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Verstoßen: Thriller (German Edition)

Verstoßen: Thriller (German Edition)

Titel: Verstoßen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Esther Verhoef , Berry Escober
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Rücken. Rammte ihm nochmals den Gewehrkolben in den Leib. Mit einem Schrei ließ der Mann seine Waffe los.
    Maier trat sie mit dem Fuß beiseite. Drehte sich dann blitzschnell um, wobei er das Jagdgewehr als Stoßwaffe vor sich hielt.
    Es folgte kein weiterer Angriff. Der Mann krümmte sich, zog die Knie an die Brust. Hielt Hände und Arme wie ein Schutzschild vors Gesicht. Spannte in Erwartung weiterer Schläge die Muskeln an. Blieb still liegen, wartete. Atmete schwer.
    Es war fast mitleiderregend.
    Fast.
    Dieses Arschloch hat Sven die Kehle durchgeschnitten .
    Der Mann lag auf dem Boden, gekrümmt, jammernd, zuckend. Ein Tritt gegen den Schädel sorgte für Abhilfe.
    Maier kniete sich hin und zog den Rucksack des Mannes zu sich. Große Überraschungen enthielt der nicht. Eine Taschenlampe, deren Glas teilweise mit schwarzem Band abgeklebt war, um den Lichtkegel zu begrenzen. Er drehte die Lampe an, das Licht war ziemlich schwach. Die Batterien fast leer. Außerdem fand er lose 9-Millimeter-Patronen, die mit dünnem Klebeband in einer Reihe aneinander befestigt waren, sodass sie nicht verrutschen oder klirren konnten – ein einfacher kleiner Trick, wie man ihn entweder bei der Ausbildung oder durch jahrelange Erfahrung lernte. Zwei flache Dosen Cornedbeef, eine Sägeschnur. Etwas Gerätschaft, eine kleine Flasche Waffenöl, ein Kompass. Was Maier suchte, befand sich ganz unten im Rucksack, zwischen einem Seil und ein paar Packungen Apfelsaft.
    Schwarzes Isolierband. Er kratzte das Ende von der Rolle ab und band dem Mann hinter dem Rücken seine Handgelenke zusammen. Zog dann seine Hosenbeine hoch: Oberhalb von einer der durchnässten Socken war mit einem Klettband ein Messer am Unterschenkel befestigt. Er steckte sich das Messer selbst in die Tasche. Holte wieder das Klebeband hervor, um die nackten Fußgelenke des Mannes straff zu fesseln. Jetzt war er bewegungsunfähig.
    Der kam hier nicht mehr so leicht weg.
    Mit Schwung schleuderte Maier den Rucksack weg, das feste Kanevas-Gewebe schlitterte über das Steingeröll außer Sichtweite. Dann beugte er sich über den am Boden liegenden Mann und zog den Reißverschluss seiner Jacke auf, die von der Feuchtigkeit des walisischen Bodens genauso klamm war wie seine eigene Kleidung. Ein leeres Pistolenholster. Er blickte sich um.
Die Waffe lag zwei Meter entfernt auf dem Boden. Er hob sie auf: eine schwarze, halbautomatische Pistole. Er klickte das Magazin aus dem Metallgehäuse. Leer. Zog den Schlitten zurück und kontrollierte die Kammer. Nichts.
    Die Pistole folgte dem Rucksack.
    Maier ging zu dem Mann zurück. Der atmete jetzt etwas schneller.
    Er sah aus, als könnte er ein paar Schläge vertragen. Er hatte offensichtlich schon öfter die Fresse poliert bekommen.
    Und zwar gründlich.
    Er konnte jeden Moment zu sich kommen.
    Maier hievte den Mann hoch, drückte ihn mit dem Rücken an die Felswand und setzte sich ihm gegenüber. Dann wartete er ab.
    Während er still dasaß und sein Gegenüber betrachtete, empfand er sonderbarerweise keinen Hass. Er war bestimmt ein ehemaliger Berufssoldat, der sich vom jeweils Höchstbietenden in Dienst nehmen ließ. Keine Ringe, nichts Persönliches trug er am Körper. Nichts außer einer funktionalen, wasserdichten Uhr, deren Marke Maier nichts sagte, und einer selbst angebrachten Tätowierung am Unterarm. Eine Flagge oder ein Logo mit Zahlen und Buchstaben, deren Konturen in der rauen Haut zerfaserten. Der Mann wirkte zu alt, um tatsächlich noch in militärischen Diensten zu stehen. Aber auch zu jung und womöglich finanziell nicht gut genug gepolstert, um sich zu Hause hinter Blumentöpfen zu verkriechen oder in einem spanischen Küstendorf eine Kneipe zu eröffnen und sein Rentenalter zu genießen.
    Maier war solchen Leuten mehr als einmal begegnet. Verirrte Seelen. Von ihrer Truppe ausgespien und unfähig, ein normales Dasein aufzubauen, ergriffen sie jede Gelegenheit, um an ihr altes Leben anzuknüpfen. Als Bodyguards, als Trainer von Aufständischen in weniger stabilen Erdteilen. Oder als Killer.
    Aber es würde nie so werden wie früher.
    Susan hatte diesen Mann als Monster umschrieben, als unheimlichen Typen. Auf Maier wirkte er nicht so.
    Eine immense Traurigkeit ging von diesem bewusstlos an der Wand lehnenden Mann aus. Ein Mörder, ein Auftragsmörder. Er hatte Sven ermordet, hatte ein Kind entführt und sich Gott weiß was noch alles zuschulden kommen lassen. Aber er hatte auch eingesteckt, das war deutlich.
    Und

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