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Verstoßen: Thriller (German Edition)

Verstoßen: Thriller (German Edition)

Titel: Verstoßen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Esther Verhoef , Berry Escober
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zwar eine ganze Menge.
    Maier war sich nicht recht darüber im Klaren, warum ihn das so berührte. Vielleicht, ganz vielleicht, fühlte er sich in der Abgeschlossenheit dieser Grotte irgendwie mit dem Fremden verbunden. Während ihm bewusst wurde, dass er selbst so nicht enden wollte.
    Denn dass es hier enden würde, war unvermeidlich.
    Der Kerl war darauf angesetzt worden, Jeanny und Susan zu ermorden. Und er war eine der lebensgefährlichen offenen Fragen. Schon deshalb durfte Maier ihn nicht entkommen lassen.
    Der Mann kam zu sich. Erwartungsgemäß machte er daraus kein großes Drama. Erfasste die Lage und schaute gleichgültig vor sich hin. Harrte der Dinge, die da kommen würden.
    »Für wen arbeitest du?«, fragte Maier.
    Der Mann grinste. Seine Zähne färbten sich dunkel vor Blut. Auch aus seiner aufgerissenen Unterlippe quoll es hervor.
    Er gab keine Antwort.
    »Okay«, sagte Maier mit seinem Seufzen. Er griff in seine Innentasche und holte eine Packung Camel hervor. Steckte sich eine an. »Ich habe Zeit.«
    Er setzte sich zwei Meter entfernt im Schneidersitz hin. Sah sein Gegenüber teilnahmslos an, während das Nikotin seine Wirkung entfaltete.
    Der andere wirkte überrascht. Zumindest vorübergehend. Dann blickte er ebenso unbeteiligt in Maiers Richtung.
    »Ich brauche dir das nicht zu erklären, oder?«, fragte Maier.
Zog an seiner Zigarette, sodass der andere kurz sein Gesicht und das Nachtglas sehen musste. »Wenn du nicht antwortest, werde ich dir Schmerzen zufügen. Irgendwann machst du dann doch den Mund auf, und dann ist das alles umsonst gewesen. Denn sterben wirst du ohnehin. Es kann schmerzlos und schnell gehen. Es kann aber auch lang dauern und ziemlich problematisch werden. Überleg’s dir.«
    Der Mann erbebte und kniff kurz die Augen zusammen. Er musste Schmerzen haben, wusste sie aber gut zu verbergen.
    »Warum hast du auf mich geschossen?«
    »Auftrag«, sagte der Mann hustend. »Du und dieser Tierarzt. «
    Das war unmöglich. Niemand außer Susan konnte wissen, dass er in Frankreich gewesen war. »Woher hast du meinen Namen?«
    »Hey, ich hab deinen Namen nicht, okay? Er kann mir auch gestohlen bleiben. Es hieß, dieser Nielsen hätte noch jemanden bei sich, und als ich die Praxis verließ, saßt du da im Auto. Ich konnte dich nicht an Ort und Stelle umlegen, also musste ich wegen dir noch mal los. Am selben Abend bin ich hierhergeschickt worden, und prompt tauchtest du auf. Kinderspiel, Kumpel. Ich brauchte bloß zu warten.«
    Der Mann war hörbar kein Niederländer.
    »Wer hat mich auf deine Liste gesetzt?«, fragte Maier in ruhigem, besonnenem Ton.
    Der Mann starrte mit leerem Blick in seine Richtung. »Keine Ahnung. Interessiert mich auch nicht. Der Typ ist paranoid bis dorthinaus. Wir haben nur per Mail Kontakt. Willst du ihm mailen? Viel Spaß. Ich kann dir seine Hotmail-Adresse geben.«
    »Einen Namen, bitte.«
    Der Mann hustete, wobei wieder frisches Blut aus seinen Lippen quoll. »Hab ich nicht, Kumpel. Ich weiß nicht mal, wo er lebt.«
    »Und wie kommst du an dein Geld?«
    »Das hinterlässt er in St. Maure. Einmal im Vierteljahr.«
    Maier gab ein unterdrücktes Zischen von sich. Die Wunde an seiner Seite fing wieder an zu brennen, und am Knöchel spürte er einen dumpf pochenden Schmerz.
    »Wie sieht er aus?«
    »Keine Ahnung.«
    »Wie, keine Ahnung?«
    »Ich hab ihn nie gesehen. Läuft alles per Mail.«
    »Du hast deinen Chef im Internet aufgegabelt?«
    »Ein Bekannter hat den Kontakt hergestellt.«
    »Wer war das? Dieser Bekannte?«
    Müde hob der andere den Kopf. Versuchte, einen Blick auf sein Gegenüber zu erhaschen, das ihm aus der Dunkelheit Fragen stellte. »Ach«, sagte er, »was soll’s? Der Arsch kann mich mal. Keinen Bock, für den zu verbluten. Alain Lardin. Franzose. Tierarzt.«
    » Und warum sollten Jeanny und Susan ums Leben gebracht werden? Was haben die mit Sven Nielsen und dem Pferdedoping zu tun?«
    Auf die blutverschmierten Lippen des Mannes trat ein Lächeln. »Heißen die so?«
    Maier schwieg.
    »Du raffst es nicht, oder? Ich bin nicht hier, um die Weiber umzubringen. Ich muss aufpassen, dass nicht jemand anders das erledigt.«
    Dieses Gespräch wurde immer sonderbarer.
    »Wer?«
    »Kumpel, die erzählen mir auch nicht alles. Erst hab ich auf dich getippt. Aber als du heute Nachmittag mit den beiden zum Shoppen losgezogen bist, hab ich kapiert, dass ich mich getäuscht hatte.«
    »Du bist in Brecon gewesen?«
    Wieder ein Grinsen. »Du bist gut, aber du

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