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Verstrickung des Herzens

Titel: Verstrickung des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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mitgeteilt, sie hätten Cimarron letzte Nacht nicht verlassen. Da ich Sie heute morgen nicht in Ihrem Zimmer antraf, dachte ich, vielleicht hätten Sie beschlossen, mit Miss Warren zu frühstücken. Verzeihen Sie die Störung. Aber der ganze Haushalt ist bereits auf den Beinen ...«
    Endlich verschwand er, und Teela starrte die Tür an, die er geschlossen hatte.
    Als sie leise Schritte hörte, drehte sie sich um. James kehrte ins Zimmer zurück.
    »Oh, mein Gott!« flüsterte sie.
    Seelenruhig setzte er sich an den Tisch und griff nach einer Toastscheibe. »Jeeves ist die personifizierte Diskretion. Also mußt du nicht befürchten, er könnte deinen Ruf ruinieren.«
    »Mein Ruf ist mir egal!«
    »So?« fragte er herausfordernd, mit kühler Stimme.
    »Du hast kein Recht, mich zu verurteilen!«
    »Wenn dir dein Ruf nichts bedeutet, warum bist du dann so erschrocken?«
    Statt zu antworten, stöhnte sie gequält.
    Er sprang auf, packte ihr Handgelenk und zog sie zum Tisch. »Würdest du dich setzen?« bat er und drückte sie auf den zweiten Stuhl. »Soll ich den Tee nun einschenken?«
    »Danke, das kann ich selber.«
    »Wunderbar! Für mich mit Sahne und Zucker. Welch ein Luxus! In meinem normalen primitiven Alltag begnüge ich mich mit schwarzem Zichorienkaffee.«
    »Würdest du damit aufhören?« zischte sie.
    Während sie den Tee eingoß, zitterten ihre Finger nur ganz leicht. Mechanisch fügte sie Sahne und Zucker hinzu und wollte ihm seine Tasse reichen. Doch dann erstarrte sie, und alle Farbe wich aus ihrem Gesicht.
    James folgte ihrem Blick zum schneeweißen Leintuch, das die Flecken ihrer verlorenen Unschuld zeigte. Zu ihrer Verblüffung stand er auf, zerrte das Laken vom Bett und knüllte es zusammen. Er warf es zu Boden, öffnete vorsichtig die Tür und schlich in den Flur. Verwirrt starrte sie ihm nach. Hatte er den Verstand verloren?
    Wenig später kehrte er zurück, ein sauberes, gefaltetes Leintuch in der Hand. Er breitete es auf der Matratze aus, dann setzte er sich wieder an den Tisch und nahm einen Schluck Tee. »Bedauerlicherweise kann ich nicht gut Betten machen. Meistens schlafe ich auf Kiefernnadeln. Vielleicht solltest du das Laken etwas glatter ziehen.«
    Wortlos nickte sie und kämpfte mit den Tränen. Was für ein seltsamer Mann ... Eben noch hatte er sie kaltschnäuzig verspottet, vielleicht sogar gehaßt, und nun bemühte er sich so rührend um sie. Plötzlich kam sie sich wie eine verwöhnte Südstaatenschönheit vor, die aufregende Abenteuer suchte — aber ohne lästige Konsequenzen.
    »Tut mir leid«, sagte er leise und überraschte sie schon wieder. »Letzte Nacht hätte ich dir nicht in dein Zimmer folgen dürfen. Was ich tat, war nicht richtig. Könnte ich die Zeit zurückdrehen ...«
    Entschlossen hob sie das Kinn. »Auch dann wäre es geschehen. Weil ich's wollte.«
    »Und was wird dein junger Verlobter dazu sagen?«
    »Ich bin nicht verlobt.«
    »Offenbar ist Colonel Warren anderer Ansicht.«
    »Oh, Colonel Warren hat sich schon sehr oft im Irrtum befunden.«
    Unbehaglich runzelte er die Stirn. Erst jetzt wurde ihm bewußt, daß er einen Freund verraten hatte. »John Harrington ist ein guter, anständiger Mann.«
    »Daran zweifle ich nicht. Aber was hat das mit uns zu tun?«
    »Verdammt, Teela!« fluchte er, stand auf und ging zur Balkontür. »Was soll nun geschehen? Ich bin nicht Harrington. Und du hast keine Indiskretion mit einem ehrenwerten jungen Offizier begangen. Selbst wenn du in jungfräulichem Weiß vor den Traualtar trittst, läßt sich der Schaden nicht beheben.«
    Empört stand sie auf. »Ich verlange nichts von dir. Also brauchst du dich nicht um mich zu kümmern.«
    »Hat diese eine Nacht genügt, um deine Neugier zu befriedigen? Kann ich reinen Gewissens in meinen Sumpf zurücklaufen?«
    »Wohin du gehst, ist mir egal. Nur um eins bitte ich dich — verlaß dieses Zimmer so schnell wie möglich, da du's nur darauf anlegst, mich zu beleidigen.«
    Er kam zu ihr zurück und legte die Hände auf ihre Schultern. »Hören wir auf mit diesem albernen Spiel! Was uns verbindet, ist viel zu stark ...« Seine Stimme erstarb. Leidenschaftlich preßte er seinen Mund auf ihren. Sie wollte ihn wegstoßen, wollte ihn hassen. Statt dessen wurde sie von einem wilden Verlangen erfaßt, das alle anderen Gefühle verdrängte. Abrupt ließ er sie los. »Oh, verzeih — du hast mich doch aufgefordert, dein Zimmer zu verlassen, nicht wahr? Deshalb will ich berücksichtigen, daß ich ein

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