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Verstoßen: Thriller (German Edition)

Verstoßen: Thriller (German Edition)

Titel: Verstoßen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Esther Verhoef , Berry Escober
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irgendeines nachtaktiven Tiers abgetan, das in der Grotte herumscharrte. Oder als Sinnestäuschung, stressbedingt.
    Während Maier den Mann beobachtete, wusste er, dass er ihn jederzeit umlegen konnte. Aus dieser Entfernung war es leichter als auf dem Schießstand – solange er nicht die Augen zusammenkniff und an den engen Gang zurückdachte, war es praktisch undenkbar, dass er sein Ziel verfehlte. Seine letzte Ladung Schrot würde dem Mann ein Loch in den Leib reißen, so groß wie ein Tennisball. Wenn nicht größer.
    Und er würde nie wieder aufstehen.
    So wenig wie Sven.
    Aber Maier wusste auch, dass er diesen Mann noch brauchte. Dass er ihm mehr über seinen Auftraggeber würde erzählen können und warum dieser ihn geschickt hatte.
    Ihm das Hirn aus dem Kopf pusten, das konnte er auch später noch tun.
    Fieberhaft dachte Maier darüber nach, wie er aus dieser Sackgasse wieder herauskäme. Eins war klar: Der Typ würde beim geringsten Anlass abdrücken. Er würde zwar in der vollkommenen Dunkelheit nicht richtig zielen können, aber welche Bahn die Kugeln nehmen würden, wäre nicht vorherzusagen. Sie würden von den massiven Felswänden abprallen.
    Minutenlang blieb er still liegen. Der brennende Schmerz in seiner Seite schien zuzunehmen. Er verlagerte sein Gewicht. Unter ihm knirschte es.
    Der andere reagierte auf Anhieb. Hob den Kopf, den Arm, schwenkte die Pistole hin und her.
    Maier kauerte sich flach auf den Boden und blieb wie versteinert liegen.
    Er kann nichts sehen, schoss es Maier durch den Kopf. Nur hören, riechen. Vielleicht fühlen.
    Er sieht mich nicht .
    Allmählich wurde ihm klar, dass er irgendetwas tun musste. Solange der andere mit dem Finger am Abzug dasaß, war an eine Befragung nicht zu denken.
    Maier zog sich hinter die dicke Felswand zurück und schob sich langsam wieder ein Stück in den schmalen Gang hinein. Er griff nach einem Stein, wog ihn kurz in der Hand und schleuderte ihn dann wie eine Granate aus dem Laufgraben in den Raum vor sich. Duckte sich sofort auf den Boden und hielt sich die Ohren zu. Der Stein prallte mit einem lauten Knall von der Wand ab, kollerte dann etwa fünf Meter über den Boden und blieb liegen. Er hörte ihn nicht mehr. Die drei Schüsse, die mehr oder weniger unmittelbar darauf folgten, betäubten sein Gehör.
    Er hatte den Mann richtig eingeschätzt. Seine Lunte war nur noch sehr kurz. Er hatte Schmerzen, fühlte sich bedroht und. reagierte entsprechend heftig.
    Maier robbte nach vorn. Sein Opponent hatte sich halb aufgerichtet, spähte um sich und hielt die Waffe vor sich ausgestreckt. Sein anderer Arm hing schlaff herunter.
    Maier zog sich zurück und hob erneut einen Stein vom Boden auf. Das Ding wog sicher ein halbes Kilo. Mit enormer Kraftanstrengung warf er ihn in den offenen Raum hinein. Er sah gerade noch, wie der Mann sich in Richtung des Lärms umdrehte, dann duckte er sich.
    Drei Schüsse, in ultrakurzen Abständen.
    Peng - peng - peng .
    Das Getöse hallte von den Wänden der Grotte wider, Schallwellen wie von Peitschenschlägen, die sich immer weiter fortpflanzten. Zurück blieb ein tiefes Pfeifen in seinem Hörnerv. Sein Gehör konnte er allmählich abschreiben. Der andere musste mittlerweile genauso taub sein.
    Taub und blind.
    Okay, dachte Maier grimmig, du hast jetzt sechs Patronen weniger. Mal sehen, was du noch zu bieten hast.
    Den dritten Stein warf er nach rechts. Der Mann reagierte prompt mit zwei Schüssen.
    Ein dritter Schuss blieb aus.
    Maier wartete noch ein paar Sekunden und kroch dann vorsichtig nach vorn. Der Kerl beugte sich eben vor, um nach seinem Rucksack zu greifen.
    Mit einem Sprung hechtete Maier in den Raum hinein. Schmerz spürte er keinen mehr. Während er auf den Mann zulief, drehte der sich um. Maier sah eine Faust auf sich zukommen und wich aus. Er umklammerte das William-Powell-Gewehr mit beiden Händen und benutzte es als Stoßwaffe. Mit voller Kraft rammte er dem anderen den schweren Kolben in den Körper. Das massive Walnussholz gab keinen Millimeter nach. Mit einem tiefen Stöhnen aus dem Bauch klappte der andere zusammen. Maier riss die Waffe hoch, holte nochmals aus. Der Kolben traf den Mann voll am Unterkiefer. Er machte Anstalten wegzurollen, senkte das Kinn auf die Brust und trat Maier heftig gegen das Schienbein. Ein heftiger Schmerz durchfuhr ihn. Dem nächsten Tritt wich Maier durch einen Sprung zur Seite aus. Noch mehr Schmerz. Als Reaktion trat er dem Mann, der jetzt auf dem Boden lag, in den

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