fenster.
    Heute Abend würde Miguel die Nachricht lesen. Dann war hoffentlich alles schon vorbei.

45
    »Das wird ein Problem.«
    Maier musste den Kopf fast in den Nacken legen, um seinem Gegenüber ins Gesicht sehen zu können. Eric Benders, sein Privatpilot, war ein Hüne von Mensch. Kahlrasierter Kopf und eindringliche, tiefliegende graue Augen mit schweren Lidern. An der einen Hand trug er einen Siegelring.
    Maier zog eine Augenbraue hoch. »Ein Problem?«
    » Du weißt verdammt gut, was ich meine«, antwortete Benders. Deutete mit zwei Fingern vage in Richtung der Terrasse vor dem Vereinsheim des Aeroklubs. »Bevor du eine Kiste auch nur angucken darfst, musst du erst mal an dem Typen vorbei, der da steht.« Er zuckte mit den Schultern, was aussah wie ein kleiner Erdrutsch. »Aber du musst es selbst wissen. Es ist ganz deine Party.«
    Maier sah in die angedeutete Richtung. Ein Mann mit schmierigem Seitenscheitel, der eine dunkelblaue Militärpolizeiuniform trug, war ins Gespräch mit einem Kollegen vertieft. Am Gürtel trug er ein Gerät. Einen tragbaren Metalldetektor.
    »Der lässt sich nicht irgendwie umgehen?«
    Der Pilot schüttelte den Kopf. Dann hielt er ihn schief, steckte sich mit seinem Zippo eine Zigarette an und klappte das Messing-Feuerzeug schwungvoll zu. »Nicht, wenn ich fliege. Die behalten mich hier im Blick, verstehst du, genauso wie meine Ladung. Drüben in Wales übrigens auch.«
    »Kann ich mir was drunter vorstellen«, sagte Maier nachdenklich.
    So viel zu seinem Plan.
    »Ich muss noch schnell was aus dem Wagen holen«, fügte er hinzu.
    »Klar«, meinte Benders. Er verzog den Mund zu einer Art von Lächeln, sodass einer seiner Mundwinkel leicht nach oben deutete. Es machte ihn nicht gerade sympathischer.
    Leise vor sich hin fluchend, verließ Maier das Vereinsheim und ging zum Parkplatz zurück. Öffnete den Kofferraum des Carrera, sah sich noch einmal um, zog die Glock aus dem Hosenbund und legte sie zurück. Öffnete seinen Rucksack, nahm alles heraus, was einen Zollbeamten oder Militärpolizisten aus der Ruhe bringen könnte, schmiss das Zeug auf die Glock und knallte wütend den Kofferraum zu.
    Keine Schusswaffe, kein Messer, und dann auch noch einen Piloten, der nicht anpassungsfähig und käuflich, sondern eine Art arischer King Kong war – und vermutlich vorbestraft.
    Großartig.
    Er drehte sich um und kehrte zu dem Gebäude zurück. Der Fliegerklub lag auf dem Flughafen Eindhoven zwischen dem Gelände der Luftwaffe und den Terminals. Hinter dem Klubheim aus Holz ragte eine weiße Halle mit Spundwandprofil auf. Kleine Propellerflugzeuge rollten über die Startbahn. In der Ferne, hinter hohen Abzäunungen, stand eine Passagiermaschine mit Riesenturbinen im Probelauf.
    Die Luft flimmerte vor Hitze.
    Benders fing ihn beim Eingang ab. »Hier entlang.«
    In der Halle kam der Militärpolizist auf sie zu, auf den Benders ihn gerade schon hingewiesen hatte. Ein Kollege gesellte sich zu ihm. »Das ist unsere

Weitere Kostenlose Bücher