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Verstoßen: Thriller (German Edition)

Verstoßen: Thriller (German Edition)

Titel: Verstoßen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Esther Verhoef , Berry Escober
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nicht, wie mich das erleichtert.«
    Etwas in ihrer Stimme klang jedoch gar nicht besonders erleichtert oder froh, wie sie behauptete.
    Genauso wenig wie ich selbst .
    »Du klingst aber nicht so glücklich«, sagte er. »War es schwierig, euer Wiedersehen?«
    »Nein, das nicht, gar nicht.«
    Anscheinend zögerte sie. Er kannte Susan gut genug, um ihre Anspannung zu bemerken. »Was ist denn los?«
    »Da war gerade so ein Typ hier, der war mir unheimlich. Aber er ist wieder weg, ich hab wahrscheinlich bloß ein bisschen überreagiert.«
    »Ein Bekannter deiner Mutter?«
    »Nein, die hatte ihn auch noch nie gesehen.«
    »Und was war so unheimlich an ihm?«
    »Die ganze äußere Erscheinung. Und er trug Handschuhe. Es ist gar nichts weiter gewesen, aber …«
    Maier hob ruckartig den Kopf. »Handschuhe? Mitten im Sommer?«
    »Ja. Mir ist es gar nicht aufgefallen, aber meiner Mutter.«
    »Und was wollte er?«
    »Meine Mutter betreibt hier ein Bed & Breakfast. Er hatte das Schild gesehen und wollte ein Zimmer mieten. Meine Mutter hat gesagt, es ist alles voll.«
    »Und stimmt das?«
    »Nein, sie wollte einfach, dass er wieder ging. Aber ich glaube, er ging dann nur, weil ein Freund meiner Mutter zu uns stieß.«
    »Wie sah der Kerl genau aus?«
    »Schwarzes Haar, eher dunkle Haut. Also nicht ganz weiß, aber auch nicht richtig dunkelhäutig. Und er hatte fiese Narben im Gesicht.«
    Maier schluckte. Überlegte, ob er allmählich paranoid wurde oder ob hier tatsächlich etwas ganz schön faul war.
    »Hör zu: dunkler Hauttyp, schwarze, halblange Locken, gedrungen, breites Gesicht? Narben quer über die Wangen, sehen aus wie aufgeklebt?«
    »Ja«, hörte er sie sagen, »genau. Aber woher …«
    Maier war vor lauter Adrenalin im Blut fast erstarrt. »Susan, setz dich bitte kurz irgendwo hin.«
    »Ich sitze sowieso schon.«
    Maier richtete den Blick an die Decke und holte tief Luft. Kratzte sich am Schädel. Es würde sie treffen wie ein Schlag. Und er konnte die Wucht nicht mildern. »Sven ist ermordet worden. Gestern, in seiner Praxis.« Er ließ ihr keine Zeit, darauf zu reagieren. »Ich war draußen vor der Tür. Den Typen, den du gerade beschrieben hast, habe ich da wegrennen sehen. Kurz hat er mir direkt in die Augen geschaut.«
    Susan schwieg.
    »Wer ist sonst noch bei euch?«
    »Niemand. Meine Mutter wohnt alleine hier.«
    »Und der Freund, von dem du gerade gesprochen hast?«
    »Der ist schon wieder weg.«
    »Seht zu, dass ihr alles verriegelt«, sagte er. »Ich komme sofort zu euch. Haltet ihn euch vom Leib. Was immer auch geschieht, lasst den Typen auf keinen Fall ins Haus.«
    »Wie … wie ist Sven gestorben?«
    »Er hat ihm die Kehle durchgeschnitten.«
    Maier hörte, wie ihr der Atem stockte. Nach einer kurzen Pause fragte sie: »Und … Thomas?«
    »Thomas geht es gut, der ist bei seiner Mutter.« Maier griff nach einem Kugelschreiber, der auf dem Rand der Wandverkleidung lag, und nahm sich einen Notizblock vom Tisch. »Gibst du mir eure Adresse?«
    Sie gab sie durch und erklärte ihm, wie man am einfachsten hinkam.
    »Dann leg ich jetzt auf. Versprich mir, dass du gut auf dich aufpasst.
Ich bin so schnell wie möglich bei dir.« Maier beendete das Gespräch und starrte eine volle Sekunde verstört vor sich hin.
    Gähnend kam Reno ins Wohnzimmer gepoltert. Durch den Türrahmen sah er Maier in Susans Arbeitszimmer sitzen. »Hallo, Sil«, sagte er erstaunt, mit nuscheliger Stimme.
    Geistesabwesend hob Maier die Hand. Fuhr Susans Computer hoch und ging ins Internet. Nachdem er zehn Minuten lang in rasendem Tempo die Seiten dreier großer Fluggesellschaften abgesucht hatte, hätte er vor lauter Frust fast den Bildschirm vom Tisch gerissen. Am heutigen Tag gab es keinen einzigen Direktflug nach Cardiff oder Newport. Und mit dem Auto dauerte es zu lang. Günstigstenfalls sieben Stunden.
    Er schob den Schreibtischstuhl zurück und ging wieder ins Schlafzimmer.
    Reno stand in der Küche und musterte ihn neugierig. Maier merkte es gar nicht. In der Schreibtischschublade fand er seinen alten Palmtop. Er blätterte darin herum, bis er die Telefonnummer von Frank Smit gefunden hatte.
    Frank hatte eine Importfirma für Partyware und eine Handvoll Läden mit Grabbelkisten-Kram. Er klapperte die halbe Welt nach Handelsware ab, vor allem nach Firmen, die fast oder ganz pleite waren, sodass er die Lagerbestände für einen Pappenstiel aufkaufen und über seine eigenen Läden anbieten konnte. Teilweise machte er absurd hohe

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