Verstrickung des Herzens
mutwilliger Engel im schneeweißen Hemd, mit glutrotem Haar, konnte er keinen klaren Gedanken mehr fassen.
Nur ein Instinkt hatte ihn in den Nebenraum getrieben und gedrängt, das jungfräuliche Weiß von ihrem Körper zu reißen und mit ihr aufs Bett zu sinken. Natürlich hätte er nicht hierherkommen dürfen ...
Nein, er wollte nicht denken, nur fühlen, das Verlangen stillen und sich befreien von der seidenen Fessel, die Teela um ihn zu schlingen schien. Doch er wußte schon jetzt, daß er danach nicht frei sein würde — nur noch fester mit ihr verbunden.
Sanfter Mondschein erfüllte das Zimmer und trug eine milde Brise herein, ein seltsames, drängendes Flüstern. Mit einer Hand umfaßte er Taras Unterarme und preßte sie hinter ihrem Kopf ins Kissen, mit der anderen streichelte er die seitliche Wölbung einer Brust. Im silbernen Licht beobachtete er ihre Augen und sah, wie sich das Smaragdgrün verdunkelte. Kein Laut kam über ihre Lippen, und er küßte sie wieder, spürte ihre zarte Haut, ihre weichen Schenkel zwischen seinen.
Dann hob er den Kopf. Wie gebannt betrachtete er ihr
Gesicht, die hohen Wangenknochen, die gerade kleine Nase, das zierliche Kinn. Und diese verführerischen Augen, die keine Furcht verrieten. Die leicht geöffneten Lippen glänzten feucht im bleichen Mondlicht, die Brustwarzen wirkten fast so dunkelrot wie ihr Haar. Als er eine Knospe in den Mund nahm, rang Teela nach Atem.
Seine Lippen wanderten nach unten, über ihren Bauch. Jetzt hielt er ihre Handgelenke nicht mehr fest, umfaßte ihre Hüften, und ihre Finger vergruben sich in ihr Haar. Sie bebte am ganzen Körper. Aber sie schwieg, und sie versuchte nicht, ihn abzuwehren.
Auf einen Ellbogen gestützt, schaute er wieder in ihr Gesicht. Die Lider waren geschlossen, dunkle Wimpern beschatteten die Wangen. Langsam glitt James' Blick über die wohlgerundeten Brüste und den flachen Bauch, bis zu dem dunkelroten Dreieck zwischen ihren Beinen, das er nun berührte.
Da öffnete sie die Augen, und er neigte sich rasch hinab, um sie zu küssen, während er sie immer intimer liebkoste und erforschte, spielte seine Zunge betörend mit ihrer.
Er begehrte sie so sehr. Überall wollte er sie berühren und kosten, ihren Duft einsaugen. Nie zuvor hatte er eine so intensive Sehnsucht gekannt. Und er konnte nicht länger warten. Ungeduldig schob er ihre seidigen Schenkel auseinander und drang in sie ein.
Sie schrie nicht, stieß nicht einmal einen schwachen Laut hervor. Wie erstarrt hielt er inne. Warum war er so sicher gewesen, sie hätte ihre Unschuld bereits verloren? Heller Zorn stieg in ihm auf — gegen Teela, die ihn viel zu kühn herausgefordert hatte, gegen sich selbst, weil er in ihren Bann geraten war.
Doch seine Wut bedeutete gar nichts, verglichen mit der wilden Lust, die ihn beherrschte. Er zwang sich, still zu liegen, bis sie den Schmerz überwand. Auf beide Hände gestützt, schaute er in ihr Gesicht hinab. Ihre Augen blieben geschlossen, und sie rührte sich nicht. Aber in ihrem Hals pochte ein heftiger Puls.
James wollte etwas sagen, fand nicht die richtigen Worte. Und so stöhnte er nur. Vorsichtig drang er tiefer in sie ein. Wie heiße, flüssige Seide schien sie ihn zu umschließen. Er versuchte, sich langsam zu bewegen und Teela zu verführen. Statt dessen verführte sie ihn. Er streichelte ihre Hüften, beschleunigte seinen Rhythmus. Leise schrie er auf, vergaß den Krieg, vergaß die Welt, vergaß alles. Blendendes Licht schien zu bersten und nahm ihm den Atem ...
Danach lag er reglos neben ihr. Wie rasend hämmerte sein Herz gegen die Rippen. Es dauerte lange, bis er sich zu ihr wandte. Inzwischen hatte sie ihm den Rücken gekehrt. Er stützte sich auf einen Ellbogen und betrachtete ihren wohlgeformten Körper. Immer wieder würde er sie begehren. Sie hatte irgend etwas berührt, tief in seinem Innern, und sie glich einer Droge, die ein Mann nicht kosten durfte, ohne sich einer übermächtigen Sucht auszuliefern. Was zum Teufel war nur los mit ihm? Inmitten des Krieges hatte er mit einer weißen Jungfrau geschlafen! Michael Warrens Tochter! Dabei konnte nichts Gutes herauskommen. »Teela ...«
»Bitte — entschuldige dich nicht!« wisperte sie.
»Das hatte ich auch gar nicht vor.« Er griff nach ihrer Schulter, drehte sie zu sich herum und schaute forschend in ihre Augen. Kein einziges Mal hatte sie geschrien, nicht einmal gestöhnt. Vielleicht sollte er sich doch entschuldigen. Aber nicht jetzt. »Würdest
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